Du hast das perfekte Bild für deine Games, aber der Klang ist unterirdisch, weil die Lautsprecher deines TV einfach nur nach Konservendose klingen? Baue dir doch Stück für Stück ein komplettes Heimkino auf. Wir erklären dir hier die Möglichkeiten, wie du deinen Games neben einem großartigen Bild auch einen ebensolchen Klang entlockst, bei dem du mitten im Geschehen sitzt.
Was ist ein Heimkino?
Als klassisches Heimkino wird üblicherweise eine Kombination von mindestens 5 Lautsprechern und einem Subwoofer bezeichnet, also ein sogenanntes 5.1 System. Diese Anordnung besteht aus zwei in Front platzierten Lautsprechern – je größer, desto besser -, einem Center-Speaker für die perfekte Wiedergabe von Dialogen, zwei Surround-Lautsprechern für die räumliche Wahrnehmung von Klang – also 5 Lautsprecher – und einem Subwoofer – Punkt 1 – für die Bässe bei zum Beispiel wuchtigen Explosionen in Spiel oder Film. Schon mit dieser kleinen Ausstattung hebst du deinen Sound auf ein vollkommen neues Level.
Aber wie fast überall im Leben geht natürlich noch mehr – noch viel mehr. Denn je nach vorhandenem Platz kannst du mit ein wenig Mehraufwand dein System um zahlreiche weitere Lautsprecher ergänzen und dabei auch Höhenkanäle von der Decke mit integrieren. Dolby Atmos >>> , wie es die Xbox Series X bereits vom Start weg an Bord hat und das jetzt bei der PS5 per Update kommt macht es möglich. Mit einem High-End 11-Kanal-AV-Receiver kommst du so zu einem 7.1.4 Heimkino – also 7 Lautsprecher und ein Subwoofer am Boden, ergänzt um vier Decken- oder Präsenslautsprecher.
Diese Höhenlautsprecher können an der Decke montiert werden oder aber als Präsenslautsprecher auch an der Wand über dem Sweep Spot, also dem Platz, auf dem man seine Games und Filme genießt. Besteht dazu keine Möglichkeit, gibt es auch Höhenlautsprecher, sogenannte Reflektionslautsprecher, die auf die am Boden stehenden Lautsprecher aufgelegt werden und den Klang zur Decke strahlen, welcher von dort zum Hörer reflektiert wird.
Aber egal wie viele Lautsprecher du aufstellen kannst oder magst, ohne einen entsprechenden Verstärker geht gar nichts. Alle hier verwendeten Lautsprecher sind sogenannte Passiv-Lautsprecher, die ohne einen entsprechenden Verstärker keinen Ton von sich geben. Zahlreiche Hersteller bieten diese AV-Receiver in vielen unterschiedlichen Ausstattungsvarianten an, so dass man hier eine entsprechend große Auswahl hat. Als Faustregel gilt, je mehr Lautsprecher angeschlossen werden können, desto hochwertiger und teurer das Gerät. So verfügen gute Receiver auch über verschiedene DSP-Programme, die beim Gaming, beim Film oder der Musik ein anderes Klangbild darstellen.
Wie kommt der Klang deiner Konsole an dein Heimkino?
Im Gegensatz zu einer Soundbar oder einem kleinen Stereo-Set bedeutet die Einrichtung eines Heimkinos echte Arbeit. Der erste und wichtigste Schritt ist tatsächlich die Planung. Wie viele Lautsprecher kann ich aufstellen? Kann ich das System später erweitern? Möchte ich Höhenkanäle nutzen und wenn ja, bringe ich die Lautsprecher an der Decke oder der Wand an? Und das allerwichtigste: Man verlegt etliche Meter Lautsprecher-Kabel, dementsprechend möchte man diese in entsprechenden Kabelkanälen verstecken. Kein Heimkino macht wirklich Spaß, wenn Flatterleinen nicht nur zu Stolperfallen werden, sondern auch die Ästhetik des Raumes darunter leidet.
Ist aber all dies gelöst und das System steht, dann ist der Anschluss deiner Konsole problemlos. Die meisten Verstärker verfügen nicht nur über eine eARC HDMI-Verbindung Richtung TV, sondern auch über mehrere Eingänge zum Anschluss verschiedener Zuspieler wie eben Konsolen. Hast du mehrere Konsolen angeschlossen, schaltest du hier zwischen den entsprechenden HDMI-Eingängen am Receiver durch, um diese zu nutzen. Der Verstärker schickt das Bild-Signal dann an den TV und die akustischen Signale an die Lautsprecher.
Was gilt es sonst noch zu beachten?
HDMI 2.1 ist bei Videospielkonsolen das Maß der Dinge. Das gilt aber nicht nur für die Features VRR (Variable Refresh Rate) oder ALLM (Auto Low Latency Mode) zur Verbesserung des Bildes, sondern auch beim Ton mit eARC statt ARC.
Auch wenn eARC schon unter dem alten Standard HDMI 2.0b zum Teil funktionierte, so wurden die Sound-Daten hier nur unfassbar komprimiert übertragen. Erst mit dem Enhanced Audio Return Channel (eARC) unter HDMI 2.1 können Soundformate wie Dolby Atmos oder DTS:X in vollem Umfang dargestellt werden. So konnte ARC bei HDMI 2.0b nur eine Datenrate von 1 Mbit/s übertragen, unter eARC bei HDMI 2.1 sind es 37 Mbit/s.
Willst du also nicht nur das perfekte Bild für deine Spiele, sondern auch den perfekten Ton, solltest du daher darauf achten, dass neben dem TV auch der Receiver HDMI 2.1 mit eARC beherrscht.
Und was geht außer Games noch?
Wie es der Name Heimkino verrät, war ein System aus mehreren Lautsprechern ursprünglich einmal für Filme angedacht, um das Gefühl des Kinosaals auch nach Hause zu transportieren. Games und Videospielkonsolen hatte bis dahin niemand auf dem Schirm. Heute muss ein Heimkino aber alles beherrschen. Filme werden (noch) per Blu-ray zugespielt oder aber per Stream übertragen, von daher erwartet man auch einen Klang, der dem des Kinos möglichst nahe kommt. Selbst die Musik hat Dolby Atmos für sich entdeckt, zahlreiche Alben werden nicht mehr nur in Stereo, sondern auch in Dolby Atmos abgemischt. Das ist tatsächlich ein vollkommen neues Erlebnis. Ein eigenes Heimkino ist also die Königsdisziplin für alles, was Klang ausgibt.