Hardwaretest: Hauppauge HD PVR 2 Gaming Edition Plus

Youtube und andere Portale erleben seit Jahren einen stetig wachsenden Zulauf. Seit so gut wie jedes Smartphone über eine brauchbare Kamera verfügt, lädt jeder, der der Welt etwas Wichtiges mitzuteilen hat, seine wackeligen, unscharfen Handy-Filmchen auf ein entsprechendes Portal. 

Zum guten Ton unter Videospiel-Publishern gehört inzwischen, zum kommenden Triple-A-Titel in regelmäßigen Abständen Neuigkeiten in bewegten Bildern anzubieten. Kleine Videohäppchen machen Appetit auf das finale Produkt. Wer als Gamer etwas auf sich hält, erstellt ganze Walkthroughs im Videoformat.

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Auch wenn die Playstation 4 über eine Upload-Funktion für Videos verfügen soll, macht es doch einen gewaltigen Unterschied, ob ich ein Video direkt aus einem Spiel auf Youtube lade oder ob ich das in Ruhe am PC noch aufhübschen kann. Ihr wolltet der Community schon immer Videos eures Lieblingsspiels zeigen oder voller Stolz den letzten Level oder Endgegner präsentieren? Dann kommt ihr um den Kauf eines Capture-Moduls nicht herum.

Hauppauge präsentierte mit der HD PVR 2 Gaming Edition bereits im letzten Jahr das Nonplusultra unter den HD-Videorekordern für eure Spiele. In diesem Jahr wird noch einmal nachgelegt. Mit dem Zusatz PLUS versehen, bietet das neue Modul noch einmal zusätzlich Funktionen, Programme und Verbesserungen. So verfügt die Plus-Version nun auch über einen optischen Ausgang. Der Sound wird jetzt in AC3 kodiert, das heißt Audiosignale werden verlustfrei komprimiert. Die sechs Kanäle (5.1) des Videospielsounds werden somit zu einem einzigen Kanal zusammengefasst. Ebenso neu ist das Streamen von Livebildern über Twitch oder Ustream über das mitgelieferte Programm StreamEez.

Videos über HDMI aufzunehmen könnte leichter kaum sein, denn zum Lieferumfang gehören neben der HD PVR 2 auch sämtliche benötigten Kabel. Ihr findet also ein recht kurzes HDMI-Kabel zum Anschluss des Rekorders an den HDMI-Eingang eures TV, ein Komponenten-Kabel inklusive Adapter für die Playstation 3 oder die alte Xbox 360, sowie ein USB-Kabel zur Verbindung von Rekorder und PC. Auf der Installations-CD befinden sich alle notwendigen Treiber und Programme. Beim Aufbau und der Installation solltet ihr euch zwingend an die beigelegte Anleitung halten, da euer Bild auf dem TV und dem PC sonst schwarz bleibt.

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Ist alles korrekt installiert und angeschlossen, drückt ihr den Aufnahmeknopf auf der HD PVR 2 und es startet das Capture-Programm auf eurem PC. Hier sind noch einmal mit zwei Mausklicks Einstellungen vorzunehmen. Auch wenn die Anleitung ausgibt, dass keine weiteren Einstellungen notwendig sind und ihr die Voreinstellungen verwenden könnt. Beim ersten Start werdet ihr gefragt, welchen Anschluss bzw. welche Konsole ihr verwendet. Ihr müsst nun die Quelle ändern, da nicht die HD PVR2 das Bild lieferte, sondern meine PC-Webcam. Ebenso ist im Audiokanal trotz Vorblendung noch einmal HDMI anzuklicken, sonst wird der Sound nur verzögert über den PC, nicht aber über TV oder Anlage ausgegeben. Alternativ könnt ihr dem Programm noch den Ordner auf eurem PC vorgeben, in dem die Videos gespeichert werden sollen.

Ist dies alles getan, steht einer Aufnahme eures spielerischen (Un-)Vermögens nichts mehr im Wege. Mit dem Aufnahmebutton auf der HD PVR 2 werden Aufnahmen gestartet und gestoppt. Ein Pausieren des Spiels, um nach der PC-Maus zu greifen, ist nicht nötig. Der Rekorder selbst gibt euch anhand von farbigen LEDs eine optische Rückmeldung, in welchem Modus ihr euch gerade befindet. Auch wenn die HD PVR 2 Plus nur die Xbox 360 und Wii U als HDMI-fähige Konsolen aufführt, so funktionieren selbstverständlich auch andere. Ich habe meine Neo Geo X über HDMI angeschlossen und auch hier kamen einwandfreie Aufnahmen zustande. HDMI-Pass-Through sorgt für verzögerungsfreie Bildwiedergabe auf dem TV.

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Schwieriger wird es bei der Playstation 3 und der Verwendung des Komponenten-Kabels. Dieses muss verwendet werden, da das HDMI-Signal per HDCP verschlüsselt ist. Auch hier solltet ihr wieder die kleine Anleitung zur Hand nehmen. Denn zum Starten der Playstation 3 muss nach Anschluss des Komponenten-Kabels und Trennung der HDMI-Verbindung der Start-Knopf der Konsole festgehalten und erst nach dem zweiten Signalton losgelassen werden. Nur so schaltet die Konsole zwischen den unterschiedlichen Ausgängen um. Erhaltet ihr dann ein Bild auf dem TV, müssen in den Einstellungen der PS3 noch das Video-Format von 4:3 auf 16:9 geändert und die Tonausgabe auf Cinch geändert werden. Auch in den Einstellungen des Capture-Moduls sind noch zwei Einstellungen vorzunehmen. Unter Aspect Ratio ist der Haken bei „Auto“ zu entfernen und beide Einstellungen auf 16:9 zu ändern. Dafür sind nun auch Aufnahmen mit einer Auflösung bis zu 1080p möglich. Ich persönlich habe allerdings „nur“ 720p hinbekommen, denke aber, dass ich hier noch an den Einstellungen etwas ändern muss.

Habt ihr genügend Videos eurer Spielsessions aufgenommen, könnt ihr diese mit dem mitgelieferten Videoschnittprogramm ArcSoft Showbiz nachbearbeiten. Ihr könnt in der Timeline peinliche Momente herausschneiden, mehrere Videos aneinanderfügen, diese mit Übergängen versehen und problemlos Text einfügen. Das Programm bietet ganz sicher nicht so umfangreiche Funktionen, wie man das von Programmen wie Corel VideoStudio oder Magix Video deluxe erwarten darf, kann aber bei Weitem mehr, als der Windows Movie Maker. Zusätzlich lassen sich über den Hauppage Personal Logo Inserter auch noch eigene PNG-Dateien in das Video einfügen. Das fertige Ergebnis kann auf eine CD gebrannt oder direkt nach Youtube hochgeladen werden. Mit ein wenig Geschick lassen sich hier also mehr als nur ansprechende Videos erstellen.

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Wer aber hofft, seine Konsole direkt über die HD PVR  an den PC anzuschließen, um dort zu spielen und sich den Anschluss an den TV zu sparen, wird enttäuscht. Die Latenz von Bild und Ton beträgt gute zwei Sekunden, d.h. Bild und Ton kommen am PC sehr viel später an, als am TV.

Hardware Encoder

  • H.264 AVCHD HD Video-Encoder, unterstützte Auflösung bis zu 1080p30 über HDMI oder 1080p über Komponenten-Video
  • Verzögerungsfreier Pass-Through: HDMI auf HDMI bis zu 1080p oder Komponenten-Video auf HDMI bis zu 1080p
  • Aufnahme-Datenrate: von 1 bis zu 14 Mbits/sec
  • Aufnahme-Format: AVCHD (.TS und .M2TS), .MP4

Systemvoraussetzung

  • PC mit 3.0 GHz Single-Core oder 2.0 GHz Multi-Core Prozessor
  • min. 512 MB RAM (1 GB empfohlen)
  • Microsoft ® Windows ® 7 (32 oder 64-bit), Windows Vista oder Windows XP Service Pack 3
  • USB 2.0 Port
  • Fernseher mit HDMI Eingang
  • Grafikkarte mit min. 256 MB Speicher
  • Soundkarte
  • min. 220 MB freier Festplattenspeicher
  • CD-ROM Laufwerk (für Software-Installation)

Fazit:

Die Hauppauge HD PVR2 ist ein kleines, geniales Stück Hardware. Endlich die eigenen Gaming-Erlebnisse in bewegten Bildern auf dem PC speichern und vorführen, statt immer nur neidisch die Videos der anderen zu betrachten. Die Packung beinhaltet dazu alles, was benötigt wird, um sofort loszulegen. Und richtig rund macht das gesamte Hardwarepaket die Software ArcSoft Showbiz, denn eine zusätzliche Bildbearbeitungssoftware muss ebenfalls nicht gesondert gekauft werden. Die Software ist ebenso wie die Hardware simpel zu bedienen und schnelle, ansprechende Erfolge sind somit garantiert.

Mein tatsächlicher einziger Kritikpunkt ist ein fehlender Adapter für Scart auf HDMI. Es werden zwar alle Current-Gen-Konsolen unterstützt, aber gerade für mich als Sammler wäre es wichtiger, Videos von Klassikern alter Konsolengenerationen aufzunehmen, die bei vielen Spielern entweder unbekannt oder aber in Vergessenheit geraten sind. Interessant wird obendrein die Frage nach der zukünftigen Kompatibilität der HD PVR2 Plus zu Xbox One und Playstation 4.

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Link zur Herstellerseite: Hauppauge HD PVR 2 GE Plus >>>

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