„Flacher, größer, schärfer“, heißt es heutzutage in der Welt der Fernsehgeräte-Produktion. Sein eigenes kleines Kino bei sich im Wohnzimmer zu haben, ist ein großer Traum vieler Kunden. Doch ein sehr wichtiger Aspekt kommt hierbei zu kurz: die Qualität des Tons.
Je flacher ein Fernseher, desto flacher der Sound – so wurde das Defizit bisher gerechtfertigt. Einzige Lösung blieb also nur die Anschaffung einer Soundbar oder eines Soundsystems. Jedoch kosten qualitativ hochwertige Geräte Geld und der Aufbau und Anschluss an das TV-Gerät manchmal sehr viele Nerven.
Der niederländische Elektronikkonzern Philips gab sich damit nicht zufrieden und tüftelte an einer Lösung für das Soundproblem. Dafür holten sie sich Bowers & Wilkins ins Haus, eine britische Firma, welche seit Jahrzehnten Maßstäbe in Sachen Lautsprecher und Kopfhörer setzt.
“The best loudspeaker isn’t the one that gives the most, it’s the one that loses the least “, sagte der Gründer John Bower einst. Bis heute ist das Zitat der Leitspruch, der die Firma antreibt. Das Endresultat der Kooperation beider Firmen, vieler Ideen und langer Arbeit sieht und hört man im neuen TV OLED+ 903.
Beim IFA-Workshop von Philips und Bowers & Wilkins zum Thema Sound und Bild wurde das Können des neuen ultraflachen Fernsehers demonstriert.
Im Sound-Part des Workshops wurde zunächst der Ansatz der Problemlösung erklärt. So können gute Lautsprecher zwar nicht im Fernseher selbst eingebaut werden, außerhalb aber schon. Es handelt sich jedoch nicht um eine separate Soundbar, sondern um eine an der Unterseite des Fernsehers befindliche Soundleiste. Diese wiederum ist fester Bestandteil des Fernsehers. Da die Anschlüsse des TV ihn an seiner Rückseite ohnehin minimal breiter machen, fällt die Soundleiste von der Seite betrachtet überhaupt nicht auf und geht fließend in die Form des Fernsehers über.
Das edle, minimalistische Design der Soundleiste verbirgt im Inneren zwei Hochtöner mit Titanmembran und zwei glasfaserverstärkte Tieftöner. Diese sind so ausgerichtet, dass sie nicht nur einen sehr räumlichen, realistischen Klang erzeugen, sondern es zudem so klingt, als käme der Ton aus der Mitte des Fernsehers.
Auf der Rückseite der Soundleiste befinden sich ein großer Tieftöner und zwei Bassmembranen. Der Plan hierbei ist, dass der Bass durch die Wand hinter dem Fernseher reflektiert wird und letztendlich beim Hörer vor dem Bildschirm ankommt.
Da der TV durch das integrierte 3-seitige Ambilight, welches eine angenehme Atmosphäre während des Fernsehens erzeugt, sowieso eine Wand im Rücken haben sollte, ist die Reflektion des Basses hierbei gut eingesetzt. Weil Bass langwellig ist, kommt es bei der Reflektion zu keinen Verlusten. Das ist übrigens auch der Grund, weshalb man den dröhnenden Bass der Nachbarsparty bis in seine eigenen vier Wände hören kann.
Die Soundleiste selbst ist extra stabilisiert, um unerwünschte Schwingungen zu verhindern.
Beim Sound-Vergleich zwischen einem Phillips TV ohne Soundleiste und dem OLED+ 903 TV wurde eines sehr schnell deutlich: Neben den klaren Höhen und dem satten, angenehmen Bass setzt das Firmenduo beim neuen Fernseher auf ein natürliches Klangbild, ganz ohne extra Effekte. Stimmen in Filmen sind deutlich zu verstehen, Instrumente klingen extrem realistisch und detailliert. Während des Liedes Cimatics: Science Vs. Music von Nigel Stanford, welches als Hörprobe fungierte, ertappte ich mich sogar dabei, wie ich verträumt anfing zu lächeln, weil das Hörerlebnis wirklich überragend war.
Im zweiten Teil des Workshops ging es um die Bildtechnologie des Fernsehers. Denn abgesehen vom Ambilight, welches bereits zu einem großen Teil des Fernsehvergnügens beiträgt, verfügt der Fernseher über die OLED-Technologie. Dadurch hat man nicht nur klare Kontraste, sondern auch in dunklen Szenen eine realistische Bilddarstellung, ohne dass sich durch Lichtpunkte ein gräulicher Schleier bildet.
Ergänzend dazu setzt Philips den selbst entwickelten P5-Prozessor ein, welcher eine Ultra-HD-Auflösung und HDR+ ermöglicht. Ersteres erzeugt eine extrem detailreiche Bildauflösung, letzteres vergrößert den Helligkeitsumfang, das Farbspektrum und trägt zu sauberen, realistischen Bewegungen auf dem Bildschirm bei.
Es ist fast schon erschreckend, wie farbintensiv aber angenehm Bilder und Videos auf dem OLED+ 903 aussehen. Da kann es durchaus passieren, dass man nach einer solchen Veranstaltung und Vorführung zurück in die Realität blickt und sich darüber wundert, wie „trist“ sie doch teilweise aussieht.
Schon ab Oktober wird der neue 65 Zoll Fernseher, mit einem empfohlenen Preis von 3.500€, in den Handel kommen. Darüber hinaus gibt es auch für die Leute mit weniger Platz in ihrem Wohnzimmer eine gute Nachricht. Denn der Fernseher erscheint ebenfalls mit einer Bildschirmgröße von 55 Zoll und einem empfohlenen Preis von 2.500€.
Wir haben bald eines der beiden Modelle zum Test und werden uns dann intensiv mit dem Klang von Bowers & Wilkins befassen.