Hardwaretest: LG UltraGear 27GN750 – der klare Vorteil beim Gaming

LG setzt auf Gaming-Monitore mit 1 Millisekunde Reaktionszeit. Ich dachte bisher, dass der Unterschied zwischen meinem bisherigen Monitor oder auch TV und einer solch hochgezüchteten Gaming-Maschine eigentlich keinen so großen Unterschied machen sollte und solche Monitore vor allem eSportlern vorbehalten sind. Ich habe mich selten so geirrt. LG verspricht mit dem UltraGear 27GN750 ein grandioses Bild mit verschiedenen Einstellungen wie Reaktionszeit, Kontrast, Helligkeit, Schwarzabgleich und vielen weiteren Möglichkeiten. Somit lässt sich das Gerät an jeden User und dessen persönliche Präferenzen anpassen.

Erster Eindruck

Beim Auspacken des Standfußes und der verstellbaren Halterung fiel mir sofort das unerwartet hohe Gewicht auf. Beides zusammen wiegt satte 4 Kilogramm, das hatte ich nicht erwartet. Der Fuß wird mithilfe einer Schraube an der Halterung befestigt und der Monitor wird dann nur an die Halterung geklippt. Der Monitor lässt sich dann mühelos in alle Richtungen drehen und wenden und sogar hochkant positionieren.

Funktionen

Es gibt schon viele Voreinstellungen, die man genauso, wie sie ab Werk voreingestellt sind, auch gleich verwenden kann. Dabei liegt der Fokus natürlich auf dem Gaming. Diese Voreinstellungen sind ausgelegt für den 1- oder 2-Spieler Betrieb, jedoch gibt es auch eine Einstellung, die sich auf die perfekte FPS-Rate konzentriert. Für das optimale Bild unterstützt der Monitor sogar HDR10 für Millionen verschiedenster Farben.

Bei allen Möglichkeiten ist die wichtigste Einstellung natürlich die der Reaktionszeit. Dort kann man sich zwischen 5 Stufen entscheiden: „None“, „Slow“, „Normal“, „Fast“ und „Faster“. Standardmäßig ist dabei die Einstellung „Fast“ gewählt. Das hatte mich etwas stutzig gemacht weil ich mir dachte, was kann denn an „Faster“ nicht stimmen? Jedoch fiel dann der Nachteil bei dieser Option auf, dazu später aber mehr.

Wie bei allen Monitoren kann man auch hier die Helligkeit, den Kontrast und viele andere Einstellungen personalisieren und diese Einstellungen dann auch gleich dauerhaft speichern. All diese Einstellungen werden durch einen sogenannten Multifunktionsknopf gesteuert. Dieser ist an der unteren Kante angebracht und sieht aus wie ein kleiner Joystick. Der Knopf lässt sich, wie zu erwarten, drücken und auch in alle vier Himmelsrichtungen bewegen. Durch das Bewegen nach links und rechts lässt sich schnell die Lautstärke regulieren und mit der Bewegung  nach oben und unten die Helligkeit. Mit dem Drücken des Knopfes wird das Hauptmenü mit allen Einstellungen geöffnet.

Der Monitor verfügt über mehrere Anschlüsse für die Bildübertragung, darunter 2 HDMI Anschlüsse und einen DisplayPort. Sobald ein Gerät verbunden ist, wird dies sofort erkannt und das Bild wird blitzschnell angezeigt. Außerdem hat das Gerät einen AUX-Anschluss, um den Ton zu übertragen. Da ein Gaming-Monitor typischerweise keine integrierten Boxen besitzt, ist dies die einzige Möglichkeit, den Ton zu erhalten. Ich persönlich habe beim Zocken immer ein Headset auf, das ich direkt mit dem PC oder der Konsole bzw. dem Controller verbinde. Deshalb ist es zu verschmerzen, dass die Beschallung aus dem Monitor fehlt. Falls es dann doch mal zu warm für die Kopfhörer wurde, habe ich einfach eine kleine tragbare Box angeschlossen.

Gaming

Jetzt kommen wir zum spannendsten Teil des Tests, dem Gaming am LG UltraGear 27GN750! Zunächst habe ich meine PS4 angeschlossen und die Übertragungsgeschwindigkeit auf „Faster“ gesetzt. Zurzeit gibt es für mich leider nur ein Spiel, welches man exzessiv im Multiplayer-Modus spielen kann: „Call of Duty – Modern Warfare“. Gerade bei diesem Spiel kommt es auf blitzschnelle Reaktionen an und diese Reaktionszeit muss so gering wie möglich ausfallen und Eingaben vom Pad an den Monitor ausgegeben werden. Es nützt hier nichts, wenn ich mich noch umdrehe und mein virtuelles Ich bereits das Zeitliche segnet. Ebenso muss der Bildschirm jedes Detail punktgenau darstellen können. Beides war durch den UltraGear 27GN750 zu jeder Zeit gegeben.

Ich hatte bis dato meine PS4 noch nie an einen Monitor angeschlossen, bisher habe ich immer auf einem 55 Zoll Fernseher gespielt und hielt das bisher für vollkommen ausreichend – was für ein Irrglaube! Bereits in den ersten Spielminuten hatte ich das überragende Gefühl, dass ich die Gegner schneller niedermache, als sie mich entdecken können. Schon nach wenigen Sekunden war klar, was für einen großen Vorteil der Monitor mit sich bringt. In der ersten Runde hatte ich sofort eine 2.5K/D und wurde deshalb vermutlich mindestens 2 Mal als Cheater gemeldet. Ich war selbst darüber erstaunt, wie einfach mir das Spielen fiel und welch immensen, fast schon unfairen Vorteil gegenüber anderen ein solch unfassbar schneller Gaming-Monitor mit sich bringt. Was mir ebenfalls positiv aufgefallen ist, sind die annähernd perfekten Schwarzwerte. Gerade in dunklen Szenen sind Objekte stellenweise schwer auszumachen, der Black Stabilizer sorgt hier beim Gaming für tolle Kontraste, so dass man tatsächlich Gegner schneller erkennen kann.

Diese zahlreichen Vorteile wollte ich natürlich auch in „Warzone“ ausnutzen, jedoch fiel mir dort schnell auf, dass das Bild mit der Option „Faster“ nicht ganz so flüssig lief und manchmal seltsame Schatten hinter Objekten zog. Es sah aus, als ob der  UltraGear versuchte das Bild zu zeigen, noch bevor die Daten vollständig ankamen. Da „Warzone“ viel mehr Texturen aufweist als eine normale Karte in anderen Spielen, kam er vermutlich mit der Datenverarbeitung nicht ganz hinterher. Deshalb hab ich die Einstellung zurück auf „Fast“ gesetzt und hatte dennoch noch immer einen Tempovorteil gegenüber anderen Spielern. Selbst im Modus „Fast“ war das Bild noch immer berragend.

Aber nicht nur beim Spielen an der Konsole macht der Bildschirm eine gute Figur, sondern auch und gerade beim Spielen am PC hebt sich der Monitor deutlich sichtbar aus der breiten Masse hervor. Ob es „Strategie“, „Jump`n`Run“ oder „Shooter“ ist, der UltraGear holt immer das Beste aus dem Spiel heraus. Allerdings bin ich mit Maus und Tastatur leider nur halb so geschickt, wie mit dem Pad meiner PS4, so dass ich hier mehr die Opferrolle einnahm – trotz der Geschwindigkeit des LG 27GN750.

Der Monitor ist zertifiziert von NVIDIA und damit kompatibel mit G-Sync. Wer aber wie ich keine NVIDIA-Grafikkarte im PC zu stecken hat, ist nun bei den zahlreichen Verbesserungen, die G-Sync mit sich bringt, nicht außen vor. Denn der Monitor ist obendrein auch FreeSync fähig. Beide Funktionen sorgen für ein flüssiges Bild ohne Nachziehbilder oder Bildruckler und verhindern Tearing. Man muss also seinen PC nicht umrüsten, interessiert man sich für den LG UltraGear 27GN750.

Arbeiten

Dadurch, dass wir zurzeit im Home-Office arbeiten, hatte ich das Privileg, bereits auf einem sehr guten Monitor arbeiten zu dürfen. Und dennoch ist die Arbeit mit dem 27GN750 noch einmal etwas vollkommen anderes. Durch die grandiose Auflösung und die augenfreundlichen Einstellungen, die man treffen kann, war selbst das Arbeiten immer ein Genuss. Da ich neben meiner Tätigkeit hier bei konsolenfan.de im Bereich der Informatik tätig bin, ist es immer wichtig, den Überblick über alle offenen Fenster und über mehrere Dutzend Zeilen Code zu haben. Durch die Pivot-Einstellung kann man den Monitor um 90 Grad drehen und hochkant positionieren. So hat man die Möglichkeit, zahlreiche Zeilen Code auf einmal zu betrachten.

Auch in der Freizeit beim Arbeiten an meinem selbstentworfenen Spiel war dies mehr als nur angenehm. Die Spiele-Entwicklungsplattform „Unity“ braucht von Hause aus sehr viel Platz, da man immer mindestens 4 Fenster gleichzeitig geöffnet haben muss. Bei einem Laptop wird die Übersicht somit schon manchmal echt knapp und man muss dann immer Fenster schließen oder minimieren. Wenn man diese dann wieder benötigt, geht man auf die Suche nach deren Verbleib. Beim LG 27GN750 hat man alles auf einmal im Blick und man kann ganz in Ruhe arbeiten, ohne frustriert auf die Tastatur zu hauen, weil man das richtige Fenster sucht.

Streamen

Natürlich habe ich den Monitor auch zum Streamen von Netflix und Co. benutzt. Gerade abends war dies sehr angenehm, da man die Helligkeit und den Kontrast sehr gut anpassen kann. Das Streaming-Bild war einfach nur große Klasse und lief einwandfrei. Hier sollte die Reaktionszeit aber ebenfalls auf „Fast“ stehen, da die Bildübergänge im Modus „Faster“ offenbar viel zu schnell für mein Auge sind. Dabei wurde mir sehr schnell schwindlig – Motion-Sickness beim Serien-schauen war auch mir neu.


Fazit

Der LG UltraGear 27GN750 hat mich voll und ganz überzeugt und es fällt mir tatsächlich schwer, den Monitor an LG zurückzuschicken, da er meine Produktivität beim Arbeiten und gerade meine K/D beim Gaming über alle Maßen verbessert hat. Der Monitor überzeugt vor allem mit seinem gestochen scharfen Bild, der Reaktionsgeschwindigkeit und der personalisierten Einstellbarkeit, was Bild und Ausrichtung betrifft.

Wer also einen Monitor mit fast schon unfairen Geschwindigkeitsvorteilen beim Gaming sucht, den aber auch für das Arbeiten verwenden möchte oder muss, ist mit dem LG UltraGear 27GN750 nicht nur auf der Siegerstraße in Sachen Reaktion, sondern auch im Vorteil bei der Übersicht im Job.


Link zur Herstellerseite: LG UltraGear 27GN750