Razer Kraken Kitty V2 Gengar Edition im Test – mehr als nur ein modisches Accessoire?

Im Grundschulalter haben wir häufig Karten gesammelt und getauscht. Von Fußball über Yu-Gi-Oh! bis hin zu den Pokémon-Karten war alles dabei! Wer hat das nicht gemacht und die Stapel im Keller oder Dachboden noch heute rumzuliegen?! Ich habe die Pokémon-Karten besonders geliebt. Zeichentrickfilme waren mir auch die liebsten und an mein erstes Spiel auf dem Game Boy erinnere ich mich auch noch. Es war Pokémon…zu meinem Bedauern, weil ich kaum lesen konnte.

Witzigerweise haben diese kleinen Biester schon ganze Leben, wenn nicht sogar Generationen wie meines und das meines Sohnes, prägen können. Es ist das größte Franchise der Welt und es gibt wahrscheinlich kaum jemanden, der Pokémon nicht kennt. Kein Wunder also, dass sich Razer ein fest etabliertes Pokémon wie Gengar als Vorbild für ihr neues geschlossenes Gaming-Headset namens Razer Kraken Kitty V2 Gengar Edition schnappt! Doch lohnt sich das hübsche Headset für Fans überhaupt?

War diese Edition vorerst nur für den chinesischen Markt verfügbar, ist der Razer Kraken Kitty V2 in der Gengar Edition für 159,99€ UVP nun auch im globalen Handel angekommen. Dieses sehr auffällige und detailreiche Gaming-Headset aus Kunststoff, das selbst Gengar neidisch machen würde, kommt – wie so oft bei Sondereditionen – mit einem kleinen Aufpreis von ca. 70,00€ im Vergleich zum Razer Kraken Kitty V2. Lizenzen kosten Geld.

In dem lila- und orangefarbenen Design mit der RGB-Beleuchtung an den Ohrmuscheln, die man über die Razer Synapse Software steuern kann, macht es aber auch echt was her. Schaut man in die Ohrmuscheln wird man direkt von Gengar höchstselbst angegrinst! Hinzu kommt die schöne Ausarbeitung der Spikes am Kopfbügel aus (vermutlich) weichem Silikon. Haptisch wie optisch trifft es auf jeden Fall nicht nur bei mir ins Schwarze!

Was mir abseits des gelungenen Designs direkt in den Händen auffällt, ist das fest angebrachte Mikrofon und das ebenfalls fixe zwei Meter lange Kabel mit USB-A Anschluss. Beides ist somit nicht abnehmbar, dafür aber kommt das Headset mit einer Mute-Taste sowie einem Lautstärke-Regler an der linken Ohrmuschel. Mehr Bedienelemente gibt es am Kopfhörer nicht. Dieser Minimalismus ist sehr benutzerfreundlich und hat mir oft in Meetings geholfen.

Ja, ich habe das Headset nicht nur im Gameplay getestet. Es sah witzig aus, wie ich mit Gengar-Kopfhörer in allerlei Gesprächen saß. Auf jeden Fall ein Hingucker! Währenddessen konnte ich das HyperClear Cardioid-Mikrofon ausgiebig testen, das besonders stimmbetont ist und Umgebungsgeräusche passiv von Hause aus zum Großteil unterdrückt. Ein aktives Noise Cancelling hat das Gaming Headset nicht.

Die Qualität des Mikrofons ist vernünftig und auch die Audioqualität auf der anderen Seite war ebenso in Ordnung. Allerdings war hier nicht immer die Zuverlässigkeit des Headsets gegeben, denn es gab leider gelegentlich Aussetzer. Diese trüben mein Bild von dem Razer Kraken Kitty V2 Gengar Edition ein wenig. Obwohl mein Internet stabil war, hat sich der Razer Kraken Kitty V2 zwischendurch immer wieder mal aus der Sitzung verabschiedet, war jedoch anschließend nach maximal zwei Sekunden wieder am Start.

Das mag an der verwendeten Meeting-Software liegen, in einem Spiel gab es keinerlei Unterbrechungen – und wer hält schon ein Teams Meeting im Öffentlichen Dienst mit einem solchen Headset ab? Meine Vorgesetzten fanden das jedenfalls nicht so lustig. Vielleicht fühlten sie sich aufgrund des Aussehens der Razer Kraken Kitty V2 Gengar Edition aber auch nur in ihrer Autorität untergraben? Bürokratie ist schließlich eine äußerst ernste Angelegenheit, vermutlich gibt es deswegen demnächst eine neue Dienstanweisung, welche Headsets für Meetings zu nutzen sind!

Abgesehen davon ist sowieso viel interessanter, was noch so im Inneren steckt! Denn verbaut wurde ein TriForce Treiber mit 40 Millimetern. Dieser teilt laut Razer die Frequenzen auf, was zu sauberen Höhen, Mitten und Bässen führen soll. Ebenso besteht die Möglichkeit, über die Software Razer Synapse einen virtuellen 7.1-Surround-Sound zu nutzen, wenn man mindestens Windows 10 mit 64 Bit nutzt.

Um erstmal reinzukommen und mich mit den Qualitäten der Razer Kraken Kitty V2 Gengar Edition vertraut zu machen, habe ich mich für Pokémon Karmesin auf der Switch mit passendem Adapter USB-A auf USB-C entschieden. Auch wenn man jetzt erstmal von dem Spiel und dem Adapter halten kann, was man will, so ist es das erste Spiel, das für meinen Sohnemann eine Bedeutung hat und das wir ab und an mal gemeinsam als Familie spielen.

Der Caldero-See. Das fünfte Herrscherpokémon erwartet mich genau dort. Nach ewiger Suche entdecke ich es bei einem kleineren Pokémon, das „Nigiragi“ ruft. Ein riesiger Wels namens Heerashai, kommt aus dem Wasser geschossen und verschlingt das kleine Ding!

Nach diesem Schreck muss ich also, wie zu erwarten, dieses Herrscherpokémon besiegen. Dafür setze ich mein Raichu ein und greife den Wels mit der Attacke Donnerblitz an. Wie bei den anderen kleinen Kämpfen zuvor, hat der Heerashai jedoch noch restliche KP. Er taucht ab und führt mich direkt zum heiß begehrten Gewürz.

Dort angekommen hilft mir Pepper, das Pokémon der Drachentäuschung zu besiegen, Raichu unterstützt mich natürlich auch hier wieder mit einer Terakristallisierung. Der Riesenwels ist nach einigen Runden besiegt. Pepper und ich wiegen uns in Sicherheit, als uns das Nigiragi überrascht und der Kampf plötzlich weitergeht. Doch auch hier löst Raichu das Problem und einige wenige Runden reichen, um den Kampf komplett siegreich zu beenden.

Da aber der kleine Bossfight nicht das einzige war, dem ich nachgegangen bin, sondern vorweg schon etwas gespielt habe, um ein Gefühl für das Headset zu bekommen, sind flugs drei Stunden vergangen – schon wieder. Wer kennt das nicht? Normalerweise würde ich das vermutlich nicht einmal bemerken, aber irgendwie sitzen mir die 325 Gramm schweren Kopfhörer dann doch etwas zu fest am Kopf. Dieses Gewicht ist im Vergleich mit meinen anderen Gaming-Headsets nicht wirklich viel, doch der recht feste Sitz ist mir nach längerem Tragen doch schon recht unangenehm. Wer sich also für die Razer Kraken Kitty V2 Gengar Edition interessiert, sollte die vielleicht vorher über einen längeren Zeitraum Probe tragen?

Pokémon war ein guter Anfang. Als nächstes steht Valorant auf dem Zettel. Direkt beim Anspielen merkt man jedoch, dass der Sound viel basslastiger ist, als ich das bei Pokémon wahrgenommen habe. Ich habe das Gefühl, dass der Razer Kraken Kitty V2 Gengar Edition, im Vergleich zu anderen Gaming-Headsets, hier doch bei weitem mehr Bass anlegt. Das ist bei Pokémon aufgrund der entspannten Soundkulisse nicht ins Gewicht gefallen, bei Valorant und anderen, mehr auf Action ausgelegten Titeln, hingegen schon. Deswegen wird jetzt am PC die Razer Software Synapse installiert, um virtuellen 7.1 Surround-Sound zu nutzen.

Wenn man diesen virtuellen Raumklang dann in einem Shooter nutzt, ist es für mich ein „Nicetohave“ aber kein „Musthave“, weil es doch nicht den entscheidenden Vorteil bringt, den ich mir davon erhofft hatte. Auch wenn der virtuelle Klang die Kulisse lebendiger wirken lässt, macht der Bass manches Mal die Ortung von Gegnern schwieriger oder aber zahlreiche kleine Nebengeräusche werden vom Tiefton schlicht erdrückt. Ja, Explosionen sind brutal und dynamisch, aber ein Spiel besteht eben aus so viel mehr, als nur actiongeladene Inhalte.

Wer die Software auf seinem PC installieren will sollte wissen, dass sich diese bereits auf den Kopfhörern befindet und automatisch beim Anschluss des Headsets an den PC runterlädt. Aber nicht nur der virtuelle Raumklang funktioniert mit Synapse, auch die Ohrmuscheln des Razer Kraken Kitty V2 Gengar Edition werden nun mit RGB beleuchtet. Die Software steuert ebenfalls die Lautstärke und den virtuellen 7.1 Surround-Sound. Leider besitzt die Razer Synapse keinen Equalizer für den Kopfhörer, um den Klang an dem eigenen Gusto entsprechend anzupassen.

Falls sich Synapse nicht öffnen sollte, könnte es an einer anderen Software liegen, die bereits wie in meinem Fall, die RGB-Beleuchtung auf dem PC verwaltet. Hier kommt man dann um eine Deinstallation nicht herum.

Selbstverständlich kann man die Razer Kraken Kitty V2 Gengar Edition auch an Konsolen mit passendem Adapter oder USB-Port anschließen und nutzen, wenn der Kopfhörer von den Konsolen erkannt und unterstützt wird. Nur die Razer Synapse Software ist für Konsolen nicht nutzbar.



Link zum Hersteller: Razer Kraken Kitty V2 Gengar Edition