Im Test: JBL Reflect Flow Pro – Ein sattelfester Trainingspartner mit Bumms

JBL beschreibt die Reflect Flow Pro als „idealen Trainingspartner“. Der gewohnt satte JBL Sound soll beim Training für maximale Motivation sorgen. Gleichzeitig wird mit sechs verbauten Mikrofonen dafür gesorgt, dass Telefonate während des Trainings in bester Qualität geführt werden können. Wind beim Outdoorsport stellt also kein Problem dar und wem das noch nicht reicht, der kann darauf bauen, dass den kleinen In Ears auch bei Regen oder in staubigem Terrain dank Schutzklasse IP68 nichts passiert.

Sportkopfhörer müssen besondere Anforderungen an den Halt im Ohr erfüllen. Die sogenannten „Powerfins“ sorgen für diesen sicheren Halt beim Workout. Diese werden in 4 verschiedenen Größen mitgeliefert und sind einfach auszutauschen. Sowohl in den Kopfhörern, als auch im Ladecase ist ein Lithium Polymer Akku verbaut. Bis zu 8 Stunden hält der Akku der Reflect Flow Pro In Ears durch, wenn ANC hinzugeschaltet ist. Ohne ANC hält er sogar noch einmal 2 Stunden länger durch. Das Ladecase bringt zudem 20 Stunden Extralaufzeit mit. Der Clou an der kleinen Ladebox ist, dass diese dank Qi Technologie, sowohl mit, als auch ohne Kabel wieder aufgeladen werden kann. Allerdings dauert hier der Ladevorgang mit 3,5 Stunden ungefähr 90 Minuten länger als mit Kabel.

Bevor ich die JBL Reflect Flow Pro beim echten Training benutzte, habe ich sie während eines Spaziergangs getragen, um die richtige Größe der Powerfins für mich auszumachen. Das hat zwar einige Zeit in Anspruch genommen, aber es hat sich gelohnt diese zu investieren. Das Tragen der In Ears mit zu großen Powerfins ist mit der Zeit wirklich nicht nur unangenehm, sondern kann auf Dauer auch schmerzhaft werden.

Das Auswechseln ist dagegen kinderleicht. Der elastische Silikonring kann einfach abgezogen werden, beim Anbringen des neuen Powerfins muss nur darauf geachtet werden, dass sich der Silikonring in eine entsprechende Einkerbung am Ohrstöpsel einfügt. Mit 7,2g pro Stöpsel sind sie angenehm zu tragen, man merkt das Gewicht fast gar nicht. Außerdem habe ich während des Spaziergangs noch die dazugehörige App von JBL ausprobiert, um zu sehen, welche Möglichkeiten sie bietet.

Eine Vielzahl an Einstellungen kann über die JBL Headphones App getätigt werden. Diese verfügt über einige sinnvolle Features zur Personalisierung, so kann nicht nur zwischen den ANC Modi hin und her geschaltet werden, auch kann über den Equilizer dem Klang ein wenig Feinschliff verliehen werden oder im Falle dessen, dass man die In Ears verloren hat, kann eine Suchfunktion bemüht werden, um diese wiederzufinden. Natürlich sind auch noch diverse andere Funktionen in der App verfügbar. Das Design der App ist recht übersichtlich und sehr intuitiv, was mir gut gefällt. Auch ist es nicht zwingend notwendig hier einen Account anzulegen um grundlegende Funktionen zu nutzen, wie das oft bei anderen Herstellern der Fall ist.

Nach der Erkundung der App ging es für die JBL Reflect Flow Pro in den Praxistest. Die erste Challenge: Joggen.

Um meine Umgebung beim Laufen trotz Kopfhörer wahrnehmen zu können, habe ich den „Ambient Aware“ Modus der In Ears aktiviert. In dieser Einstellung des Active Noise Cancelling werden Umgebungsgeräusche nicht zu 100% herausgefiltert, so dass ich immer noch mitbekommen habe, was um mich herum passiert. So kann ich herannahende Fahrzeuge sehr gut hören, aber auch die Stimmen von Personen um mich herum werden immer noch recht gut gefiltert, solange diese sich in normaler Lautstärke unterhalten. Würde man zusätzlich den „Talk thru“ Modus aktivieren, würden diese Stimmen klarer werden. Dabei ist es sogar möglich, sich mit anderen Menschen zu unterhalten, ohne dass man das Gefühl hat zu schreien und ohne dass die In Ears herausgenommen werden müssen.  

Während des Lauftrainings fühlte ich mich mit den In Ears recht wohl und hatte nicht den Eindruck, dass sie mich in irgendeiner Form behindern. Sie sitzen dank der Powerfins sicher im Ohr und durch die richtige Größe entwickelt sich auch kein unangenehmes Druckgefühl im Ohr. Es hat sich also gelohnt, vor dem Start des Trainings Zeit in die richtige Passform zu investieren. Auch das Pausieren der Musik und Weiterschalten zum nächsten Song hat per Gestensteuerung gut funktioniert.

Was mir allerdings wirklich negativ aufgefallen ist, dass schon vor den ersten Tönen ein leises Klickgeräusch zu vernehmen ist, welches auch während der Wiedergabe bei selbst leiseren Stellen im Song weiterhin zu hören war. Das Geräusch ist am Anfang ein wenig irritierend, ich habe mich zwar recht schnell daran gewöhnt, allerdings kann so ein Geräusch empfindliche Menschen schon auf Dauer nerven. Ich habe diese Art von Geräuschen leider schon sehr oft bei ANC Kopfhörern festgestellt, während andere das nicht gehört haben.

Das Klangbild hingegen ist, ganz wie ich das von JBL gewohnt bin, sehr voluminös mit kräftigen und treibenden Bässen. Dieser ist genau richtig, um aus der gewählten Musik die nötige sportliche Motivation zu ziehen, falls diese einmal fehlen sollte. Dieser lebendige Sound ist auch der Grund, weshalb ich die Lautstärke etwas weiter nach unten regulieren konnte, als ich es vermutlich mit anderen Kopfhörern getan hätte. Auch bei geringen Pegeln kommt die Energie der Musik noch beim Hörer an und trieb mich dazu, mich noch ein wenig mehr ins Zeug zu legen. Den ersten Test haben die Reflect Flow Pro damit für mich trotz des immer präsenten Klickgeräusches bestanden. Nächste Challenge: Yoga.

Fürs Yoga habe ich die JBL In Ears in den normalen ANC Modus umgeschaltet, damit ich mich ganz auf mein Training konzentrieren konnte. Und dann hieß es auch schon auf die Matte, fertig, los. Sonnengruß, herabschauender Hund, Krieger III, Dreieckspose. Ich hatte anfangs meine Zweifel, ob die Ohrstöpsel hier halten oder bei jeder zweiten Stellung aus den Ohren fallen würden?

Tja, was soll ich sagen? Auch hier haben die Reflect Flow Pro mich nicht enttäuscht. Zwar hat sich der Sitz bei der einen oder anderen Pose manchmal etwas gelockert, aber es war nie so, dass ich den Eindruck hatte, ich würde einen oder beide Stecker verlieren. Lediglich der Effekt des ANC wurde durch dadurch ein wenig verringert. Und auch mit leicht gelockertem Sitz waren die In Ears noch sehr angenehm zu tragen. Den zweiten Test haben sie daher für mich ebenfalls bestanden. Auf zur dritten und letzten Challenge: HIIT Training.

Hier war ich gespannt, ob die Ohrstöpsel ebenfalls sicher im Ohr sitzen bleiben oder durch die teils ruckartigen und schnellen Bewegungen des HIIT Trainings herauspurzeln würden. In einem 20-minütigen Training mit 60-Sekunden-Intervallen würde ich das nun herausfinden. Egal ob Lunges, Jumping Jacks, Sit-ups oder Squat Jumps, der Sitz der kleinen JBL Ohrstöpsel war auch hier ähnlich gut wie beim Yoga. Ab und an lockerte sich ein Stöpsel, aber fiel nicht aus dem Ohr. Nach dem Training war ich froh, dass JBL sich dazu entschieden hat, den Reflect Flow Pro mit der IP68 Schutzklasse zu versehen. Denn ist das Training mal etwas schweißtreibender, können die In Ears ganz leicht mit Wasser vom Schweiß befreit werden, ohne dass sie Schaden nehmen.




Fazit:

JBL hat mit den Reflect Flow Pro ein paar gute In-Ears entwickelt, die bei verschiedenen Sportarten verwendet werden können. Die Powerfins der In Ears sorgen dabei für einen meist sicheren Sitz im Ohr. Hier sollte man sich aber unbedingt die Zeit nehmen, um jede Größe der Powerfins einmal auszuprobieren, damit keine unangenehmen Druckstellen während des Tragens auftreten. Man will sich auf den Sport und nicht auf seine Ohren konzentrieren.

Die Akkulaufzeit mit insgesamt 30 Stunden garantiert, dass man nicht nur bei kürzeren Trainings mit Musik versorgt wird, sondern die Reflect Flow Pro gegebenenfalls auch zum Wandern oder ähnlichen zeitintensiven, sportlichen Aktivitäten mitnehmen kann. Die verschiedenen ANC Modi bieten außerdem für jede Aktivität die richtige Intensität an Noise Cancelling. Allerdings vernahm ich mit zugeschaltetem ANC ein leises Klicken. Aber nicht nur Musikhören funktioniert super, auch telefonieren während des Trainings ist mit den JBL Ohrstöpseln kein Problem.

Mit der Gestensteuerung können auch Anrufe angenommen oder beendet werden und die 6 verbauten Mikrofone sorgen dafür, dass der Gesprächspartner auch versteht, was man zu erzählen hat. Der Preis mit 125€ pro Paar ist damit mehr als fair.


Link zum Hersteller: JBL Reflect Flow Pro