ELAC Debut ConneX Adsum im Test – beim Gaming ganz vorn dabei

Momentan ergeben sich Dinge von allein und ein jedes Puzzleteil scheint selbstständig an seinen vorgesehenen Platz zu fallen. So erging es mir auch mit ELAC. Auf der High End 2024 kam ich mit Torge Zeilinger, dem Head of Marketing des Unternehmens ins Gespräch, weil er unseren Stand – wie so viele andere auch – bei seinem Besuch doch ungewöhnlich für diese Messe fand. Statt HiFi im klassischen Sinn zu präsentieren, fand der Besucher bei uns die Kombination von HiFi und Gaming vor. Im Laufe dieser Unterhaltung stellte Torge fest, dass sich die ELAC Debut ConneX Adsum hier ebenfalls hervorragend machen würden.

Es dauerte allerdings tatsächlich eine Weile, bis wir nach der Messe wieder in Kontakt kamen, dafür jedoch machten wir in den darauffolgenden Tagen gleich Nägel mit Köpfen. Torge stellte uns die die Debut ConneX Adsum für unseren Stand auf der beatcon 2024 zur Verfügung. Allerdings wurde der Zeitrahmen dabei immer schmaler, so dass wir tatsächlich vor dem Auftritt auf dieser Messe keinerlei Zeit mehr fanden, das Set zu Hause in der gewohnten Umgebung einmal auszupacken und anzuhören.

Aber kein Problem, wir haben schon reichlich Speaker in den Fingern gehabt und so gestaltete sich der Aufbau der kleinen Aktivlautsprecher auch in diesem Fall als eine Sache weniger Minuten. Allerdings sollte mit den Debut ConneX nicht unser Stand beschallt werden, sondern wir nutzen das kleine Set wie abgesprochen für das Gaming an einem Philips 55OELD809 in Verbindung mit der Playstation 5 und Gran Turismo. Zugegeben, ich war anfangs ein wenig skeptisch, wie dieses kleine Set gegen die stellenweise immense Geräuschkulisse auf dieser Veranstaltung anspielen soll?

Aber eben diese für eine Musikmesse ungewöhnlichen Sounds von brüllenden Motoren und quietschenden Reifen waren es, die sich vom Gesamtbild abhoben und so viele Besucher dazu veranlassten, am Stand ein paar Runden Gran Turismo zu fahren und den Klang an der PS5 auch ohne Kopfhörer zu genießen. Nach zwei Tagen stand damit fest, dass die ELAC Debut ConneX ihren Job großartig erledigt hatten. Nun ist es an der Zeit, den Aufbau in den eigenen vier Wänden zu wiederholen und sich die Speaker ohne den Stress der Messe in aller Ruhe noch einmal anzuhören.

Bei ELAC machte man mich darauf aufmerksam, dass die seit 2022 verfügbare Debut ConneX nun den Namenszusatz Adsum trägt. Dies ist nicht einfach nur eine Spielerei für die Fortführung einer bestehenden Serie, sondern macht tatsächlich Sinn. Denn der aktuelle Speaker wurde in Sachen Design in Zusammenarbeit mit dem Hip-Hop und Streetwear Modelabel Adsum aus New York entwickelt – eine eher untypische Kombination aus deutscher HiFi-Branche und amerikanischer Mode, die aber tatsächlich funktioniert. Nun hatte ich die klassischen Debut ConneX nicht in den Händen, mir fehlt daher der Vergleich zwischen den beiden Modellen, aber die kleinen Adsum-Speaker machen tatsächlich etwas her. Nicht umsonst wird das System mit dem Zusatz Designer Series auf der Website beworben.

Trotz optisch eher traditioneller Bauweise fallen sofort die flachen Rundungen auf, die jeder Kante ihre Schärfe nehmen. Nun fasst man seine Lautsprecher eher selten an, aber allein beim Auspacken vermittelt dieser kleine haptische Kniff schon ein gutes Gefühl. Nun gibt es zum Glück (noch) keine festgeschriebene und bundesdeutsch-bürokratisch geregelte Maßeinheit für den Begriff Regallautsprecher. Unter Regallautsprecher fällt nach Auffassung der Branche alles, was kleiner als ein Standlautsprecher ist, damit nicht im Raum steht und in oder auf ein Regal passen könnte. Dass dabei jeder eine andere Auffassung vertritt und dementsprechende Modelle vertreibt, liegt in der Natur der Sache. Aber wenn die Bezeichnung Regallautsprecher auf ein System passt, dann sind es die ELAC Debut ConneX Adsum.

Mit den Maßen von 25cm x 14cm x 18cm passen die tatsächlich auch in ein IKEA Kallax Regal – und sehen dabei obendrein darin auch noch richtig gut aus. Aber natürlich können die kleinen Speaker überall dort stehen, wo der Nutzer einen Platz dafür vorgesehen hat. Dazu kommen zierliche, aber äußerst stabile Ständer aus einem durchgängigen und polierten Metallrohr, auf denen die kleinen Schallwandler positioniert werden können und somit an Höhe gewinnen. Dieser kleine Untersatz ist ein optisches Highlight und unterscheidet das System damit von so vielen anderen. Die Verbindung der beiden Speaker erfolgt über ein klassisches Lautsprecherkabel und so gibt es theoretische keine Längenbegrenzung, obwohl es in der Praxis wenig Sinn macht, die beiden Speaker meterweit entfernt voneinander aufzustellen.

Immer eine Frage des persönlichen Geschmacks sind hingegen die optional zu verwendenden Gitter, die so vielen Lautsprechern beiliegen. Ja, die dienen den Treibern als Staub- oder sonstiger Schutz, aber schränken aufgrund des ewig gleichen Designs für mich persönlich die Optik eines jeden Lautsprechers ein, weswegen ich diese nie nutze. ELAC hat sich im Vergleich zur klassischen ConneX bei der Adsum für ein Gitter aus Metall statt wie bisher aus Stoff entschieden. Das mag dem Street-Style des Unternehmens aus Brooklyn nahekommen, wirkt aber hier ein wenig überzogen. Aber wie bereits erwähnt – jeder so, wie er es mag.

Design ist das, was man jeden Tag sieht, daher ist dieses das für so viele Nutzer vollkommen legitime KO-Kriterium. Niemand stellt sich ein Set Lautsprecher auf, welches einem nicht gefällt. Aber auch Optik ist ohne die entsprechende Technik dahinter nichts wert. Man kauft sich keine Speaker, die toll aussehen, aber nicht klingen. Einen weiteren Staubfänger auf einem Phonoregal neben dem TV braucht niemand wirklich. Zum Glück sehen die ELAC Debut ConneX Adsum aber nicht nur cool aus, sondern klingen auch noch richtig gut. Und dennoch muss ein aktiver Speaker heute mehr können. Denn die Möglichkeiten, Klang darüber auszugeben, sind inzwischen vielfältig. Den Unterschied zwischen aktiven und passiven Systemen haben wir im Beitrag Gaming Sound erklärt >>> näher erläutert.

Auch hier zeigen die ELAC wahre Größe im minimalistischen Design, denn was das Set an Anschlussmöglichkeiten bietet, ist dann schon eher ungewöhnlich, der Name ConneX kommt also nicht von ungefähr. Natürlich muss ein Speaker heute über Bluetooth verfügen, um Musik vom Handy oder Tablet abspielen zu können. So weit, so gut, aber die Debut können noch mehr. Wenn die Speaker nämlich nicht nur der reinen Wiedergabe von Musik dienen sollen, sondern stattdessen auch die so häufig kläglichen TV-Lautsprecher ersetzen sollen, ist ein HDMI-Eingang unerlässlich. Wie sonst soll man seinen Games endlich den Klang entlocken, der denen zusteht? So findet man also auf der Rückseite also besagten ARC-fähigen HDMI-Anschluss.

Aber damit nicht genug, sollen die Speaker den Ton des PC abholen, findet sich hier der entsprechende USB-Anschluss. So können die kleinen Lautsprecher auch bequem auf dem PC-Tisch ihren Platz finden. Weiterhin lassen sich Zuspieler wie zum Beispiel ein CD-Player über den optischen Eingang anschließen. Überraschend für ein paar Lautsprecher dieser Größe allerdings ist der Phono-Eingang zum Anschluss eines Plattenspielers. Und noch überraschender ist, dass sich hier der entsprechende Vorverstärker auch abschalten lässt, falls der Plattendreher über einen eigenen verfügt. Aber damit nicht genug, denn auch ein separater Subwoofer kann angeschlossen werden. Wem der Bass des Systems so noch nicht ausreicht, der kann dem auch einen externen Tieftöner zur Seite stellen. Wie man es dreht und wendet, die kleinen ELAC Debut ConneX Adsum sind vorbildlich in Sachen Konnektivität.

Wie bereits erwähnt, ist der Aufbau eine Sache weniger Minuten. Da wir das Set zum Gaming verwenden, werden beide Speaker miteinander verbunden und anschließend per HDMI an den TV angeschlossen. Hier muss im schlimmsten Fall dem Display in dessen Einstellungen kurz erklärt werden, dass der Sound nun nicht mehr über die TV-Speaker, sondern per HDMI ausgegeben werden soll. Die kleine Fernbedienung steuert das System, eine LED zeigt farblich den entsprechenden Eingang an.

Und endlich geht es an das Zocken. Auch wenn ich aufgrund von Handlung und Umsetzung kein Fan von Call of Duty: Black Ops 6 >>> bin – wobei das wirklich untertrieben ist, denn dieser Teil ist wirklich nur dumm – so macht der Klang einiges her. Gerade ein Shooter lebt von einer brachialen Soundkulisse, so auch in diesem Game. Und schon vor dem ersten Gefecht bin ich gespannt, wie sich der Tiefton gibt? Denn ein kombinierter Mittel-/Tieftöner hat so manches Mal seine Probleme, wenn der Klang wirklich ganz tief nach unten gehen soll.

Aber, nun komme ich zum unvermeidlichen Aber, für Lautsprecher und Treiber dieser Größe ist der Bass tatsächlich mehr als nur annehmbar. Explosionen klingen wirklich nach Explosionen und nicht nach kindersicherer Knallerbse an Sylvester, auch wenn das ganz große Grollen ausbleibt. Aber dafür sind die Debut ConneX Adsum auch nicht gebaut, auch wenn mit XBASS auf der Fernbedienung eine Funktion zur Verfügung steht, die dem Bass ein wenig mehr Dynamik verleiht. Wer Vibrationen braucht, die in der Küche das Geschirr zum Klappern bringen, obwohl das nicht der Sinn von Tiefton ist, greift dann zum separaten Sub.

Für einen umfangreichen Soundtest vom vermutlichen Diablo-Killer und kommenden Highlight 2025 Path of Exile 2 bin ich leider mit diesem Beitrag ein paar Tage zu früh dran, aber dennoch reichen bereits die von Grinding Gear Games gezeigten Videos für einen Vorab-Soundcheck. Hier in der Redaktion wird schon ausgiebig vorbereitet, wer ab 06.12. zur Freischaltung des Early Access von PoE2 mit welchem Kämpfer im gemeinsamen Multiplayer antritt und wo dessen Vorzüge und Nachteile liegen? Selten herrschte bei einem Titel so viel Vorfreude, wie bei diesem Game. Aber auch dieses Game ist ohne vernünftige Schallwandler nur die Hälfte wert. Nicht umsonst haben wir Kontakt mit dem Sound-Designer des Spiels, Kane Bennett, den wir unbedingt zu uns auf die High End 2025 einladen wollen und der dann einiges über Gaming-Sound berichten kann.

Je nach gespielter Klasse und Figur ändert sich hier die der Sound, da jeder Streiter eine andere Waffe oder aber Magie einsetzt. Hier breitet sich rasend schnell eine fauchende Feuerwand aus, dort ertönt eine Glocke, beide fügen dem Gegner massiv Schaden zu. Es schlagen Blitze in den Boden, alles knistert, dort schlägt der Warrior mit Nahkampfwaffen und Schilden alles kurz und klein, während beim Mercenary die Pfeile der Armbrust zischen wie MG-Feuer. Kurz, egal welche Klasse man spielt, egal wie viele Gegner auf die Spielfigur einprügeln, die Soundkulisse ist schon jetzt ein Genuss, die den Spieler aufgrund unzähliger Effekte noch tiefer in das Spiel hinabziehen wird. All das bereitet den Debut ConneX Adsum keinerlei Probleme, da deren Stärken tatsächlich im Mittel- und Hochtonbereich liegen.

Diese beiden Beispiele, sowie das auf der beatcon 2024 gespielte Gran Turismo stehen hier stellvertretend für so viele andere Games, die das System während des Testzeitraums über sich ergehen lassen musste. Und diesen Job haben die Speaker annähernd fehlerfrei gemeistert. Erst bei Lautstärken über der Gefahr von Tinitus ist dann wirklich Schluss, da hier Frequenzen in allen Bereichen beginnen, in sich zusammenzufallen. Aber das ist das wohl tatsächlich der Treiber- und Baugröße geschuldet und dafür sind die kleinen Speaker auch nicht gemacht. Gleiches gilt für Musik und Film, für die wir die ConneX selbstverständlich auch genutzt haben. Wir hoffen, dass wir die ConneX im nächsten Jahr auf der High End präsentieren können, damit ihr euch selbst ein Bild von denen machen könnt.



Link zum Hersteller: ELAC Debut ConneX Adsum