Hardwaretest: Razer BlackShark V2 + USB Sound Card – aus dem eSport nicht nur für den eSport

In der Gaming-Szene ist Razer ein fester Bestandteil und somit bei weitem kein Neuling in Sachen leistungsfähiger Hardware mehr. Von hochwertigen Gaming-Laptops und Controllern, bis hin zu Maus, Tastatur und Sponsorenverträgen im eSport, die drei grünen Schlangen, welche das Logo bilden, sind allgegenwärtig. Auch wenn der Razer BlackShark V2 + USB Sound Card in Zusammenarbeit mit eSportlern für eSportler entwickelt wurde, so ist das Headset auch für den ambitionierten Gamer zu Hause eine absolute Bereicherung.

Im Vergleich zum Vorgängermodell, dem Razer BlackShark, fallen einem sofort einige optische Veränderungen ins Auge, die eine ganz klare Sprache sprechen. Der ehemals glänzende Metallbügel mit schwarzen Kunstleder-Polstern, grünen Nähten und Kabeln musste einem weitaus unauffälligerem Design ganz in Schwarz weichen. Allein das Logo und die Kabel vom Kopfband zu den Ohrmuscheln in Grün bringen etwas Farbe in den sonst sehr einfach wirkenden Kopfhörer. Auch die sonst so beliebte LED-Beleuchtung wurde zum Glück bewusst ausgelassen.

Das hervorragend gepolsterte Kopfband sowie die Ohrpolster aus atmungsaktivem Memory-Schaumstoff sind mit Stoff überzogen und bilden einen bequemen, festen Sitz, der zusammen mit dem geschlossenen Design für gutes Noise Cancelling sorgt. Selbst nach Stunden am PC oder vor der Konsole spürt man kaum ein Drücken, selbst Hintergrundgeräusche bei offenem Fenster bringen einen in der Action nicht aus dem Fokus. Warme Ohren sind unvermeidbar, gerade in Stresssituationen, aber selbst da hatte ich nie das Gefühl, dass ich eine Pause zum Abkühlen brauche, wie es bei so vielen anderen Headsets des Öfteren der Fall ist.

Der Volumenregler an der linken Ohrmuschel rastet leicht bei halber Lautstärke ein. Dabei ist der Kopfhörer etwas leise und bietet eine sehr feine und stabile Lautstärkeregulierung. Möchte man das Mikrofon hinten an der linken Ohrmuschel ein oder ausschalten und kommt aus Versehen leicht an den Regler, braucht man sich keine Sorgen machen, dass man auf einmal voll aufdreht.

Möchte man in der Rangliste nach ganz oben, ist Präzision das A und O – nicht nur beim Zielen. Man muss sowohl alles klar verstehen, als auch Gegner akkurat orten können, die sich außerhalb des Sichtfeldes befinden. Hier zeigt Razer, woran sie so lange gearbeitet haben. Die neuen Razer Triforce 50mm Treiber bieten ein absolut perfektes Klangerlebnis und erlauben Bässe, Mitten und Höhen maßgeschneidert aufeinander abzustimmen, um matschige Töne zu vermeiden. In Verbindung mit der USB Sound Card, die einfach zwischen Headset und PC eingesteckt wird und dem von THX speziell für Kopfhörer entwickelten Spatial Audio bietet sich ein sehr ausgewogenes Klangbild, in dem keine Frequenz den Vorrang vor einer anderen hat und jedes Geräusch im Spiel mit hoher Präzision zum Verursacher zurückverfolgt werden kann. Laut THX geht dieses Spatial Audio weit über das 7.1 des gleichzeitig erscheinenden Blackshark V2X hinaus.

Gerade für Shooter ist das ein entscheidender Faktor. Jeder Schritt, jeder Schuss, sogar das Nachladen einer Waffe, kann hinter Wänden, großen Steinen und auf größere Distanzen problemlos verfolgt werden. Eine weitere Unterstützung wird THX Game Profiles werden, das am 6. August erscheint. THX hat das Sounddesign 16 aktueller und beliebter Videospiele, wie Counter Strike Global Offensive, Call of Duty: Warzone und Apex Legends, unter die Lupe genommen und für jeden dieser Titel Anpassungen vorgenommen, um Einzelheiten noch genauer und lebensechter wiederzugeben. Diese speziellen Profile bewirken, dass das Geräusch in einem gefliesten Raum deutlich anders klingt als in einem Holzhaus, da sich der Schall hier an den Fliesen anders bricht.

Selbst ohne diese Technik, bei mehreren Gegnern, Explosionen und tief fliegenden Flugzeugen in Battlefield V hat man einen klaren und präzisen Klang. Zu keinem Zeitpunkt wurde ich von einem Gegner überrascht, weil ich ihn nicht hören konnte. In Forza Horizon 7 konnte ich Überholmanöver abwehren und nah auffahrende Rennwagen im Kopf verfolgen, ohne in den Rückspiegel blicken zu müssen. Und das trotz des Quietschens der Reifen in Kurven und des lauten Aufheulen des Motors beim Beschleunigen. 

Der Fokus liegt auf der so wichtigen Verständlichkeit des abgespielten Sounds und nicht dem Erlebnis, das eine gewisse Soundkulisse bieten kann. Im Gegensatz zu vielen anderen Kopfhörern, die mit immer extremeren Bässen über die Stränge schlagen, sind diese beim Blackshark V2 wohl dosiert und entsprechend abgeschwächt. Gerade die ganz tiefen, drückenden Töne, die einem bei schweren Zusammenstößen und großen Explosionen einen Schauder über den Rücken jagen, bleiben wenig beeindruckend aber dennoch relevant während des Spielens. Für den Profi oder den, der es sein möchte, ist das genau richtig. Jedes Detail, ob optisch oder akustisch, ist erst einmal von gleich großer Bedeutung und muss verarbeitet werden.

Wer sich hingegen gerne von Bild und Ton in eine andere Welt einsaugen lässt oder zu seinem Lieblingsalbum einfach mal abschalten möchte, kann sich dank der in Razer Synapse mitgebrachten Audioeinstellungen mit wenigen Anpassungen das Klangerlebnis der Kopfhörer nach Belieben anpassen. So kommt auch ein stimmungsgeladener Titel wie Ori and the Will of the Wisps gut zur Geltung, ohne dass Details verloren gehen. Viel braucht es nicht, um aus dem BlackShark V2 + USB Sound Card knackige Bässe herauszuholen, damit auch Filme und Musik richtig Spaß machen.

Möchte man auf dem höchsten Level mitspielen, reicht reines Können meist nicht aus. Kommunikation ist in teambasierten Spielen ein weiterer großer Faktor. Der BlackShark V2 bietet hier nicht nur durch seine kristallklare Sprachausgabe und das ausgewogene Klangbild eine sehr gute Verständlichkeit der Mitspieler, ohne dass man den Fokus aufs Spiel verliert. Hier legt Razer viel Wert auf die Qualität des abnehmbaren Mikrofons. Das System ist simpel: Einfach anstecken und loslegen. Jedes Wort wird selbst in hektischen Situationen sehr gut und ohne Rauschen an die Mitspieler weitergegeben. Hintergrundgeräusche und die Tastatur sind kaum ein Problem. Mit Razer Synapse kann auch hier wieder nachgeholfen werden.

Die Software Razer Synapse vollumfänglich zu nutzen, ist zurzeit nur am PC möglich. Dennoch ist auch auf der Xbox One X und der Playstation 4 ein überragendes Sounderlebnis gegeben. Da die Xbox bis heute keine USB-Verbindungen zulässt, wird das Headset hier per Klinkenstecker mit dem Controller verbunden. Die USB Sound Card wird neben dem PC auch für die PS4 verwendet, in den Soundeinstellungen der Konsole wird der Kopfhörer als Razer-Produkt sofort erkannt.

Fazit:

Mit dem Razer BlackShark V2 + USB Sound Card und seinen kristallklaren Klängen mit präziser Richtungsbestimmung fällt es einem sehr leicht, Gegner auszumachen und deren Aktivitäten zu verfolgen. Die ausbalancierten Bässe werfen einen dabei nicht aus der Bahn, sondern unterstützen das Geschehen auf dem Bildschirm, ohne dieses zu dominieren.

Zusammen mit gutem Noise-Cancelling kann man den Fokus auf kleinere Details richten, die spielentscheidend sein können. Von großen Explosionen, über die Stimmen der Mitspieler bis hin zu leisen Bewegungen der Gegner. Jeder Ton fügt sich wunderbar zu einem sehr angenehmen, detailreichen und ausgeglichenen Klangbild zusammen.

In Verbindung mit dem sehr leichten Sitz vergisst man schnell, dass man überhaupt ein Headset auf den Ohren hat und kann sich problemlos auf sein Spiel konzentrieren. Gerade am PC kommen mit der USB Sound Card und der Software THX Spatial Audio die Stärken des Headsets noch besser zur Geltung. Aber auch für die aktuellen Konsolen Xbox One und PS4 ist der Blackshark hervorragend geeignet und selbstverständlich kann man ihn ebenso für Musik und Film nutzen.



Link zur Herstellerseite: Razer Blackshark V2 + USB Sound Card