Cambridge Audio Melomania P100 im Test – ein Alleskönner in Sachen Sound?!

Wie steht ihr zu Konzerten? Ich liebe sie, gerade, wenn man zu einem seiner heiß begehrten Interpreten geht! Dieses Jahr am 03. August war es bei mir endlich soweit – der lang ersehnte Auftritt von Nina Chuba fand in der Zitadelle Spandau statt. Was für eine atemberaubende Kulisse und was für eine wahnsinnig gute Stimmung! Auch wenn ich aufgrund des Andrangs nicht ganz bis nach vorn kam, so stand ich direkt vor einer riesigen Leinwand und den großen schwarzen Lautsprecherboxen. Einfach der Hammer! Natürlich ist dieser Sound ein anderer, als der eines Kopfhörers. Dennoch darf ich nach der Beschreibung des Audioherstellers Cambridge Audio vom neuen Headset Melomania P100 viel erwarten und denke, dass ich hier für den Preis von 279€ im Handel sicher einiges geboten bekomme.

Selbstverständlich habe ich nicht lang warten können und so musste ich den Melomania P100 sofort auspacken und aufsetzen. Geduld ist nicht immer meine Stärke und die Neugier siegt oft, wenn es um Musik und Gaming geht. Und es sollte anhand des obigen Absatzes klar sein, was ich mir zuerst anhören wollte? Richtig, Nina Chuba mit NINA! Diesen Track spielte sie auch auf ihrem Konzert als Einsteiger und was soll ich sagen? Die Bläser sind der absolute Knaller über dieses Headset – fast wie auf dem Konzert! Die tiefen Töne sind dabei jedoch nicht aufdringlich, wodurch auch alle anderen Instrumente in allen Lagen perfekt aufspielen. Die Stimme von Nina Chuba ist dabei ebenfalls mehr als klar und in genau diese Abstimmung habe ich mich vom ersten Moment an schockverliebt.

Mit Glatteis habe ich einen weiteren Track, der mir vom Konzert in Erinnerung geblieben ist. Ich erlebe über die P100 meinen persönlichen Gänsehaut-Moment! Die Bässe sind mit einer sanften Dynamik ausgestattet und die Stimme klingt genauso schön, wie auf dem Konzert. Aber genug von Nina Chuba.

Denn auch bei anderen Songs empfinde ich den P100 als Alleskönner, wie zum Beispiel bei Wonderful Life von Black. Die Synthesizer der 80iger Jahre werden sehr authentisch wiedergegeben, die Drums sind wunderbar im Hintergrund zu vernehmen und das Solo des Altsaxophons hat mich komplett verzaubert und kurzzeitig einige Kindheitserinnerungen wecken können. Auch meinen aktuellen Ohrwurm Pretty von Georgia Cavallo musste ich natürlich hören und egal ob es die klaren Höhen, die satten Mitten oder die vollen Bässe sind, alles ist optimal aufeinander abgestimmt!

Um mir dennoch nach so vielen Songs noch einmal das umfassende Gefühl des Konzerts zu geben, muss ich mir wiederholt den Titel Wildberry Lillet – Rave Remix von Nina Chuba und twocolours anhören. Die Klänge sind alle grundsätzlich kraftvoll und vor allem detailliert. Das verdanke ich dem eingebauten A/B-Verstärker, nicht näher benannten 40-Millimeter Membran-Treibern, sowie der bestmöglichen Übertragung per aptX Lossless Bluetooth. Doch trotz der offenbar hochwertigen Komponenten und der exzellenten Technik reicht mir persönlich die Dynamik beim Drop im Song nicht ganz aus. Musikfans, die überwiegend im elektrischen Bereich unterwegs sind und Titel mit vielen Bässen hören, sollten daher den P100 vorher probehören. Das Headset kann Bass, aber dieser ist eben kultiviert.

Mein persönliches Highlight der Melomania P100 ist die App namens Melomania Connect, die speziell für die M100 und P100 konzipiert wurde, um aus jedem Track das Beste herauszuholen. Hier hat jeder Nutzer die Möglichkeit, die Kopfhörer mithilfe des Equalizers dem eigenen Geschmack entsprechend anzupassen. Der Equalizer verfügt über 7 Bänder und 6 vorinstallierten Presets, denen man noch 5 weitere als persönliche Einstellungen hinzufügen kann. Man hat hier also unendlich viele Möglichkeiten, die optimale Soundeinstellung für sich zu finden.

Wichtig ist, das die App neben den Einstellungen auch regelmäßig das Headset aktualisiert und damit regelmäßige Updates für die Firmware der P100 zur Verfügung stellt. Denn vor dem ersten Update gab es tatsächlich zwei Kleinigkeiten, die mir aufgefallen sind und die das Hörerlebnis beeinträchtigt haben. Sofern ich das Headset für eine längere Zeit nicht getragen habe und es danach wieder verbunden habe, war der erste Titel etwas verzerrt. Das konnte ich jedoch durch drücken von Stop/Play immer einfach beheben. Weiterhin wurde ab und an die Musik einfach unterbrochen. Ich bin mir sicher, dass das Update dem entgegengewirkt hat, denn nach dieser ersten Aktualisierung traten keine der genannten Probleme mehr auf. Man sollte für das Update laut Hersteller ca. 15 Minuten einplanen, in meinem Fall waren es 8 Minuten.

Mit ca. 330g ist der P100 nicht allzu schwer, aber sicher auch kein leichter Kopfhörer. Hochwertige Verarbeitung und Technik bringen eben etwas an Gewicht mit. Er liegt damit aber im guten Mittelfeld und besonders bei Brillenträgern wie meiner Wenigkeit, ist es oft schwer ein gutes Headset zu finden, welches nicht auf Dauer drückt und ein angenehmes Tragegefühl bietet. Aber was soll ich sagen, das Over-Ear Headset bietet mir genau diesen Komfort! Selbst nach ausgiebigen Sessions hatte ich beim Tragen kein unangenehmes Gefühl.

Der P100 wirkt sowohl auf dem Kopf, als auch in den Händen schlank, fast schon elegant in seinem schwarz-mattem Design. Für alle Freunde der hellen Optik bietet Cambridge Audio eine klassische Farbauswahl an, denn es gibt den Kopfhörer neben meinem Testmodell in Schwarz noch in schönem Weiß. Darüber hinaus hat Cambridge Audio auf eine subtile und somit wirklich geschmackvolle Weise das Logo sowohl auf dem Trageetui, als auch auf dem Kopfhörer eingebunden, wodurch das gesamte Set in meinen Augen noch hochwertiger wirkt.

Ich zähle mich mit meinen zierlichen 23 Jahren zur jüngeren Generation, der ja gerne nachgesagt wird, sie sei auf die Umwelt bedacht und möchte – so gut wie eben möglich – nachhaltig leben. So ist es sicher kein Zufall, dass Cambridge Audio beim P100 auch auf diese Aspekte Rücksicht nimmt, damit man guten Gewissens seine Lieblingsmusik überall hören kann. So werden auf eine hochwertige plastikfreie Verpackung aus kräftigen Karton und modulare und austauschbare Komponenten wie das Polster und der Akku gesetzt. Darüber hinaus bestehen die Polster der Kopfhörer aus veganem, unfassbar weichem Leder, welches somit auch den Tragekomfort erklärt.

Für unterwegs nutze ich gern das stabile Trageetui, denn nichts schadet einem hochwertigen technischen Gerät wie einem Kopfhörer auf Dauer mehr, als diesen lose in irgendwelchen Taschen mit sich herumzuschleppen. Im Inneren des Etuis befindet sich ein magnetisch verschließbares Kabelfach und genügend Platz für das Herzstück, die P100 selbst. Das Kabelfach beherbergt ein 3,5-mm-Klinke auf USB-C Kabel sowie eines mit den Anschlüssen USB-C auf USB-C. Beide Kabel haben eine Länge von ca. 1,35m und sind ideal, um diese unterwegs nutzen zu können, sofern man möchte oder das benötigt wird.

Ich habe zumindest eines der Kabel regelmäßig benötigt, denn das 3,5-mm-Klinke auf USB-C Kabel habe ich unterwegs mit den P100 genutzt, um auf der Nintendo Switch Mario Kart 8 zu spielen. Ich will die 100%, also spiele ich einen Grand Prix des Blumen Cups. Und Überraschung, in der App lässt sich beim Sound ein Gaming-Modus aktivieren.

Letztes Rennen – die Shy Guys Wasserfälle. 3, 2, 1, LOS! Ich halte bei 2 den Knopf gedrückt, die Motoren brummen, das Startsignal ertönt und habe einen klasse Start hingelegt bis mich Knochen-Bowser mit einem Schubs an der Seite überholt. Angefixt davon versuche ich nochmal mit dem Driften um die Kurven einen Zahn zuzulegen bis mich ein roter Panzer erwischt. Getroffen…Mist, aber was soll ich dagegen schon mit einer eingesammelten Münze ausrichten? Die P100 bringen schon jetzt akustisch die ganze Dynamik und Aufregung des Titels an meine Ohren und ich genieße den Sound in vollen Zügen.

Ich falle ein Stück zurück auf Platz 6 und kämpfe mich wieder vor bis auf den zweiten Platz. Letzte Runde und Knochen-Bowser ist weiterhin auf Platz 1. Ich versuche so viele Abkürzungen und Drift-Möglichkeiten wie möglich zu nutzen, bis ich ihn endlich sehe. Perfekt – ich sammle einen grünen Panzer ein und ich schieße diesen gegen eine Höhlenwand. Der Panzer prallt ab und trifft Knochen-Bowser ein paar Meter weiter, so dass ich geschmeidig und diabolisch grinsend an ihm verbeiziehen kann.

Also keine Fehler mehr machen! Alle anderen Fahrer sind aber direkt hinter mir. Auf der Karte sehe ich jedoch, wie plötzlich ein blauer Panzer angeschossen kommt. Jetzt die Beine in die Hand nehmen und hoffen, dass der Panzer mich erst nach der Ziellinie trifft. Meine Vermutung bestätigt sich prompt – der Königspanzer trifft mich direkt hinter dem Ziel. Knapp, aber gewonnen!

Der P100 bietet mir hier ein hervorragendes Spielerlebnis, denn ich bin inmitten in der Welt von Mario Kart. Dabei kommt mir auch die aktive Geräuschunterdrückung sehr gelegen, denn ich möchte ohne Nebengeräusche komplett ins Spiel eintauchen können. Driftgeräusche und Motorensounds werden störungsfrei und exakt wiedergegeben. Alle anderen Effekte wie das Auftreffen oder Vorbeifliegen der Raketen und Panzer sind punktgenau und sorgen so für Adrenalin pur. Großartig sind die 3D-Effekte, denn sofern sich etwas an meiner Seite abspielt, wird der Gaming-Sound auch automatisch dort ausgespielt. Ich bin also auch akustisch stets im Bilde, was um mich herum passiert.

Auch ohne das USB-C Kabel ist der Kopfhörer über Bluetooth unschlagbar! Keine Verzögerungen, störungsfrei, klare Sounds und ein dynamisches Spielerlebnis, wie ich es mir vorstelle! Der P100 ist damit nicht nur ein tolles Headset für die Musik, sondern auch für das Gaming.

Neben diesen Punkten muss ein Kopfhörer für den Gebrauch vor der Haustür heute aber noch ein wenig mehr können, denn niemand mag es, wenn einem unterwegs der Saft ausgeht. Cambridge Audio gibt eine Akkulaufzeit von 100 Stunden an, was schier unglaublich ist. Selbst mit hinzugeschalteter Geräuschunterdrückung, die ich jedoch nie nutze, weil sich für mich persönlich der Klang tatsächlich zu sehr verändert, kommt der P100 noch auf 60 Stunden. Vier Stunden weitere Spielzeit erreicht man mit nur 5 Minuten Ladezeit.

Vor allem aber hebt sich der Melomania P100 optisch von so vielen anderen Geräten ab, die das tägliche Straßenbild inzwischen prägen. Ist das schwarze Modell noch als klassisch zu bezeichnen, sind es beim weißen die silbernen Bügel und der zierliche silberne Ring rund um die Ohrmuscheln, die ein schlichtes und damit elegantes Design ergeben. Dazu gehören auch die unauffälligen Bedienelemente, deren Nutzung aber jedem geläufig ist, der schon einmal ein Wireless Headset verwendet hat. Ein feines Gadget ist die integrierte Trageerkennung. Lege ich den Kopfhörer während des Abspielens beiseite oder hänge ich mir den in den Nacken, unterbricht der P100 den Song. Beim Aufsetzen wird an gleicher Stelle fortgesetzt.

Und ja, wer unterwegs unbedingt telefonieren muss, kann mit dem P100 auch das. Qualcomm cVc 8.0 und mehrere Richtmikrofone sorgen auf beiden Seiten für perfekte Sprachverständlichkeit ohne Nebengeräusche. 



Link zum Hersteller: Melomania P100