Hardwaretest: Lenovo V15-ADA – grundsolides Laptop für den Hausgebrauch

Im Grunde genommen kann man sich jedes Jahr mit einem neuen Laptop versorgen. Irgendeine kleine Änderung an den technischen Spezifikationen sorgt dann für eine komplett neue Serie. Nun weiß ich nicht, was Lenovo im letzten Jahr angeboten hat, aber dieses Jahr heißt die Serie V15. Und wie immer sind es die verschiedenen Ausstattungsvarianten, die den unbedarften Käufer erst durcheinander bringen, um ihn dann letzten Endes zu erschlagen. Um sich also einen Überblick zu verschaffen, muss man sich mühsam durch die teils unübersichtlichen Websites der Hersteller und Anbieter klicken, um seine Wunschvariante zu erhalten. Ich halte hier nun das Lenovo V15-ADA mit der Produktnummer 82C700BMGE in den Händen.

Nun sind sämtliche Laptops der V15 Serie bei Lenovo ausverkauft, also recherchiert man im I-Net. Und siehe da, ADA steht offenbar für die Versionen mit AMD-Chipsatz, wohingegen das Kürzel ILL für die Intel-Geräte steht. Der erste Schritt ist getan, ich bin ein wenig klüger. Allerdings scheitere ich dann schon wieder beim Vergleich der Chipsätze. Nach 30 Minuten lesen verschiedener Beiträge gebe ich es auf, welcher Chipsatz hier der bessere ist, ich bin genervt und im Grunde interessiert mich das auch nicht wirklich. Fakt ist, dass mein Modell mit dem AMD Athlon Silver 3050U, 8 GB DDR4SDRAM und 512 GB SSD Speicher in einem 15,6 Zoll Gehäuse mit 1920 x 1080 Pixeln, also Full-HD aufwartet. Und mir ist klar, dass ich damit weder bei aktuellen Spielen, noch mit speicherintensiven Anwendungen eine richtig gute Figur machen werde. Dagegen spricht allein schon der Preis von momentan 429,-Euro. Aber ich habe damit ein grundsolides Notebook für den Hausgebrauch.

Nimmt man das V15 aus seiner Verpackung, hält man ein Laptop in den Händen, nicht mehr und nicht weniger. Das Gerät wiegt 1,85 Kilogramm, mitgeliefert werden ein Netzteil und ein Beipackzettel. Offenbar gehen inzwischen alle Hersteller davon aus, dass die Einrichtung eines Laptops selbsterklärend ist und dass sich eigentlich jeder damit auskennt.
Liebe Hersteller: Nein, das ist nicht so! Auch wenn man sauber durch die Windows Installation geführt wird, so weiß nicht jeder unbedarfte Nutzer mit allen Fragen etwas anzufangen. Was allerdings beim ersten Öffnen positiv auffällt ist das abgeschrägte Design der Front. Wie oft öffnet man ein Laptop mit Griff unter die Kante oder den Fingernägeln, hier sorgt die schräge Kante für ein einfaches Aufklappen.

An Anschlussmöglichkeiten gibt es einige, so finden sich auf der rechten Seite der Kopfhörer-Eingang und ein Kartenleser, während links ein HDMI und drei USB 3.0 Anschlüsse zur Verfügung stehen. Installationen erfolgen heute online, ein CD-Laufwerk und ein LAN-Zugang sind also nicht integriert, das wäre dem schlanken Design abträglich. Das Betriebssystem Windows 10 Home ist innerhalb weniger Minuten bereit und so mache ich mich an das Einrichten eines Laptops für den persönlichen Gebrauch. Der Plan lautet, das Laptop vielleicht auf Messen wie die High End oder IFA mitzunehmen, um dort direkt vor Ort oder im Hotel die ersten Beiträge verfassen zu können. Ich benötige also das klassische Office-Paket und mein Grafikprogramm von Corel. Da als einziger Browser im Moment nur Edge zur Verfügung steht und ich kein ausgewiesener Fan davon bin, werden zuerst Chrome und Firefox installiert.

Die Internetverbindung ist bei diesen ersten Installationen stabil, die Programme stehen fast sofort zur Verfügung. Allerdings zuckt jetzt Edge das erste Mal, weil sich da offenbar jemand gegen das Beenden des Programms wehrt. Aber nach gut 20 Sekunden gibt Edge auf und ich richte Chrome als Standard-Browser ein, hier herrscht jetzt Ruhe beim Klicken von Links. Als nächstes kommt das aktuelle Corel als Testversion auf den Rechner. Hier bin ich allerdings überrascht, dass das Programm schon nach kurzer Zeit vollständig geladen und installiert ist – das ging richtig schnell. Zum Schluss freunde ich mich mit dem Online-Office Paket von MS an. Ja, es stehen nicht alle Funktionen zur Verfügung, aber für den einen oder anderen Beitrag, der dann online gehen soll, ist das Programm völlig ausreichend. Ich gehe ohnehin davon aus, dass nur wenige Anwender jemals den vollen Funktionsumfang ihres Office-Paketes genutzt, geschweige denn jemals kennengelernt haben.

Was allerdings nervt, ist der vorinstallierte McAffee Virenschutz. Der Windows Defender leistet hervorragende Dienste, also ist McAffee unnötig. Aber dieser Virenscanner gehört zu den Programmen, die sich in den Tiefen eines Systems festkrallen, also muss ihm mit dem Remove-Tool MCPR zu Leibe gerückt werden. Eine reine Software-Deinstallation ist nicht möglich.

Das System steht, jetzt wird es Zeit, dem V15-ADA beim Echtbetrieb zuzusehen. Und schon scheitere ich wieder am Touchpad. Ich finde diese Pads mit integrierten Tasten schon immer furchtbar, aber das ist mein persönliches Problem. Dennoch zuckt das Touchpad in einigen Browsern. Obwohl ich die Finger längst vom Notebook lasse, verstellt das Gerät noch eigenständig die Bildgröße. Mit Maus ändere ich die Bildgröße mit dem Scrollrad und der Taste STRG, hier scheitere ich damit. Das Laptop kennt diese Kombination per Touchpad nicht. Es dauert eine Weile, bis ich herausfinde, wie ich wieder auf meine eigentliche Auflösung komme. Eine Maus in der Laptoptasche schafft zukünftig Abhilfe.

Aber das ist das einzige Problem, mein Office funktioniert einwandfrei, ich kann also zukünftig Beiträge auch unterwegs schreiben. Weiter geht es mit Corel Photo Paint. Zu einem Beitrag gehören auch immer Bilder, aber nicht jedes auf einer Messe gemachte Foto geht sofort online. Per Corel werden also Bilder nachbearbeitet, auch das funktioniert ohne Murren, jede Veränderung wird augenblicklich selbst bei großen Bild-Dateien sofort ausgeführt. Zum Schluss müssen auch noch DAZN und der Eurosport Player ihre Laptop-Tauglichkeit unter Beweis stellen. Unterwegs ist mir der Empfang von Bundesliga und Snooker eben wichtig. Auch hier gibt es keine Aussetzer, sämtliche gestreamten Bilder laufen einwandfrei. Was dabei positiv ins Auge sticht, ist der matte Bildschirm. Es gibt keine Glossy-Effekte, selbst bei hellem Tageslicht ist das Bild noch gut zu erkennen. Was allerdings auffällt, sind die doch teils blassen Farben des Displays.

Ein Problem bei Laptops ist immer die Akku-Laufzeit. Lenovo gibt beim Li-Ion Akku des V15-ADA eine Laufzeit von 6 Stunden an. Diese wurde allerdings nicht immer erreicht. Wer also intensiv arbeiten möchte, sollte eine Steckdose in der Nähe haben. Und man sollte keine Wunderdinge von den integrierten Lautsprechern erwarten. Ja, sie erledigen ihren Job, der Klang ist für ein Laptop mehr als ausreichend, aber eben nicht erstklassig. Wer besseren Klang möchte, verwendet ein Headset. Für mich nicht störend, ist die unbeleuchtete Tastatur meines Modells. Der Anschlag hingegen ist sehr leise und gibt ein gutes haptisches Feedback. Obendrein ist sie spritzwassergeschützt, das habe ich aber nicht getestet.

Das V15 bleibt auch bei längerem Betrieb leise und wird dabei nicht heiß. Hier hat man bei Lenovo ganze Arbeit geleistet. Nun sorgen die von mir installierten Anwendungen sicher nicht für Hochbetrieb bei der Datenverarbeitung, dennoch fällt dieser Punkt positiv auf.

Fazit:

Das Lenovo V15-ADA mit AMD Athlon Silver 3050U Chipsatz ist ein einfaches, aber zuverlässiges Laptop für den täglichen Gebrauch von üblichen Anwendungen. Egal ob Office-Paket, ein paar grafische Anwendungen oder das Streamen, das kleine Notebook erledigt seinen Job zuverlässig.

Wer keinen Gaming-Laptop benötigt oder hochqualitative Programme betreiben muss, ist mit dem kleinen V15 bestens bedient. Allerdings sollte man zum Preis noch eine Maus mit einplanen, der einzige Kritikpunkt ist tatsächlich das Touchpad.


Link zum Hersteller: Lenovo V15-ADA