Die drei Fragezeichen haben es endlich wieder auf die „Leinwand“ des DS geschafft. Diesmal als klassisches Adventure mit vielen Rätseln und Minispielen. Die Story ist komplett neu erdacht und so noch in keinem Hörspiel oder Buch erzählt worden. Dennoch gibt es viele Details, die an die anderen Abenteuer erinnern, wie z.B. die Stadt Powder-Gulch oder Blacky der sprechende Vogel, der einem bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit seine Zitate vorzwitschert, die man aus jedem Teil der Hörspielreihe kennt.
In der Zentrale kann man auch wunderbar in Bobs Archiv rumschmöckern. Bis Fall 140 gibt es zu jedem Fall eine Kurzbeschreibung und diese werden auch benötigt um in dieser Story weiterzukommen (aber keine Angst, – Achtung Spoiler – die Lösung befindet sich unter den ersten zehn Fällen).
Zunächst einmal müssen die drei Detektive diesmal ihren eigenen Kollegen Peter von dem Verdacht befreien, er hätte etwas mit den mysteriösen Geschehnissen auf dem Friedhof von Rocky Beach zu tun. Eine Gruft wurde aufgebrochen und ausgerechnet Peters Auto wurde am Tatort gesehen. Nun müssen sie seine Unschuld beweisen und dabei gilt es neben Beweisen natürlich auch den Täter zu finden. Das gelingt ihnen glücklicherweise sehr schnell. Doch prompt stecken die drei in einem noch viel mysteriöseren Fall um einen verstorbenen chinesischen Kaufmann und einer mysteriösen Schatztruhe. Dabei müssen es sogar wieder einmal mit ihrem alten Erzfeind Victor Hugenay aufnehmen und der macht es ihnen diesmal wirklich nicht leicht.
Viel falsch kann man bei dem Spiel nicht machen. Es gibt immer nur einen richtigen Weg, den man halt finden muss. Sucht man an der falschen Stelle, wird einem das ziemlich schnell klar, weil man von den Leuten einfach weggeschickt wird oder es niemanden gibt, den man ansprechen kann. Dadurch wird aber leider auch der Entdeckerdrang eines echten Detektiv(fans) sehr eingeschränkt. Man hat keine Möglichkeit, selbst die Gegend abzusuchen oder zunächst an anderen Orten Nachforschungen anzustellen. Lediglich die Kommunikation mit den Leuten lässt ein wenig Handlungsspielraum, aber meist führt dann doch nur die einzig richtige Antwort zum Erfolg. Schade, dass hier die Möglichkeiten des DS nicht besser genutzt worden sind.
Die Mini-Spiele zwischendurch bieten eine schöne Abwechslung. Ich hätte mir allerdings mehr davon gewünscht, denn besonders die beiden Minispiele bei Onkel Titus wechseln sich leider nur ab, hier hätte man durchaus noch 2 bis 3 Minispiele mehr einbauen können. Auch den Schwierigkeitsgrad fand ich manchmal doch etwas zu einfach, auch für erst 10-Jährige.
Wer das Spiel seinem Kind zugute kommen lassen möchte, sollte unbedingt den Hinweis „Lesekenntnisse sind erforderlich“ auf der Rückseite des Spiels beachten, denn es geht hier ausschließlich nur mit lesen vorwärts. Das könnte leider dazu führen, dass den Kids das Spiel etwas langatmig wird. Glücklicherweise sind die Textpassagen immer sehr kurz gehalten, so dass man doch schnell voran kommt. Dadurch könnte das Spiel auch als Leseanimation dienen. Eine Sprachausgabe gibt es leider nicht. Dafür aber eine recht nervige Soundausgabe, wie zum Beispiel das Klappern einer Schreibmaschine wenn die Texte angezeigt werden. Oder ein „Wusch“ wenn man das Szenario wechselt. Glücklicherweise lassen sich die Soundeffekte leise stellen.
Fazit:
Ein recht einfaches und nicht zu anspruchvolles Game für die jüngere, des Lesens mächtige, Generation. Und Mama und Papa dürften keine Schwierigkeiten haben, dem Sprössling zu Hilfe zu kommen, falls es mal nötig sein sollte. Aber Achtung, es könnte sein, dass sie das Spiel dann nicht mehr so schnell hergeben, da es einen doch in seinen Bann zieht. Ich muss sagen, für einen Drei-Fragezeichen-Fan wie mich, ist das Spiel ein Muss und meiner Ansicht nach auch besser gelungen als „Das Geheimnis der Geisterinsel“. Allerdings stehe ich auch mehr auf knobeln und kombinieren als auf Jump`n`Run (oder im Fall des vorigen Teils wohl eher walk-and-search-walk-and-search…).