Bishop Briggs? Nie gehört! So der allgemeine Tenor, wenn man den Namen selbst bei Musikfans in den Raum wirft. Aber wozu Apple Music, Spotify und andere Streaming-Playlists immer wieder gut sind merkt man, wenn man auf einen Song oder einen Interpreten aufmerksam wird, den man bis dato eben noch nicht auf dem Schirm hatte.
So erlebte ich dies mit Bishop Briggs bzw. Sarah Grace McLaughlin. Ein Song einer alternativen Playlist bei Apple Music nahm mich sofort mit, also hörte ich mir das gesamte Album an. Und wenn ein Album mit 10 Songs so intensiv ist, so dermaßen unter die Haut geht und berührt, dann ist das schon etwas besonderes. Wie oft fällt ein Song auf, aber der Rest des Albums läuft einfach mal so vorüber?
Church of Scars ist da anders. Jeder Song ist so voller Atmosphäre und mit einer solchen Intensität vorgetragen, dass es mir die Haare hochstehen lässt. Und wie es der Zufall so wollte, gab es gestern Abend einen Live-Auftritt in einem Club in Berlin, den ich bis hierhin auch noch nicht kannte: Die Kantine im Berghain in Berlin.
Der kleine Saal war mit knapp 200 Besuchern komplett ausgebucht und wer anwesend war, wird das Konzert so schnell nicht vergessen. Denn trotz oder aber aufgrund der doch eher ruhig auf CD erlebten Songs hat man nicht einen dermaßenen Wirbelwind auf der Bühne erwartet. Sarah Grace McLaughlin hatte mit den ersten Noten den Saal im Griff. Selten habe ich von Beginn an eine solch intensive Stimmung bei einem Live Konzert erleben können.
Das Album wurde live genau so vorgetragen, wie man es von der CD bereits kennt. Und das ist so vielen Künstlern eben nicht gegeben. Zu oft klingt die Studio Aufnahme einfach besser als das, was man dann live erlebt – bestes Beispiel dafür ist wohl der katastrophale letzte Auftritt von Guns`n`Roses.
Hier allerdings erinnerte nicht nur mich so vieles an die junge Amy Winehouse. Emotionen, Spaß an der Musik und eine schon fast kindliche Freude am eigenen Publikum – bleibt nur zu hoffen, dass Bishop Briggs nicht ein ähnlich unrühmliches Ende nimmt. Denn dass Sarah Grace McLaughlin eine große Karriere bevorsteht, stand zumindest beim anwesenden Publikum vollkommen außer Frage.
Auch wenn es zahlreiche Musik Streaming Dienste gibt und ich das Album online rauf- und wieder runterhöre, am Ende des Konzerts musste ich mir dann doch noch die handsignierte Scheibe kaufen – Vinyl klingt einfach noch besser 😀