Nubert startete im Laufe des Jahres 2021 mit neuen und hervorragenden Lautsprechern – der nuBoxx-Serie. In Schwäbisch-Gmünd ist man zurecht von der eigenen Kunst in der Herstellung von Lautsprechern angetan, denn auch die nuBoxx-Schallwandler starten so richtig durch. Nachdem ich schon die BF-10 im ungewöhnlichen Formfaktor und die neue Soundbar AS-425 habe testen dürfen, habe ich nun auch zum Ausklang des Jahres 2021 auch die nuBoxx B-40 bei mir aufstellen können. Und wieder einmal hatte ich meinen Spaß!
Die optisch schlicht gehaltenen Boxen fordern schon einen gewissen Raum ein, ganz im Gegensatz zu der kleinen Schwester BF-10. Mit einer Höhe von 34,0 cm, 21,0 cm in der Breite und einer Tiefe von 31,0/32,6 cm (ohne/mit Frontabdeckung) gehören sie zwar theoretisch noch zu den Kompaktlautsprechern, bei der praktischen Unterbringung in einem der Standardregale eines beliebten schwedischen Möbelhauses wird es hier allerdings etwas schwierig – was allerdings kein wirkliches Problem darstellt, denn Dank der von nubert mitgelieferten Gummipuffer, die einfach an der Unterseite der Boxen aufgeklebt werden, finden die B-40 auch auf dem Fußboden einen sicheren Stand.
Wer die Boxen hingegen nicht auf den Boden stellen möchte und im Regal keinen Platz findet, kann diese auch auf ein entsprechendes Lautsprecherstativ montieren. Die entsprechenden Bohrungen dafür sind bereits an der Unterseite der Boxen vorhanden, so dass man hier nicht selbst Hand anlegen muss und vielleicht versehentlich das Gehäuse beschädigt.
Das Chassis beherbergt einen 26mm Hochtöner und einen 180mm Tiefmitteltöner, welche technisch der nuLine und nuVero Baureihe entstammen. Farblich setzt man auch hier wie in der gesamten nuBoxx-Serie auf Einfachheit. Der Korpus ist wahlweise in Schwarz oder Weiß erhältlich, die Schallwand ist in seidenmatten Graphit bzw. Eisgrau lackiert, was am Ende einen optisch ansprechenden und zeitlosen Lautsprecher ergibt, der sich jedem Ambiente zu Hause anpasst.
Auf der Rückseite des Schallwandlers befindet sich das neu gestaltete Anschlussterminal mit zwei angewinkelten Schraubanschlüssen mit Präzisionsgewinde, die Bananensteckern jetzt einen besseren Kontakt bieten. Und noch etwas ist neu an der nuBoxx B-40: Wie schon bei vielen anderen Modellen aus dem Hause nubert, hält die Frontabdeckung der Boxen nun auch magnetisch. Eigentlich keine große Sache, denkt man sich da. Doch dieses neue Schmankerl hat den optischen Vorteil, dass beim „nackten“ Betrieb der Boxen nun keine Löcher für die Halterung der Abdeckung zu sehen sind. Man genießt ohne die Abdeckung ohnehin den besseren Blick auf die verbauten Töner mit dem integrierten Nubert-Logo. Eine Kleinigkeit nur, aber unter dem Strich eben auch der kleine, aber feine Unterschied zu anderen Herstellern.
Da die Boxen der nuBoxx-Serie allesamt Passiv-Lautsprecher sind, habe ich die B-40 mit dem nubert nuConnect ampX zusammengebracht, um sie zum Klingen zu bringen. Es kommt damit zusammen, was zusammengehört. Die besten Schallwandler können keine Leistung zeigen, wenn schon der Receiver versagt. Da sich das Jahr so langsam dem Ende zuneigt, bietet sich der alljährliche Spotify Jahresrückblick und die dazugehörige Top 100 Playlist an, um wieder einmal zu horchen, was die Nuberts da konstruiert haben. Meine Erwartungshaltung ist nach dem Test von BF-10 und AS-425 entsprechend hoch – und wird wieder einmal erfüllt.
Es dauert nur wenige Sekunden bis ich beginne mich zum Beat von „All Wound Up“ von She Wants Revenge zu bewegen und nur ein paar weitere Sekunden tanze ich wieder durch mein Wohnzimmer. Der treibende Bass macht es schier unmöglich sich nicht zur Musik zu bewegen. Man wird mitgerissen, ob man will oder nicht. Die Vocals sind klar und lebendig obwohl man bei diesem Song auf Stimmverzerrung gesetzt hat, um die Stimme von Frontman Justin Warfield etwas kratziger wirken zu lassen.
Mit jeder Menge Bass und treibenden Beats gehts auch bei Glass Candy und dem Song „Naked City“ weiter. Hier entsteht schon fast eine richtige Clubatmosphäre in meinem Wohnzimmer. In gewissen Bezirken ist es nicht unüblich, dass sich eine Berliner Altbauwohnung für eine Nacht in einen Club verwandelt, bei mir ist das allerdings eher selten der Fall, weshalb ich äußerst positiv überrascht bin, was für eine Power die nuBoxx B-40 hier zeigt. Dazu soll erwähnt sein, dass mein Test in relativ moderater Lautstärke abläuft und während der ganzen Zeit keiner meiner Nachbarn klingeln kam, um die Lautstärke zu bemängeln. Der Sound ist selbst dann hervorragend, wenn man als Hörer nicht optimal vor den Lautsprechern platziert ist. Aus jeder Perspektive reißt mich eine Welle aus Klang mit und zieht den Hörer tiefer in einen Ozean aus Melodien.
Zu guter Letzt lasse ich die Dance Party mit einer Cover Version des 80er Jahre Klassikers „You Spin me Round (like a Record)“, interpretiert von Blaqk Audio, ausklingen. Auch bei diesem Song gefällt mir die Performance der Lautsprecher made in Schwäbisch Gmünd außerordentlich gut. Der Sound ist einfach ehrlich, knackig und voller Energie, welche sich auf mich überträgt und mich noch ein paar Minuten länger durch mein Wohnzimmer tanzen lässt.
Da der nuConnect ampX mittels mitgeliefertem Adapter auch eine HDMI Schnittstelle verpasst bekommen kann, habe ich in einem geplant kurzen Selbstversuch noch einmal getestet, wie sich die B-40 als Unterstützung zum TV-Sound machen. Es ist nur wenig überraschend, dass die Lautsprecher auch hier eine gute Figur abgeben. So habe ich mir endlich den jüngst erschienenen Blockbuster aus der James Bond Reihe „No Time to Die“ angesehen. Allerdings ist der Begriff „kurz“ hier definitiv fehl am Platz, weil man diesen Film natürlich in voller Länge schaut – sowie einige andere auch.
Wie erhofft und gewohnt gibt es hier eine Reihe Action geladener Szenen, Verfolgungsjagden und natürlich den großen Showdown mit jeder Menge Explosionen zu sehen, bei denen die nuBoxx Schallwandler keinerlei Schwächen zeigen. Es knarzt und krächzt absolut nichts. Egal ob eine Szene eher dramatisch oder spannungsgeladen ist, die nubertschen Lautsprecher verstehen es jeder Situation die nötige Tiefe und Lebendigkeit zu verleihen.
Fazit:
Wie schon die anderen Lautsprecher der nuBoxx-Serie machen auch die B-40 richtig Spaß und brauchen sich trotz ihrer Größe auch nicht hinter etwaigen Standboxen verstecken, da sie in Sachen Klang diesen nur in wenig nachstehen, wenn der zu beschallende Raum sich im normalen Rahmen bewegt. Sowohl bei der Wiedergabe von Musik als auch beim Filmabend machen die Schallwandler eine richtig gute Figur.
Wer keinen Platz für Standlautsprecher hat oder nicht die finanziellen Möglichkeiten für die Anschaffung, ist mit den B-40 sehr gut bedient. Sie liefern Klang mit Tiefe und Substanz der begeistert und das zu einem Stückpreis von nur 278€. In Verbindung mit einem leistungsstarken Verstärker verspürt man da kaum den Wunsch nach mehr. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist hier wieder absolut top und vermutlich unschlagbar.
Link zum Hersteller: Nubert nuBoxx B-40