Vor nicht allzu langer Zeit wurden wir auf Messen noch freundlich weitergeschoben, weil Gaming nichts mit „ernsthafter“ Unterhaltungselektronik zu tun hatte. Videospiele sind aber unter den verschiedenen Formen des Entertainments inzwischen mehr als nur etabliert. Ein Fernseher kann sich daher heute nicht mehr allein damit rühmen, in Filmen oder Serien ein großartiges Bild abgeben zu können, er muss auch den stetig wachsenden Ansprüchen der Spieler und ihrer Gaming-Hardware gerecht werden. Der LG OLED55C1 hatte nun genau ein Jahr Zeit, diese Herausforderungen als Herzstück meines Heimkino- und Gaming-Setups anzunehmen und zu zeigen, ob er diesen gewachsen ist.
Unter Gamern ist die Debatte darüber, welche die beste Plattform zum Spielen sei, ein ewig andauerndes Thema. Aber in Spielerkreisen ist man sich seit einiger Zeit darüber einig, dass es eigentlich keine ultimativ beste Plattform gibt, sondern nur eine beste Lösung für jeden einzelnen Spieler gefunden werden kann. Begonnen hat dieser „Status Quo“ mit der neuen Konsolengeneration von Xbox Series X|S und Playstation 5, die Dank der aktuellen Hardware auf echtes 4K mit 120 FPS, 8K mit 60 FPS und sogar rechenintensives Raytracing Zugriff bekommen hat. Features, welche bei High End PC Gamern schon länger zur Norm gehören, aber nun durch den merkbar geringeren Preis der Konsolen für viel mehr Haushalte verfügbar wurden.
Auch ich als eigentlicher PC Nerd konnte mich mit den Vorzügen dieser neuen Konsolen ein gutes Stück anfreunden, gerade weil der Xbox GamePass nicht plattformgebunden ist, sondern die freigeschalteten Spiele auch auf dem PC verfügbar sind. Der direkte Vergleich liegt demnach natürlich mehr als nahe. Dieses Mal ging es aber nicht um die Hardware oder dessen Performance, sondern rein um das Bild, welches ich am Ende auf dem LG C1 zu sehen bekomme.
Großartige Welten – Großartige Farben
Als OLED TV kommt der 55C1 von LG mit den bekannten und so beliebten Vorzügen, die das Display so Gaming-tauglich machen. Hohe Kontrastwerte, perfektes Schwarz, schnelle Reaktionszeiten mit scharfen Bildern und eine hohe Farbreinheit sind nicht nur Eigenschaften, die Filmszenen wie das Feuerwerk in „Encanto“ regelrecht zum Leuchten bringen. Nicht wenige Spieletitel bieten inzwischen genauso großartige Szenen, die auf dem großen Bildschirm noch einmal einen ganz anderen Eindruck hinterlassen, als auf einem übersichtlichen Monitor. Für meine wenige Freizeit habe ich in letzter Zeit nach Spielen gesucht, die man vom Sofa aus zu zweit genießen kann.
Mein persönlicher Favorit dieser Couch-Coop-Games war „It Takes Two”. Durch den Wunsch eines kleinen Mädchens werden die sich streitenden Eltern in zwei Puppen verwandelt und müssen durch gezielte Zusammenarbeit ihren Weg zurück in ihre menschliche Form und vor allem wieder zueinander finden. Dieser Weg führt sie vom Schuppen, durch den Garten in das Kinderzimmer ihrer Tochter. Das sind alles Orte, die für uns kaum etwas Besonderes sein mögen und die man sonst kaum eines weiteren Blickes würdigt. Aus der Perspektive einer wenige Zentimeter großen Puppe werden daraus aber ganze Welten und gerne haben wir uns dabei erwischt, wie wir viel zu viel Zeit damit verbracht haben, einfach nur Dinge zu entdecken, anstatt die Geschichte voranzutreiben.
Grund dafür war nicht alleine die Gestaltung der Spielewelten an sich. Ich habe mehrere Ausschnitte des Spiels schon auf meinem Gaming Monitor und einem anderen Fernseher gesehen. Auch wenn es beeindruckend schön war, wie die Hauptcharaktere das Gewächshaus betreten, verschiedene Blumen wieder zum Blühen bringen und gegen das Unkraut ankämpfen, war es beim eigenen PlayThrough auf dem LG OLED55C1 einfach nur atemberaubend. Die vielen kleinen Partikel, die in vielen Spielen Verwendung finden, um dem Aufgehen einer Blüte einen Hauch von Magie zu verleihen, haben sich trotz des sie umgebenden Scheins selbst vor schwarzen Objekten scharf vom Hintergrund abgehoben. Das Spiel hinterlässt durch diese so wunderbare Grafik auf dem TV noch einmal einen völlig anderen Eindruck und fesselt eben dieses Quäntchen mehr.
Im Namen der Geschwindigkeit
Viele Konsolenspiele, die mit großartigen Welten und einer spannenden oder emotionalen Geschichte locken, wirken ohne weiteres bei 60 FPS und teilweise sogar schon bei nur 30 Bildern pro Sekunde flüssig. Sobald man sich aber andere Genres anschaut, die auf maximale Geschwindigkeit setzen, wird die Bildrate zu einem großen Thema. Shooter sind beliebt wie eh und je. Jedes Jahr gibt es ein neues „Call of Duty“ und anspruchsvolle Spieler werden weiterhin lieber auf einen FullHD-Monitor mit 144Hz oder mehr zurückgreifen, als sich mit den 60Hz der Xbox oder PS5 abzugeben. Ich kenne zahlreiche PC-Spieler, die aufgrund ihres älteren oder preiswerteren Setups die Grafikeinstellungen im Spiel regelrecht herunterschrauben, um so auf die höchste Bildrate zu kommen, die ihr Display wiedergeben kann – eine Einstellung, die auch unter Profi-Esportlern weit verbreitet ist, welche sogar auf High-End Monitoren mit 165Hz oder sogar 240Hz spielen.
Aus eigener Erfahrung kann ich guten Gewissens behaupten, dass sich vor allem in Shootern der Unterschied zwischen 60Hz und 144Hz bemerkbar macht. Da ich meine Erfahrung auf dem PC gesammelt habe und selbst nach längerer Zeit am Xbox-Controller immer noch Frust einsetzt, weil ich nicht wie gewohnt treffsicher durch das Spiel komme, habe ich mich dazu entschlossen, zu einem alten Bekannten unter den Shootern zurückzukehren, den ich schon auf mehreren Plattformen spielen konnte. Man will ja schließlich auch Spaß am Zocken und Testen haben und der direkte Vergleich der Bilder von PC am Monitor und Konsole am LG OLED 55C1 fällt dadurch um einiges leichter.
Der Anfang von Doom (2016) ist für mich persönlich einer der aufregendsten Momente, der mir auch nach zahlreichen Neustarts und damit Wiederholungen immer wieder eine Gänsehaut auf den Körper zaubert. Der cineastische Beginn, in dem der Doom Guy aufwacht und sich seinen Weg zum Aufzug durch nur wenige Gegner bahnen muss, spielt dem TV mit seinen perfekten Schwarzwerten natürlich in die Karten. Im Korridor sieht man, wie schön und brutal dunkel ein echtes Schwarz sein kann und das erlaubt dem Spieler, Gegner erst dann zu erkennen, wenn man sie auch im Spielablauf sehen soll. Sobald man aber die ersten wirklichen Horden an Monstern gegen sich hat, die einen von allen Seiten anspringen merkt man mit wachsender Begeisterung, dass der OLED C1 überhaupt keine Probleme hat, auch dann ein großartiges Bild zu liefern. Wenn man sich in wenigen Sekunden mehrfach um die eigene Achse drehen muss, um die Bewegungen von mehreren Gegnern verfolgen zu können und der TV schafft dieses Hochgeschwindigkeits-Gemetzel einwandfrei darzustellen, dann weiß man, dass der LG C1 ohne Kompromisse Gaming-tauglich ist.
Geschwindigkeit ist auch das Motto in Forza Horizon 5. Während die Büsche rechts und links fast schon am Spieler vorbeifliegen und die Gebirgskette sich malerisch dem Horizont entlangstreckt, könnte dir der Fahrer vor deinem eigenen Fahrzeug mit einer unbedachten Aktion jederzeit einen Strich durch die Rechnung und damit die perfekte Linie machen. Außer vielleicht in Mario Kart 8 Deluxe auf der Switch sehe ich in einem Racer wie Forza absolut keinen Stich selbst gegen normal schwere Gegner auf der Straße, weswegen ich mich hier liebend gerne zurücklehne und einfach nur genieße, während andere mir zeigen, wie man Rennspiele wirklich angeht.
Aber Geschwindigkeit ist bei diesem Spiel nur ein Faktor. Die Art und Weise wie Regentropfen bei Regenrennen auf der Motorhaube und Frontscheibe zurückbleiben und die Spiegelung der Umgebung durch ihre eigenen Reflektionen kreisförmig biegen, sah um Welten schöner aus, als man das in der Realität jemals zu sehen bekommt. Dazu kommt in zahlreichen Rennen die tiefstehende Sonne, die regelrecht blendet und so herrliches Raytracing auf den Bildschirm zaubert. Egal wie schnell man fährt, es ist einfach atemberaubend schön anzusehen, wie gut Raytracing und OLED zusammenpassen und vor allem, wie der LG OLED 55C1 diese rechenintensiven Effekte darstellen kann.
Ein Fernseher der nächsten Generation
Sollte die Konsole mit der Anzahl an Bewegungen und Objekten, die sie berechnen muss, Probleme bekommen, muss man sich dank VRR, G-Sync und Free-Sync wenig Sorgen um Screen Tearing oder ruckelnde Bilder machen, auch wenn es vielen Spielern marginal erscheinen mag oder erst gar nicht auffällt, dass beim Tearing eine Hälfte des Bildes nicht richtig aktualisiert und das Bild somit versetzt dargestellt wird. Es scheint also zu zerreißen. Wir reden hier von Faktoren, die sich vielleicht im Normalfall nur im Millisekunden-Bereich bewegen mögen. Je schneller jedoch die Bewegungen, desto extremer können die Tearing-Effekte aber werden, bis sie sich tatsächlich sichtbar negativ auf das ganze Bild auswirken. Der LG C1 beherrscht HDMI 2.1 und damit VRR, also die Variable Refresh Rate, bei der Konsole und TV ständig miteinander kommunizieren und so ruckelfreie Bilder darstellen können. Es werden also tatsächlich nur die Bilder von der Konsole geladen, die der TV auch in diesem Moment zur Verfügung stellen kann. Das Ergebnis ist eine butterweiche Darstellung selbst bei hohen Geschwindigkeiten ohne jegliche Ruckler oder Aussetzer.
Im Gegensatz dazu ist Bewegungsunschärfe oder Motion Blur nicht nur eine Sache der Kompatibilität. Man könnte wahrscheinlich eine Doktorarbeit alleine darüber schreiben, warum Motion Blur unter Gamern größtenteils als sehr negativ angesehen wird. Der Unterschied zwischen im Spiel eingebauter Unschärfe, die auf mehrere Weisen implementiert und in den Grafikeinstellungen reduziert oder ganz ausgestellt werden kann, und monitorseitigem Blurring ist hier aber unbedingt zu beachten. Das OLED Panel an sich wirkt dem selbst schon sehr gut entgegen. Die selbstleuchtenden LEDs haben eine sehr geringe Reaktionszeit und können demnach schneller zwischen den Bildern wechseln als ein herkömmlicher LCD. Dadurch wird das Verwischen oder Überblenden von Bildern, auf denen sich Objekte in kurzer Zeit weite Strecken über den Bildschirm bewegen, stark reduziert. Üblicherweise fällt dies bei Rennspielen auf, wenn die Geschwindigkeit des eigenen Fahrzeuges sehr hoch ist und Objekte am Rand mit Unschärfe dargestellt werden.
Der C1 hat hier aber noch einen kleinen Trick im Ärmel. Die Technologie, die LG „OLED Motion Pro“ nennt und anderen auch als „Black Frame Insertion“ bekannt ist, fügt zwischen den Aktualisierungen des Bildes einen schwarzen Frame ein. Was für unser Auge eigentlich gar nicht wahrnehmbar ist, verdoppelt die Rate in welcher sich das Bild verändert, ohne dabei mehr Bilder von der Eingabequelle verlangen zu müssen und trennt diese besser voneinander. Dadurch bekommt man um einiges schärfer wirkende Einzelbilder und nur minimalstes, ungewolltes MotionBlur. Leider verringert sich dadurch auch die Helligkeit des Bildes bei HDR, da der eingefügte schwarze Frame Zeit in Anspruch nimmt, in welcher die einzelnen Pixel sonst leuchten würden. Nach meinem Verständnis wurde „OLED Motion Pro“ für die neueren Modelle wie der OLED C2evo von 120Hz auf 60Hz reduziert, wodurch der Helligkeitsverlust merkbar reduziert wird. Ist man mit dem Bild doch nicht ganz zufrieden, bekommt man im Spiele-Optimierer voreingestellte Setups für verschiedene Spiele-Genres angeboten sowie einen Überblick, welche Funktionen aktiv sind und kann diese an die persönlichen Vorlieben anpassen.
So intelligent, wie die Köpfe hinter der im C1 verbauten Technologie, ist diese auch selbst. Das WebOS ist sehr übersichtlich gestaltet und lernt durch eine KI permanent mit. Da mein Schwerpunkt auf dem Erlebnis lag, welches man als Gamer geliefert bekommt, kam es mir sehr gelegen, dass ich mir um alles andere nicht sehr viele Gedanken machen musste. Zum Alltag vieler gehört nicht nur Spielen selbst, sondern gerne auch das ein oder andere Video, vielleicht sogar ein paar Livestreams auf Twitch. Hier waren an einigen Ecken und Enden ein paar Unreinheiten im Bild zu erkennen, die aber einzig und allein auf die beschränkten Datenübertragungsraten der Plattformen oder die Internetverbindung zurückzuführen sind und nichts mit dem Fernseher zu tun haben.
Will man doch lieber eine Serie oder einen Spielfilm gucken, findet man im Homescreen sämtliche benötigten Apps, die obendrein auch noch äußerst schnell starten. Gleichzeitig lernt der Fernseher dauerhaft mit. Bild und Ton werden beim Spielen oder Schauen analysiert und mit Millionen von Datenpunkten verglichen, um die Einstellungen so anzupassen, dass einem das beste Hör- und Seh-Erlebnis geliefert werden kann. Mit Unterstützung für alle gängigen HDR Formate wie HDR10 Pro, HLG oder Dolby Vision IQ bleiben einem für 4K keine Wünsche offen – gerade wenn Inhalte erkannt werden, die im Filmmaker Mode wiedergegeben werden können. Komplett automatisch bekommt man dadurch das Bild genauso zu sehen, wie es von den Filmemachern gedacht und gewünscht ist.
Im Vergleich zum überragenden Bild bleiben die integrierten 40 Watt Lautsprecher ein wenig hinter den recht hohen Erwartungen zurück, die man aufgrund des großartigen Bildes auch erwarten würde. Qualitativ durch einen besonderen Standfuß, der den Klang in Richtung des Hörers lenkt, sind sie jedoch noch am oberen Ende der internen TV-Lautstärker angesiedelt. Allerdings haben sie durch ihre schmale Bauform dieselben Schwierigkeiten wie viele andere interne Lautsprecher auch. Während es die gut balancierten Mitten und der mitdenkende Prozessor einfach machen, Stimmen und Schritte im Wirrwarr von Geräuschen, die man in manchen Spielen und Filmen verarbeiten muss, wahrzunehmen, bleibt der erhoffte Druck beim Bass oftmals aus. Auch die Räumlichkeit ist gerade für kompetitive Spieler wie mich etwas zu wenig, reicht aber für den normalen Filmgenuss und „Casual Gaming“ mehr als nur aus. Die meisten Menschen, die zum Bild auch eine hervorragende Soundkulisse im Wohnzimmer haben wollen, wissen aber um die üblichen Schwächen der verbauten Lautsprecher und greifen dementsprechend auf ein gutes Heimkino-Soundsystem, eine Soundbar oder auch Gaming Kopfhörer zurück.
Der Blick nach vorn
Auch wenn ich als PC Veteran von den neuen Konsolen sehr überzeugt bin, gibt es noch eine weitere Alternative, die über die letzten Jahre mehr oder weniger erfolgreich ihren Weg in die Hände der Spieler gefunden hat. Cloud-Gaming erspart die Anschaffung teurer Hardware und ermöglicht es, eine große Auswahl an Spielen einzig und allein über die vorhandene Internetverbindung zu spielen. Auf dem LG C1 vertreten sind GeForce Now vom Grafikkartenhersteller NVIDIA und Google Stadia. Während GeForce Now in Foren und Videos ein gutes Stück berechtigte Kritik abbekommt, fallen die Meinungen zu Stadia um einiges positiver aus. Auch ich habe mich überreden lassen, Stadia für diesen Test zu probieren, obwohl ich fest davon überzeugt war, dass diese Technik gerade in Deutschland noch lange braucht, um eine wirkliche Alternative zu einer Konsole oder einem gleichwertigen PC sein zu können. Zu gering ist der Ausbau mit Hochgeschwindigkeitsinternet, welches für Cloud-Gaming notwendig ist.
Eine Meinung ist trotz aller Information erst durch praktische Erfahrung richtig vollständig. Und nach ein paar Stunden und ein paar Spielen, war ich doch eher positiv überrascht. Grundsätzlich bekommt man alle Spiele in Full HD mit 60 Bildern in der Sekunde geliefert, darf sich aber durch ein Upgrade auf Stadia Pro über 4k Gaming freuen, welches ebenfalls mit 60FPS läuft, sollte es die Internetverbindung hergeben. Viele Spiele sind auch ohne Anmeldung für 30 bis 120 Minuten testweise anspielbar, mit der Pro Version sind einige kostenlos für die Dauer des Abonnement verfügbar, andere müssen wiederum zum Vollpreis eines PC- oder Konsolentitels extra gekauft werden.
Für mich hat sich die Geschwindigkeit des Internets als „Bottleneck“ herausgestellt. Bekanntermaßen sind Mindestanforderungen immer ein absolutes Minimum und nicht ausreichend, um ein wirklich flüssiges Spiel auf den Bildschirm zu bekommen. Trotzdem wurden mir die Möglichkeiten und Grenzen dieser Technologie erst beim Spielen richtig bewusst. Erwartungsgemäß ist Inputlag ein großes Problem, wenn man kilometerweit von der eigentlichen Plattform entfernt sitzt. Nicht ohne Grund werden die großen Esport Turniere auf lokalen, eigens dafür aufgebauten Servern gespielt. Der Unterschied, ob man einen Standard-Ping von 20-50 Millisekunden oder quasi gar keinen hat, ist durchaus nicht nur für Profis bemerkbar. Je größer der Zeitabstand zwischen dem Tastendruck und der Reaktion des gespielten Charakters, desto frustrierender das Spiel, weil hier sicht- und fühlbare Latenzen auftreten. Und wenn das Gegenüber über einen schnelleren Datendurchsatz verfügt, hat man das virtuelle Bildschirmleben ausgehaucht, bevor man selbst überhaupt reagieren kann.
Auf der Suche nach Antworten wird man im übernatürlichen Action Adventure „Control“ so einige grandiose Szenerien zu sehen bekommen. Das Spiel selbst gilt als Hardwarefresser und hatte deswegen meine besondere Aufmerksamkeit, um meine neu erworbene Grafikkarte RTX3080 an ihre Grenzen zu treiben, was allerdings leichter war, als ich erhofft hatte. In Stadia war mein größtes Problem, das Herunterskalieren der Grafik aufgrund des Internet, das nicht nur an diesem Tag scheinbar keine Lust hatte, die volle Bandbreite zur Verfügung zu stellen. Es macht also (noch) einen Unterschied, ob ich am eigenen PC zocke oder einen Cloud-Gaming-Dienst nutze. Und genau das – neben einer verfehlten Preispolitik – wurde Stadia nun zum Verhängnis, da der Dienst zum 18. Januar 2023 eingestellt wird. Bis dahin kann ich einen eigenen Test nur empfehlen, um einen Blick dafür zu bekommen, was in Zukunft einmal möglich sein kann.
Fazit:
Als ich vor ein paar Jahren meinen ersten großen Gaming-PC zusammenstellte, hingen Konsolen und Fernseher noch weit hinter den Möglichkeiten der damals aktuellen PC-Technik hinterher. Heute sitze ich am PC vor meinem immer noch sehr guten Monitor und wünschte mir, er wäre so gut wie die Xbox in Verbindung mit dem LG OLED55C1. Die neue Konsolengeneration war ein gewaltiger Sprung nach vorn und LG hat diesen Sprung von Anfang mitgemacht. Filme und Serien sind nicht mehr das Alleinstellungsmerkmal für gute Bilder, ein großartiger TV muss heute ohne Kompromisse tauglich für alle Arten von Gaming sein. Und das alles kann der C1.
Alle integrierten Fähigkeiten spielt der Fernseher grandios aus und bietet in jeder Situation ein hervorragendes Bild, welches auch innerhalb des Testzeitraumes von 12 Monaten nichts von seiner Brillanz eingebüßt hat. Meinen durchaus hohen Ansprüchen, was Qualität und Geschwindigkeit in Videospielen angeht, ist dieser Fernseher mehr als gewachsen und selbst nach Monaten in meinem Wohnzimmer bin ich immer noch fasziniert davon, wie gut meine Lieblingsspiele aussehen können. Das Display muss jetzt nach einem Jahr im Test zurück zu LG, wir werden uns den LG C1 jetzt aber als Referenz-TV in Sachen Gaming kaufen.
Link zum Hersteller: LG OLED55C1
und zum ersten Test, der sich mit der
Einrichtung des LG OLED55C1
befasst