Auch wenn der Boom gerade wieder etwas am Abebben ist, Schallplatten waren da, sind da und werden bleiben. Nicht umsonst hat jeder Hersteller einen entsprechenden Player im Angebot bzw. in der Planung. Für audiophile Musikfans geht der analoge Klang einer LP noch immer über die noch so hochwertigen, digitalen Aufnahmen. Aber eine Schallplatte war schon immer mehr als nur eine analoge Aufnahme auf schwarzem Vinyl.
Denn nirgendwo sonst kommt das Cover einer Aufnahme so zur Geltung, wie auf der entsprechend großen Hülle einer LP. So viele Plattencover sind Kunstwerke, die einfach auf einer kleinen CD Hülle untergehen oder im Stream auf Spotify oder anderen nicht einmal bemerkt werden. Viele Bands legten und legen bis heute gesteigerten Wert auf ein Kunstwerk, allen voran Pink Floyd, deren Cover zum Album Dark Side Of The Moon bis heute als eines der schönsten aller Zeiten gilt. Weltbekannt und so oft imitiert ist das Album Abbey Road, auf dem die Beatles den Zebrastreifen besagter Straße überqueren.
Plattencover sollen also mehr sein, als nur profane Verpackungen für Vinyl, sie spiegeln den Zeitgeist wieder, sie zeigen Momentaufnahmen, sie sind Ausdruck einer Band, eines Stils und einer Generation. Aber viel zu häufig verschwinden Platten hochkant in Regalen oder stapeln sich in Schränken, ohne dass man diese Kunstwerke zu sehen bekommt. Wäre es dabei nicht schöner, je nach eigener Stimmung, ein Cover wie ein Bild präsentieren zu können?
Statt also Schallplatten unbeachtet zu verstecken, sollte man sie vorzeigen können. Die kleine Firma Hey!blau Labs aus Köln hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, nicht nur Regale für Schallplatten zu fertigen, sondern diese auch wie ein Bild aussehen zu lassen. Aus dieser Idee heraus entstand der Wechselrahmen Jimmy Cage. Das Lieblingscover steht vorne, im Rahmen selbst finden bis zu 24 weitere LP ihren Platz.
Jeder Rahmen ist nach eigenen Aussagen handgefertigt, kann einzeln präsentiert, gestapelt oder aber an der Wand montiert werden. Der Rahmen ist an drei Seiten geschlossen, somit können die Platten von links oder rechts oder auch von oben eingestellt werden. Damit die Cover keine Druckstellen erhalten, liegt dem Karton ein kleiner Plastikrücken bei, der als Boden fungiert. Die Wandbefestigung erfolgt über zwei Schrauben, das Regal wird dort einfach eingehängt.
Die Idee an sich ist klasse, aber für meine Zwecke noch nicht zu Ende gedacht. Denn ich hätte dieses Regal gerne in einer Dachschräge befestigt. Warum also wird der hintere Rahmen nicht mit vier Bohrungen versehen? So könnte man mit einer mitgelieferten Bohrschablone und einem kleinen Inbusschlüssel im Stile eines bekannten schwedischen Möbelhauses den Rahmen bombensicher an der Schräge befestigen. Aber vielleicht greifen die Jungs diesen Gedanken ja nach diesen Zeilen auf? Ich werde das demnächst mit meinem Regal selbst in die Hand nehmen.
Bis dahin habe ich meinen Rahmen gefunden. Momentan steht dort meine handsignierte Bishop Briggs zur Ansicht, wahrscheinlich bis mein ebenfalls handsigniertes Album I hope you are happy von Blue October endlich aus den USA eintrifft.
Auch wenn fast 100,- Euro mit Sicherheit kein Schnäppchen für ein Schallplattenregal sind, die Idee und die Qualität zählen. Und Extravaganz war eben schon immer etwas teurer.
Link zur Herstellerseite: Hey!blau Labs – Frame Your Records