Professor Layton und sein Assistent Luke sind wieder da, oder werden es sein, oder werden es irgendwann gewesen sein! Wer nun etwas verwirrt ist, aber Star Trek kennt, weiß das ein Zeitparadoxon eine hochgradig komplizierte und widersprüchliche Thematik ist und genau darum geht es bei Professor Layton und die verlorene Zukunft.
Denn im dritten Teil dieser einmaligen Rätselserie erhält Luke von seinem eigenen Ich einen Brief zehn Jahre aus der Zukunft. Und dieser Brief warnt ihn vor bevorstehenden Ereignissen, die das zukünftige London nicht zum Besseren wandeln.
Alles beginnt mit der Vorführung einer Zeitmaschine und dem Verschwinden des Premierministers. Beim ersten Start der Maschine durch den Minister explodiert diese und der Politiker verschwindet. In einem klasse inszenierten Intro mit perfekter deutscher Sprachausgabe wird man sauber in das Spiel und die weitere Handlung eingeführt. Und Neueinsteiger, die die Vorgänger nicht gespielt haben (was allerdings verwerflich ist) müssen sich keine Sorgen machen: Jeder Teil eines Professor Layton Spiels ist voneinander unabhängig, so dass man sich bedenkenlos die ersten beide Spiele auch im Nachhinein noch zulegen kann.
Diesmal hat man es in Professor Layton und die verlorene Zukunft wieder mit einer sehr spannenden Geschichte zu tun, bei der, so unglaublich es auch sein mag, der Professor und Luke mittels einer riesigen Uhr in die Zukunft versetzt werden. Nichts scheint mehr so zu sein, wie es in dem Moment noch war, als sie den Uhrmacher aufgrund des Briefes aus der Zukunft aufsuchen. Alles sieht anders aus, die Zeitung ist 10 Jahre voraus datiert. Der Bus, mit dem sie eben noch zum Uhrmacher fuhren, fährt laut Aushang diese Strecke seit 5 Jahren nicht mehr und noch viele andere Hinweise lassen darauf schließen, dass sich die Beiden nicht mehr in ihrer Gegenwart befinden. Oder wird sich wie in den anderen beiden Teilen alles als Täuschung herausstellen? Findet es selbst heraus.
Auch in Professor Layton und die verlorene Zukunft geht es neben einer packenden Handlung im Wesentlichen um das Lösen verzwickter Rätsel, von denen Nintendo über 160 davon ins Spiel gepackt hat. Und diese Rätsel decken wie immer alle möglichen Bereiche ab und sorgen somit für langanhaltend rauchende Köpfe.
Denn während dem einen mathematische Rätsel mehr liegen, steht der andere mehr auf Logik und selbst Profis sind gefordert, wenn ein Rätsel nicht unbedingt ihren Neigungen und Fähigkeiten entspricht.
So geht es im ersten Rätsel ganz simpel darum herauszufinden, welcher Gast keine Einladung zur Vorführung der Zeitmaschine hat und sich unberechtigt auf der Veranstaltung aufhält. Hier gilt es anhand der Hinweise eines Wachmannes den Tisch zu finden, an dem der ungebetene Gast sitzt.
Aber keine Sorge, dass ein Rätsel unlösbar ist und die Handlung nicht voran schreitet, denn selbstverständlich gibt es auch wieder die bekannten Hinweismünzen, die man als Hilfe einsetzen darf, um scheinbar unlösbare Kopfnüsse dann doch zu knacken. Diese sammelt ihr im Laufe des Spiels an versteckten Orten ein.
Anders als in den Teilen zuvor gibt es pro Rätsel diesmal vier statt drei Tipps, die jeweils eine Münze kosten, nur der letzte Hinweis kostet zwei Münzen, präsentiert dann aber fast schon die Lösung. Damit man nun nicht nur Hinweismünzen sammelt, sondern sich auf die Lösung von Rätseln konzentriert, ist die Anzahl im Spiel begrenzt. Ihr solltet also gut überlegen, für welche Rätsel ihr diese einsetzt.
Weiterhin gibt es pro gelöstes Rätsel wieder die sogenannten Pikarat. Diese sind nichts weiter als Punkte, die ihr für die Lösung erhaltet. Je weniger Lösungsversuche ihr benötigt, desto mehr Pikarat gibt es. Ab einer bestimmten Anzahl Pikarat schaltet sich im Bonusteil des Spiels im „Streng Geheim“-Level diverses Bonusmaterial frei. Hier kann man auch bei der Geheimtür das Passwort aus dem zweiten Teil „Die Schatulle der Pandora“ eingeben. Seht selbst, was dann passiert.
Ebenso kann man im Bonusteil auch wieder die Rätsel der Woche herunterladen, so dass man zwischendurch rätseln kann, ohne in die Geschichte eintauchen zu müssen.
„Laytons Aufgaben“ werden erst wieder freigeschaltet, wenn man diverse Rätsel und Geheimnisse gelöst hat. Diese sind dann für die absoluten Könner und Meister aufgrund ihres Schwierigkeitsgrades die Sahnestückchen des Spiels.
Ab und an bekommt man nach dem Lösen der Rätsel bestimmte Gegenstände, wie zum Beispiel Aufkleber für die Bilderbücher oder Karten für ein Spielzeugauto, die sich erst nach dem Lösen bestimmter Rätsel in „Professor Laytons Koffer“ freischalten. Diese müssen dann geschickt eingesetzt werden, um weitere Extras freizuschalten.
In diesem besagten Koffer findet ihr mit fortschreitendem Verlauf des Spiels aber nicht nur freigeschaltete Gegenstände, dieser beinhaltet auch den Rätselindex und Laytons Notizen. Die Notizen sind hilfreich, da sich hier alle wichtigen Ereignisse, die sich bisher zugetragen haben, noch einmal nachlesen lassen. Es lassen sich aber auch eigene Notizen machen.
Der Rätselindex beinhaltet alle bisher gefundenen Rätsel. Bereits mit Häkchen versehene und gelöste Rätsel können hier auch gerne nochmal gespielt werden. Alle Rätsel, die kein Häkchen haben, wurden zwar bereits gefunden, sind aber noch nicht gelöst. Um diese lösen zu können, muss man wieder an den Ort zurück kehren, an dem man sie gefunden hat.
Teils kommt man in der Geschichte auch nur voran, wenn bestimmte Rätsel geknackt werden. Andere hingegen muss man nicht zwangsläufig lösen und wieder andere übersieht man ganz einfach. Und für diesen Fall gibt es glücklicherweise auch wieder…, nein diesmal nicht Oma Enygmas Rätselhütte, sondern Bienkes Blume, denn Oma Enygma ist in Rente gegangen, wie schade 🙁
Fazit:
Professor Layton ist ein inzwischen liebgewonnener Freund der Familie, dessen jährlicher Besuch förmlich herbeigesehnt und dann in vollen Zügen genossen wird. Professor Layton und die verlorene Zukunft vereint gekonnt Elemente der fast schon in Vergessenheit geratenen Point and Click Adventures geschickt mit über 160 in die Handlung integrierter Rätsel, die allesamt auf den Veröffentlichungen von Professor Akira Tago basieren. Seine dortige Bücherreihe mit Denksportaufgaben sind in Japan Verkaufsschlager.
So besteht also die Hoffnung auf viele weitere Spiele rund um Professor Layton und seinen Assistenten Luke. Und es bleibt weiterhin zu hoffen, dass Nintendo am ausgereiften Spielprinzip der Serie nichts verändern wird.