Bereits zum 14. Male fanden am 02. + 03.02.2019 die Norddeutschen HiFi-Tage statt. Ich hatte eine Ahnung, was mich erwarten würde, aber enge Hotelflure, kleine Räume und Menschenmassen ohne Ende verlangten mir und der fortwährenden Unterschreitung meiner Individual-Distanz dann doch erneut einiges ab.
Dabei gaben sich die Veranstalter alle Mühe und das Holiday Inn in Hamburg tat sein Bestes, um der Menschenmassen Herr zu werden. Jeweils die ersten und die letzten drei Etagen, sowie das Erdgeschoss waren für über 400 Aussteller reserviert, dennoch trat man sich im Laufe des Samstags mehr als einmal auf die Füße. Es ist eben schwierig, sich in einem engen Flur an die Wand zu drücken, um kurz zu verschnaufen, während Mensch um Mensch versucht, in der einen oder anderen Richtung den nächsten Hörraum zu erreichen.
Gut, wenn man einen Plan hat, was man sich genau anschauen möchte. Nicht dass es damit schneller ginge, aber man hatte zumindest das Gefühl, nicht vollständig ziellos durch die Gänge zu irren. Eigentlich war ich dieses Jahr nur auf dem Weg nach Hamburg, um mir den neuen Alva TT von Cambridge Audio anzusehen und zu -hören und einige mir persönlich bekannte Aussteller zu besuchen und neue kennenzulernen. Alles andere waren Eindrücke, die man im Laufe des Tages sammelte und genoss. Dazu kamen zahlreiche nette Gespräche mit ebenso netten Kollegen, die man nur auf diesen und anderen Events trifft.
Unter dem Strich steht eine hochwertige Messe für den HiFi-Fan, die sich inzwischen fest im Terminplan etabliert hat. Allerdings glaube ich, dass bei immer mehr Ausstellern und der nicht ausreichend vorhandenen Ausstellungsfläche eine Alternative über kurz oder lang zumindest erwogen werden könnte. Die mangelnde Fläche war wohl auch der Grund, warum Nubert hier nicht anwesend war.
Dennoch gab es auch so genug zu sehen und vor allem zu hören, auch wenn in HiFi-Kreisen wohl Jazz noch immer die Waffe der Wahl ist, um teure Systeme zu präsentieren. Daher war es mir immer ein persönliches Bedürfnis mich in Räumen länger aufzuhalten, in denen dann auch mal Musik abseits des Jazz präsentiert wurde – so zum Beispiel beim Berliner Unternehmen Voxativ, die ihre Boxen mit Metal-Klängen beschallten. Der Raum war trotzdem brechend voll und die E-Gitarren präsentierten das Pi-System keinen Deut schlechter, als andere Genres dies getan hätten.
Eine HiFi-Messe lässt man mit dem Kauf von Schallplatten ausklingen. Und so zogen die bessere Hälfte und ich noch mit Vinyl von Barclay James Harvest, Kate Bush und Nirvana von dannen, nicht ohne mich mit dem Inhaber von Fan-Music noch über die Plattenläden in Berlin auszutauschen. Die Norddeutschen HiFi-Tage in Hamburg sind ein Termin, der für mich inzwischen einfach dazugehört, auch und gerade weil ich diese Stadt und die Menschen mag. Nicht umsonst ließen mich die beiden Jungs von der Security direkt auf das Gelände, damit ich mir die stundenlange Parkplatz-Suche ersparen konnte 😉