Pushover

Da die Videospiel-Industrie inzwischen eine milliardenschwere Branche geworden ist und ein lange entworfenes Spiel sich zum Flop und damit zum Verlustgeschäft entwickeln kann, scheuen die Entwickler neue Ideen im Spielablauf.

Innovationen sucht man also auf den neuen Konsolen fast vergeblich. Aber es gibt sie noch, die etwas anderen Spiele. Eines davon ist Pushover. Lange bevor das blondgefärbte, niederländische Käsehäppchen Linda DeMol mit dem Domino-Day bei RTL aufschlug, konnte man mit G.I.Ant, der Soldaten-Ameise schon Domino-Steine umkippen.

Sinn des Spieles ist es, verschiedene Domino-Steine so anzuordnen, dass alle umfallen und sich die Tür zum nächsten Level öffnet. Klingt aber einfacher, als es in Wirklichkeit ist. Nur Steine anzustossen, wäre auch echt zu simpel. Bei PushOver gibt es 12 verschiedene Arten von Steinen mit unterschiedlichen Funktionen. Einige teilen sich, andere explodieren und wieder andere laufen so lange weiter, bis sie auf ein Hindernis treffen. Dabei hat G.I.Ant nur einen Versuch.

Fallen nicht alle Steine um, oder wird einer zerstört, öffnet sich die Tür zum Levelausgang nicht und der Level muss von vorne begonnen werden. Aber G.I.Ant ist stark. Er kann Steine umhertragen, um so alle Dominos in die richtige Reihenfolge zu stellen. Aber auch dabei muss er sich beeilen, weil nebenbei ein knackiges Zeitlimit vorgegeben ist.

Die Grafik würde man heute als zweckmäßig bezeichnen, ist aber bei diesem Spiel auch wirklich nebensächlich. Die Steuerung ist manchmal etwas hakelig, besonders wenn es darum geht, eine Treppe zu erklimmen, um einen Stein auf eine andere Ebene zu stellen. Die Katastrophe schlechthin ist aber der Sound. Ich kann mich kaum erinnern, jemals so nerviges Gedüdel aus den Lautsprechern gehört zu haben. Aber trotzdem macht dieses Spiel auch heute noch Spaß, wenn man seine hoffentlich vorhandenen grauen Zellen mal wieder ein wenig in Schwung bringen möchte.