Der LG UltraGear 34GS95QE im Test – OLED-Gaming noch einmal besser als schon im Vorjahr

Nach dem großartigen Einstand der OLED-Gaming-Monitore im letzten Jahr, folgt mit dem LG UltraGear 34GS95QE die neue Monitor-Generation, die selbst auf Europas größter HiFi-Messe reichlich Blicke auf sich ziehen konnte. Vier Tage lang lag bei der High End 2024 der Fokus auf dem Besten, was die HiFi-Welt zu bieten hat. Die ganze Messe wurde von Jazz und extravaganten Lautsprechern besetzt. Die ganze Messe? Nein! Ein von unbeugsamen Gamern bevölkerter Stand hörte nicht auf, mit Autorennen und Blinkelichtern die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich zu ziehen. Mit unserem eigenen Stand wollten wir als the sound of gaming by konsolenfan.de mit mehreren Plattformen und entsprechend vielen Soundsystemen den Messebesuchern und Ausstellern zeigen, wie wichtig guter Klang beim Zocken ist.

Sound und Bild gehen beim Zocken bekanntermaßen Hand in Hand und so wurde der LG UltraGear 34GS95QE bereits ab dem ersten Messetag von den Besuchern genauso unter die Lupe genommen, wie die daran präsentierten Nubert-Lautsprecher und das Gaming-PC Monster Hyte Y70 Touch von Mifcom, den wir aufgestellt hatten, um den OLED-Monitor mit entsprechenden Grafiken zu füttern. Das Staunen war groß. Viele Besucher saßen selbst noch nie vor einem curved 21:9 Widescreen oder gar einem OLED Gaming-Monitor.

Meine Aufklärung über die Spezifikationen waren entsprechend ausschweifend. Den meisten Menschen reichte es jedoch zu wissen, dass im Monitor ein OLED-Panel verbaut ist, welches mit 3440×1440 Pixeln und einer Bildwiederholrate von 240Hz daherkommt. Und alle wollten dann selbst eine Runde in den Spielwelten versinken, ohne dass ich weitere ausführliche Erklärungen zu den Spezifikationen abgeben konnte. Einer unglücklichen Seele durfte ich dennoch en détail erklären, was die 98,5% DCI-P3 Farbraumabdeckung zu bedeuten hat und warum die 0,03 Millisekunden Reaktionszeit so wichtig sind – der Mann kam als Amateur und ging als Profi in Sachen LG-Monitore. Andere warfen einen Blick hinter PC und Monitor und diskutierten mit mir über Anschlussmöglichkeiten und das Design.

Die Bewertung des Aussehens ist natürlich immer subjektiv. Mir gefällt das Design des 34GS95QE und ich würde die neue UltraGear Linie als moderner bezeichnen als die Vorgänger. Man entschied sich für einen einfachen Ansatz ohne scharfe Abgrenzungen oder Kanten, einzig unterbrochen von der LED-Beleuchtung und dem verspiegelten UltraGear Logo. LG selbst betitelt das Design als stromlinienförmig, was den Gesamteindruck gut zusammenfasst. Als interessanter Gesprächspunkt erwies sich, dass die rückseitige Abdeckung die gesamte Breite des 34 Zoll Monitors nutzt und von der Mitte aus zu den Rändern nur schmaler wird. Das passt alles sehr gut zum Gesamtbild.

Auf der Messe dachten daher einige Besucher, es würde sich um einen IPS-Monitor handeln. Das ist allerdings für den normalen Gamer weniger relevant und bot mir einen einfachen Gesprächseinstieg. Wenn schon ein Blick auf die Rückseite geworfen wird, stellt sich schnell die Frage nach den Anschlüssen. Stromversorgung, die drei Monitor-typischen USB-Anschlüsse, einmal DisplayPort 1.4 und zweimal HDMI 2.1 sind nach unten ausgerichtet, aber nach oben eingerückt. Dadurch verschwinden die Kabel hinter dem Monitor und können ordentlich durch die Kabelführung im Fuß vom Tisch geführt werden. Dort findet man auch den frei beweglichen Joystick für die Steuerung der Benutzeroberfläche. An dieser Position hat sich im Vergleich zu letztem Jahr nichts verändert. Der 4-polige Kopfhöreranschluss direkt daneben darf auch nicht fehlen und ist mit DTS Headphone:X ausgestattet, um immersives Gaming mit Surround Sound zu vervollständigen, selbst wenn man keine entsprechend ausgestatteten Lautsprecher zur Hand hat.

Steht die Rückseite frei sichtbar, kann man die Anschlüsse mit einer Abdeckung versehen, so dass wirklich nur die geführten Kabel zu sehen sind. Viel auffälliger und relevanter ist aber der Standfuß. Ein breiter Fuß in V-Form ist Geschichte, dieses Jahr gibt es einen kleinen Standfuß, der einer Bienenwabe am nächsten kommt. Das hat den Vorteil weniger Platz auf dem Schreibtisch einzunehmen, wirkt aber auf den ersten Blick ein wenig zu klein geraten, um wirklich einen stabilen Stand zu gewährleisten. Der Praxistest zeigt aber ein ganz anderes Bild. Der Monitor ist dank des OneClick Standfußes nicht nur schnell aufgebaut, er steht auch dann sicher, wenn sich 20 Personen um den Schreibtisch tummeln oder etwas an Setup oder Kabelführung geändert werden muss.

Ich bin nicht nur zum Auf- und Abbau unter und um den Schreibtisch geklettert, sondern durfte für den Besuch von germench, die sich auf unserem Stand für ein Event angekündigt hatten, noch ein paar Anpassungen vornehmen. Die Jungs aus der größten deutschen Speedrun Community waren hin und weg vom LG UltraGear 34GS95QE, denn ein solches Setup hatten die bisher noch nicht zur Verfügung gestellt bekommen. Baldurs Gate 3 stand auf dem Plan, welches als eines der besten, wenn nicht sogar das beste Spiel der letzten Jahre angesehen wird. Basierend auf dem Tabletop-Klassiker Dungeons & Dragons bietet das rundenbasierte Rollenspiel nicht nur eine großartige Geschichte, auf die sich selbst kleinste Entscheidungen in Nebenquests auswirken können, sondern auch eine herausragendene Grafik mit traumhaftem Soundtrack. Die Welt selbst ist liebevoll handgemacht und mit vielen kleinen Details gespickt.

Ich hatte geplant, mir dieses immersive Spielerlebnis endlich einmal näher anzuschauen, wenn auch hier nur über die Schulter eines anderen. Diese Rechnung hatte ich allerdings ohne Runner Doriansnowball gemacht. Obwohl man die Spielwelt in hunderten von Stunden wahrscheinlich nicht vollständig erkunden könnte, schaffte er es, in guten 45 Minuten von der Charaktererstellung bis zu den abschließenden Credits, das Spiel zu beenden. Der Trick dahinter war ein Charakter, der wirklich sehr weit springen konnte und das Ausnutzen verschiedenster Mechaniken und Glitches. Bei mir hängengeblieben sind allerdings kurze Blicke auf Videosequenzen, bei denen selbst Blizzard neidisch wird und eindrucksvolle Regionen, die beim Run in isometrischer Perspektive und mit atemberaubender Schnelligkeit wortwörtlich übersprungen wurden.

Speedrunner legen weniger Wert auf Grafik oder Immersion. Sie können dennoch die gleichen Skills vorweisen, wie eSport Profis. Hier zählen genauso jeder Pixel und teilweise feinste Bewegungen, um sich durch eine Wand zu glitchen und dadurch das Spiel zu verkürzen. Für sie können eine schnelle Reaktion des Monitors und akkurate Farben genau so entscheidend sein, wie es im Hero Shooter Valorant der Fall ist. Dank NVIDIA G-Sync und AMD FreeSync Premium Pro sind Tearing und Ghosting kein Faktor. Für diese Qualitäten hatte sich der LG UltraGear 34GS95QU von den Besten der Szene am Ende des Events ein dickes Lob verdient. Für einen tiefen Blick in die Welt Faerûn und den Hintergrund der Mindflayer-Invasion werde ich mich also selbst noch einmal an den PC setzen müssen. Der neue UltraGear Dual-Mode OLED Gaming Monitor 32GS95UX steht aber schon auf meinem Schreibtisch bereit, den Test dazu findet ihr hier auf der Seite in Kürze.

Das war aber zum Glück nicht das einzige Spiel, welches zur Präsentation von großartigem Gaming Sound und auch zum Speedrunnen vorbereitet war. Horizon Zero Dawn ist und bleibt eines meiner absoluten Lieblingsspiele. Die Welt ist ebenso detailreich und liebevoll gestaltet, so dass man an jeder Ecke etwas Neues entdecken kann. Dabei konnte der LG UltraGear 34GS95QE schon am Anfang des Spiels zeigen, was ihn besser als seine Vorgänger macht. Denn der Monitor unterlief unfreiwillig einen richtigen Härtetest, weil wir eben nicht am heimischen Schreibtisch, sondern mitten in einer Messehalle saßen. Diese war hell ausgeleuchtet und die gesamte Rückwand unseres Standes, an der wir den Monitor aufgestellt hatten, wurde mit separaten und starken Strahlern erhellt. Probleme bekam der 34 Zöller dabei aber nie.

Die entspiegelte Oberfläche spielt dabei natürlich eine Rolle, viel entscheidender ist aber Micro Lens Array+. Die mikroskopisch kleinen Linsen brechen das Licht im Inneren des Monitors so, dass sie ein helleres Bild ermöglichen. Laut LG liegt der UltraGear 34GS95QE dadurch bei einer Spitzenhelligkeit von 1300 Nits. Das ist eine Verbesserung von 30% zum Vorgänger und sorgt in SDR wie in HDR für noch dynamischere und nuanciertere Bilder.

Die Zuschauer staunten selbst in dieser hellen Umgebung über den einwandfreien Kontrast und die hervorragenden Farben. Ob sich im Schatten eines Hügels eine Maschine versteckte, ein Wildschwein durch hohes Gras streifte oder man sich in einer Höhle an nur wenigen Lichtpunkten orientieren konnte, jedes Detail war ganz klar und in voller Farbenpracht erkennbar. Das Widescreen-Format setzte dabei nochmal einen obendrauf. So saß der eine oder andere Spieler ein paar Minuten länger als gedacht vor diesem Monitor und lief, ohne wirklich ein Ziel zu haben, einfach nur durch die Welt, um die Grafik zu genießen. Dahinter beobachteten andere Zuschauer aus jedem Winkel das Geschehen, ohne Dank der hohen Blickwinkelstabilität des Panels auf Bildqualität verzichten zu müssen.

Dabei ist vielen die starke Krümmung des 34 Zöllers aufgefallen. LG Monitore haben mit ihren 800R einen kleineren Curve-Radius als die meisten anderen Gaming Displays. Meine Meinung dazu: Je näher man am Monitor sitzt, desto stärker sollte die Krümmung für ein wirklich hochklassig immersives Gaming Erlebnis sein. Bei diesem 34 Zöller muss man schon ziemlich nah dran sitzen, was nicht jedem gefällt. Und dann gibt es ihn noch in einer 39 Zoll Variante, die den Gamer noch tiefer ins Geschehen eintauchen lässt, aber den starken Curve des Monitors mehr hervorhebt.

Auf Erfolg darf man sich nicht ausruhen, erst recht nicht als Hersteller von einwandfreier Technik. Selbst wenn man der Beste ist, kann man immer noch viele Dinge lernen und verbessern. Die gleichen Gedanken wird man bei LG gehabt haben, nachdem man die ersten OLED Gaming Monitore auf den Markt brachte. Ich selbst war mir unsicher, was abseits der Helligkeit und vielleicht der Maße an LGs OLED-Panels wirklich verbesserungswürdig sei. Aber genau diese sind die offensichtlichen und erwähnten Änderungen, welche LG vorgenommen hat. Dazu kommt ein schickes neues Design und als Bonus ein beträchtlich niedrigerer Preis, als das vergleichbare Vorgängermodell.

Meine Erwartungen waren dementsprechend groß, als mir nach der LG Convention im März dieses Jahres vom UltraGear 34GS95QE berichtet wurde, die Micha und Kira leider ohne mich besuchen mussten. Sie hatten von mir den Auftrag bekommen, Marketing Chef Frank Sander für unseren Messeauftritt auf der High End 2024 den bis dahin besten Gaming Monitor abzuschwatzen, den LG zu bieten hat. Zwei Monate später durfte ich den UltraGear direkt an unserem Stand auspacken und als Teil des wohl teuersten und besten Gaming Setups präsentieren, das ich je aufbauen und bespielen durfte. Dabei war er nicht nur bei den Besuchern ein Hingucker, er hat auch bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Die oben aufgeführten Verbesserungen zum Vorjahr sind tatsächlich um einiges umfangreicher ausgefallen, als ich selbst das erwartet hatte.



Link zum Hersteller: LG UltraGear 34GS95QE