Lego Batman

Nach dem besten Kinofilm der letzten Jahre – Batman – The Dark Knight– darf natürlich ein Videospiel zu meinem absoluten Lieblings-Superhelden nicht fehlen. Nachdem sich schon die Lego-Spiele Star Wars – Die Trilogie, Star Wars – Die komplette Saga und Indiana Jones blendend verkauft haben, war es eigentlich keine Frage, dass auch Batman in Klötzchenform über die Bildschirme springt.

Warum dies allerdings schon 4 Monate nach dem Release von Lego indiana Jones erfolgen muss, kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Hoffentlich begeht man hier nicht den Fehler, diese Lizenz regelrecht zu verwursten und im Halbjahrestakt ein neues Lego Spiel auf den Markt zu bringen, zumal schon Lego Batman im Gegensatz zu seinen Vorgängern nichts wirklich Neues bringt. Wie schon in den Teilen zuvor geht es im Großen und Ganzen nur darum, sämtliche Gegenstände in einem Level in seine kleinsten Legosteine zu zerlegen, 10 Schätze und ein Special zu finden, welches in den Extras kleine und große Hilfen wie schnelleres Bauen oder Unverwundbarkeit freischaltet.

Orientierten sich die bisherigen Lego Spiele eng an ihren filmischen Vorbildern, so geht Lego Batman zumindest hier neue Wege. Einige Level halten sich an Comic- oder Filmvorlagen, andere sind mehr oder weniger fantasievolle Produkte der Gamedesigner. Und da das Batman-Universum vor Helden und Superschurken nur so strotzt, wurden die Level hier in jeweils 15 Helden- und 15 Schurken-Missionen zuzüglich jeweils einer Bonus-Mission aufgeteilt. In den Helden-Missionen geht es darum, mit Batman und Robin die Ganoven dingfest zu machen, während man in den Schurkenmissionen die Stadt Gotham City in Schutt und Asche legt. Dazu stehen fast alle von Batmans bekanntesten Gegnern wie der Joker, der Riddler, Mr. Freeze oder auch Two Face zur Verfügung. Aber auch die Batman eigenen technischen Highlights kommen hier nicht zu kurz. War man bei Lego Indiana Jones in allen Level zu Fuss, bzw. mit dem Motorrad unterwegs, verfügen Batman und Robin natürlich neben dem Batmobil auch über ihr Bat-Boot oder ihren Bat-Helikopter. So spielen also einige Level nicht nur zu Lande, sondern auch im Wasser und in der Luft.

Die Präsentation ist Lego-typisch. In kleinen Filmchen, in denen die Protagonisten wie üblich statt mit Worten mit Lauten kommunizieren, wird der Spieler auf den Level eingestimmt. Warum hier allerdings Robin als Kasper und Trottel vom Dienst herhalten muss, verstehe ich nicht wirklich. Nach einer kurzen Ladezeit geht es dann aber rund. Alles was nicht niet- und nagelfest ist, kann und wird hier in seine kleinsten Bausteine zerlegt, welche widerum mehr oder weniger Punkte einbringen. Diese sind nötig, um im Laufe eines jeden Levels das Ziel „Superheld bzw. Superschurke“ zu erreichen. Einige zerstörte Gegenstände hinterlassen nebenbei neue Lego-Bausteine, aus denen der Spieler dann durch halten der B-Taste neue Gegenstände oder Fahrzeuge bauen muss. So ist es z. Bsp. nötig in einem Level mit Batman über einen Abgrund zu segeln, um am anderen Ende aus den Legosteinen eine Brücke für Robin zu bauen. Aber nicht jeder Gegenstand ist auf Anhieb zerstörbar. Silberne Gitter oder Kisten wollen gesprengt werden. Dies ist aber mit dem normalen Batman-Anzug nicht möglich. Von daher spendierten die Entwickler Batman und Robin verschiedene Anzüge. So kann Robin in einem seiner Anzüge senkrechte Metallwände erklimmen oder Batman in einem anderen Kostüm per Ultraschall Glas zum Bersten bringen. Diese Anzüge sowie weitere Charaktere sind nachher im freien Spiel dringend benötigt, wenn man sich dann auf die Schatz- bzw. Special-Suche macht. Denn mit einem Male durchspielen ist ein Lego Spiel niemals beendet, da viele Schätze erst mit den entsprechend freigespielten Anzügen oder einem besonderen Charakter zu erreichen sind.

Was bleibt unter dem Strich? Lego Batman ist ein kurzweiliges und unkompliziertes Spiel mit an manchen Stellen knackigen Rätseln, in dem GS-Jäger auf der XBOX 360 auf ihre Kosten kommen, auch wenn manche Erfolge ein wenig Geduld erfordern, bzw. wieder einmal fehlerhaft übersetzt sind. Vergleiche ich aber Lego Batman mit Lego Indiana Jones, muss ich sagen, dass mir persönlich Indi um einiges besser gefallen hat. Das beginnt bei der Filmvorlage der ersten drei Teile und endet bei der Steuerung und dem abwechslungsreicheren Level-Design. Bei mir stellte sich aufgrund der doch manchmal arg hakeligen Steuerung und zu wenig Übersicht an Sprungpassagen ab und an Frust ein. So ist es manches Mal einfach nicht zu erkennen, wo die Spielfigur denn nun steht, so dass ein Sprung statt auf einer Plattform in einem Abgrund endet oder eine Leiter einfach nicht zum Erklimmen getroffen wird. Und warum die Entwickler neben dem klasse lokalen Coop-Modus dem Spiel keinen Online-Coop-Modus spendiert haben, entzieht sich meiner Vorstellungskraft. Gerade XBL bietet mit seinen Online-Fähigkeiten doch beste Voraussetzungen dafür. Aber wer mit diesen kleinen Unzulänglichkeiten leben kann und mal wieder mit Kind oder Partner gemeinsam an seiner Konsole spielen möchte, erhält viel Spiel für sein Geld. Es müssen nicht immer Shooter sein, ab und an dürfen auch große Kinder wieder mit Lego spielen. Warten wir also auf Lego Harry Potter, diesmal hoffentlich mit Online-Modus? Ich spiele bis dahin erst einmal Lego Star Wars – Die komplette Saga 😉

 

Test zu Lego Batman 2: DC Super Heroes >>>