Es hat so lange gedauert, gefühlte Ewigkeiten sind seit der letzten IFA und High End vergangen. Und auch die regelmäßigen Presse-Events fielen der Pandemie zum Opfer, so dass Journalisten und Redaktionen die letzten beiden Jahre mit Online-Präsentationen vorlieb nehmen mussten. Aber es geht live wieder los, im letzten Monat durfte ich schon bei den Neuvorstellungen von LG im Deutsche Bank Park in Frankfurt verweilen, diese Woche hatte ich in Berlin (fast) ein Heimspiel. KEF lud zu einem Presse-Event im Berliner Spreespeicher und alles was Rang und Namen hat, war vor Ort – und erfreulicherweise erhielt auch ich eine Einladung.
KEF hat sich im Luxus-Segment einen Namen gemacht, auf dem man sich aber nicht ausruht, sondern mit zahlreichen Neuerungen auf der Veranstaltung aufwarten konnte. Nach einer sympathischen Einführung durch den KEF General Manager DACH und Polen Michael Magnutzki, präsentierte der Product Specialist Frank Eschholz zu Beginn die KEF Reference Meta Serie. Zu dieser erscheinen einige Neuheiten, man will nun neben den audiophilen Kunden auch die Heimkino-Fans ins Boot holen. Die Reference 2 Meta und Reference 4 Meta erhalten neue Center, die Standlautsprecher Reference 1 Meta, Reference 3 Meta, Reference 5 Meta kommen demnächst in neuen Größen. Grundlage ist nun auch bei der Reference das Uni-Q-Treibersystem der 12. Generation, welches auch schon in der Blade zum Einsatz kommt. Spannend waren die technischen Ausführungen zur Metamaterial-Absorptionstechnologie, um Verzerrungen fast vollständig auszuschließen. Um dem Endkunden noch mehr Spielraum beim Kauf zu geben, lassen sich zukünftig sämtliche Lautsprecher in fast jedem gewünschten RAL- und Pantone-Farbton bestellen.
Ich persönlich war sehr gespannt auf die Vorstellung der Blade, da die Optik allein schon auf den Pressefotos doch sehr futuristisch wirkt. Diese Lautsprecher aber dann live zu sehen und später auch noch zu hören, war mehr als beeindruckend. Aber das Design ist nicht der Laune eines SciFi-Fans entsprungen, sondern das Ergebnis jahrelanger Arbeit. Wie immer ist das Ziel, den bestmöglichen Klang zu erhalten und die Blade liefern den. Spannend fand ich die Erklärung zur Anordnung der Tieftöner. Diese sind paarweise gegenüber angeordnet und strahlen so zu den Seiten ab, während an der Front einzig der Uni-Q-Treiber werkelt. Dieser verteilt den Klang so gleichmäßig, dass ein sonst bei Stereo-Lautsprechern notwendiger Sweep-Spot – also der bestmögliche Platz für das perfekte Hörerlebnis – nicht notwendig ist. Davon konnte man sich auch im anschließenden Hörtest überzeugen.
Grau ist alle Theorie und Papier und Powerpoint sind geduldig. Die Wahrheit liegt auf dem Platz oder hier im Raum und so mussten sich die Reference und Blade in einer ausgiebigen Hörsession beweisen. Vorgeführt durch Michael Johnson, der Musik nicht nur präsentiert, sondern ganz offensichtlich auch mit ganzem Herzen lebt, nahm mich ein jeder Song mit auf eine akustische Reise, bei der die Reference zu Beginn einen solchen Eindruck hinterließen, dass man kaum glauben konnte, dies noch einmal überbieten zu können. War bei den Reference mit einer fantastischen Klangfülle das Stereobild deutlich zu erkennen, verschmolz dieses bei den Blade zu einer so noch nicht gehörten Räumlichkeit. Mit geschlossenen Augen ließ man das das Fundament an Klängen, Instrumenten und Stimmen auf sich wirken und es war nicht mehr klar, wo die Lautsprecher positioniert waren bzw. wie viele davon hier aufspielten? Ein wirklich großartiges akustisches Erlebnis! Abschließend wurde eine Weltpremiere präsentiert, die aber erst am 12.05.2022 der breiten Öffentlichkeit vorgestellt wird. Nur so viel:
KEF hat neben den hier präsentierten Serien noch etwas Großes in der Hinterhand.
Es tat jedenfalls gut, wieder Musik live zu hören und so viele bekannte und neue Gesichter zu sehen. Danke an Roman Meier (lite-magazin), Holger Biermann (lowbeats), Olaf Adam (hifi.de) und Mareen Eichinger und Marcus Rabe von macheete für einen coolen Abend und zahlreiche großartige Gespräche im Anschluss 🙂