Smart Home ist das Maß der Dinge. Von Lampen, über Steckdosen bis hin zu Lautsprechern gibt es kaum etwas, was man nicht mit dem Begriff smart versehen könnte. Das einzige Problem dabei ist, dass es bei den zahlreichen Anbietern smarter Geräte oder Software kaum mehr möglich ist, alles auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Ich habe mich daher vor einer ganzen Weile für Alexa entschieden.
Nun konnte schon der kleine Puck Echo Dot Musik abspielen, aber wer darüber einmal seine Playlist gehört hat, beließ es bei diesem einen Versuch. Zu schlecht ist die Tonqualität, als dass man einen Echo Dot als Box würde nutzen wollen. Auch bei Amazon hatte man das offenbar erkannt und schob den Echo nach. Größeres Volumen ergibt einfach besseren Klang.
Konkurrenz gibt es inzwischen für SONOS genug, der Play:1 ist nicht mehr alleiniger Heilsbringer in Sachen Multiroom. Yamaha hat mit MusicCast das umfangreichste System, Teufel kommt mit dem One S und Raumfeld, Bose bietet mit seiner SoundTouch Serie ebenfalls gleich mehrere Wireless Speaker für das Musik-Streaming an. So gut wie jeder namhafte Hersteller ist im Streaming-Geschäft vertreten. Was also lag da näher, den hauseigenen Play:1 mit Amazons Alexa zu verpaaren? Herausgekommen ist der SONOS One.
Optisch unterscheiden sich Play:1 und One auf den ersten Blick kaum – ein rundum verlaufenes Gitter bei weiterhin identischer Form. Aber warum soll man etwas Bewährtes auch neu erfinden? Die Unterschiede werden beim Blick auf die Oberfläche deutlich. Denn hier bietet die neue One Touch-Sensoren. Auch wenn alle Welt davon begeistert ist, ich bin es nicht. Man hat keine haptische Rückmeldung und steht der Lautsprecher in Augenhöhe, bin ich gezwungen den anzukippen oder aus dem Regal zu nehmen, um zu sehen, welche Taste ich drücken muss. Aber das ist hier nebensächlich, weil ich den One ja über Alexa und meine Stimme steuere.
Die Einrichtung erfolgt einzig über die SONOS-App. Nun sollte man meinen, dass dies eine relativ schmerzfreie Angelegenheit wäre, aber leider weit gefehlt. Nach der ersten Installation erkannte die App das bestehende Netzwerk nicht und erging sich in einer aus zwei Bildschirmen bestehenden Endlosschleife, aus der es kein Entrinnen gab. Einzige Lösung war die Deinstallation der App und eine Neueinrichtung. Beim zweiten Versuch wurde zwar diesmal das Netzwerk erkannt, aber nun konnte das Passwort nicht verifiziert werden. Also sollte der SONOS One nun per Kabel mit dem Netzwerk verbunden werden. Jetzt macht es auch Sinn, dass dem eigentlichen WLAN-Gerät auch ein Netzwerkkabel beiliegt.
Nach dem dritten Versuch steht dann endlich die Verbindung und dem Spaß sollte nichts mehr im Wege stehen. Aber jetzt erst wird klar, dass die Einrichtung sich doch als um einiges komplizierter gestalten wird, als ich das erwartet hatte. Bis zu diesem Zeitpunkt ist die Box nichts weiter als ein hübsches Stück Technik ohne Funktion, also müssen jetzt die verschiedenen Musikdienste in der App mit der SONOS One verknüpft werden. Dies gestaltet sich zwar als etwas langwierig, aber dennoch noch halbwegs logisch. Hier stehen Amazon Music, Apple Music und Spotify zur Verfügung. Deren Einrichtung erfolgt nacheinander, jedes Konto will gesondert mit der One verknüpft werden.
Jetzt haben wir zwar zumindest eine SONOS Box zu stehen, aber das ist ja nicht der alleinige Sinn dieser Box. Denn wenn die One schon mit Alexa kommunizieren kann, dann soll diese Funktion auch ordentlich genutzt werden. Ist man schon Besitzer eines Echo oder Dot, sollte sich die Alexa App bereits auf dem mobilen Endgerät befinden. Die Einrichtung der SONOS One ist so gut wie identisch mit der des Echo Dot. Der Alexa App wird die One als neues Gerät hinzugefügt, danach beginnt die Einrichtung sämtlicher über Alexa verfügbarer Dienste.
Das sind hier nicht nur die verschiedenen Musikdienste, sondern auch Philips Hue. Die vollständige Einrichtung gestaltet sich zwar langatmig, aber dennoch halbwegs übersichtlich, wenn man sich mit Alexa bereits auskennt. Allerdings denke ich, dass Anfänger sich an der einen oder anderen Stelle aufgrund mangelnder Übersichtlichkeit auch die Karten legen können. So schön eine Steuerung über Alexa auch sein mag, der Weg dorthin kann steinig sein. Zu oft erschließt sich einem Neuling nicht die Verknüpfung von Alexa, SONOS und den verschiedenen Diensten, allein aufgrund zahlreicher Menüpunkte, Funktionen und nicht ganz logischer Bezeichnungen. Hier wäre eine Step-by-Step Anleitung mehr als hilfreich. Die App lässt den Anwender leider allein.
Läuft das System allerdings erst einmal zur vollen Zufriedenheit, ist die Steuerung wie erhofft simpel. Als Anfänger kostet es anfangs Überwindung, seine Stimme zur Steuerung eines Systems einzusetzen. Hat man diese persönliche Hürde jedoch überwunden, entfaltet sich das volle Potential einer sprachbasierten Steuerung. Kommandos wie Alexa, spiele AC/DC oder Alexa, stoppe die Wiedergabe gehen nach wenigen Momenten wie selbstverständlich über die Lippen. Die sechs integrierten und kreisrund angeordneten Mikrofone der SONOS One reagieren gut, auch wenn Nebengeräusche wie Musik oder Staubsauger stören.
Der Klang ist schon wie bei der Play:1 ausgewogen. Es gibt keine nervigen Spitzen in den Höhen und auch keinen übermäßigen Bass. Wer den Sound dennoch ändern möchte, findet in der App einen kleinen Equalizer, der den Klang der Box den persönlichen Ansprüchen entsprechend anpasst. Die SONOS One reicht locker, um kleinere Räume wie die Küche oder das Arbeitszimmer gut zu beschallen. Selbst im Wohnzimmer reicht sie immer noch für das „nebenbei hören“. SONOS gibt an, zwei Boxen oder auch die One und die Play:1 zu einem Stereo-Paar koppeln zu können, dies konnte jedoch in Ermangelung einer zweiten Box hier nicht getestet werden.
Fazit:
Die SONOS One ist eine gelungene Kombination aus Play:1 und Alexa, besser klang Alexa bis hierhin noch nicht. Die Steuerung seiner verschiedenen Musikanbieter per Stimme mag anfangs gewöhnungsbedürftig sein, aber nach wenigen Minuten ist auch das so selbstverständlich wie die jahrelange Nutzung einer klassischen Fernbedienung.
Das einzige Problem ist die Einrichtung. Bis die SONOS One und Alexa ordentlich miteinander kommunizieren, ist es ein weiter, bisweilen steiniger Weg. Selbst als Besitzer eines Echo Dot war es mir stellenweise nicht logisch, welcher Schritt nun als nächster wie zu erfolgen hat. Die Anleitung gibt dazu leider keinerlei Informationen, die App ist wenig hilfreich. Hier muss dringend nachgebessert werden.
Link zur Herstellerseite: SONOS One
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