reMarkable Paper Pro im Test – ein über 25 Jahre alter Traum wird wahr

Ich schreibe bis heute alles auf die kleinen, gelben Haftnotizen, dementsprechend sieht mein Schreibtisch zuweilen aus. Vor der Tastatur liegen Dinge, die sofort erledigt werden müssen, aber die nerven mich beim Tippen, weil ich dauernd mit den Händen darüberstreiche. Links auf dem Schreibtisch kleben Zettel mit Aufgaben, die begonnen wurden, aber noch nicht abgeschlossen werden konnten. Notizen, die demnächst aktuell werden könnten oder aber einen langen Vorlauf haben, liegen unter dem Monitor und erledigte Aufgaben liegen links neben mir auf dem Fensterbrett. Kurz: gelegentlich überblicke ich meine eigene Zettelwirtschaft nicht mehr. Aber all das ist jetzt vorbei, denn ich habe mir das neue reMarkable Paper Pro gekauft.

Ich habe seit Anbeginn der Zeiten ein jedes technische Gerät besessen, dass auch nur ansatzweise über eine Stifteingabe auf dem Display verfügte, immer in der Hoffnung, endlich handschriftliche Notizen digital zur Hand zu haben. Meine erste Errungenschaft war 1998 der Palm Pilot, für den man allerdings eine Art Steno lernen musste, da der keine Handschriften erkannte. Von da an scheiterte ich an jedem technischen Gerät, welches einen Stift für die Eingabe von handgeschrieben Notizen hatte. Von diversen PDAs über Smartphones bis hin zum hochgelobten iPad, auf dem meine Tochter mit einem Stift ihr gesamten Corona-Abitur erledigte, hatte ich alles zumindest kurzfristig in Besitz.

Bereits nach kurzer Zeit nervte mich aber entweder das Gefühl, auf einer Scheibe zu kritzeln, die Verzögerung bei der Eingabe oder aber schlicht, dass man die Hand zum Schreiben nicht auf dem Display ablegen konnte, ohne dass es zu fehlerhaften Eingaben kam. Ich habe also die gesamte Geschichte von Stift und Eingabe auf welchem technischen Gerät auch immer live erlebt.

Irgendwann hatte ich die Hoffnung auf die Erfüllung meines simplen Wunsches bereits aufgegeben, nämlich mit einem Stift auf einem Tablet oder ähnlichem wie auf Papier schreiben zu können. Dann tauchten die ersten E-Ink-Displays auf, die aber zu Beginn nur in eBook-Readern Einzug fanden. Zu diesem Zeitpunkt brachte ich, wie vermutlich viele andere, E-Ink und Schreiben noch nicht übereinander, aber zum Glück sind so viele Leute klüger als ich. Aus einem schlichten Display zum Lesen wurde im Laufe der letzten Jahre eines zur Eingabe von Handschrift und im besten Fall auch zur Erkennung derselben und Umwandlung in gedruckte Schrift.

Aber ich konnte mich mit der simplen Darstellung in Graustufen noch nicht wirklich anfreunden. Da nun aber reMarkable mit dem Paper Pro auch die Darstellung von Farben ermöglicht, sah ich endlich meine Zeit gekommen, wieder einmal viel Geld für einen weiteren Versuch in die Hand zu nehmen. Bisher gab es bis auf ein paar Pressemeldungen kaum einen umfangreichen Beitrag zum Paper Pro, um sich im Vorfeld besser informieren zu können, also sollte dies wieder einmal ein kostspieliger Schuss ins Blaue werden.

Aber um dem ganzen Test hier schon einmal das Fazit vorweg zu nehmen: Selten habe ich Geld in Technik zum täglichen Workflow so sinnvoll investiert, wie in das reMarkable Paper Pro. Bereits nach kurzer Zeit hatte ich meinen Tisch von sämtlichen Notizen aus Papier befreit, weil ich alles auf das Paper Pro übertragen hatte. Das Display hat Ordnung ins Chaos gebracht und Stifte und Papier in eine Schublade verbannt. Jeder Gedanke, jede Info, eben alles, was sonst auf die Post-Its geschrieben worden wäre, findet sich nun in digitaler Form wieder. Das Paper Pro ist damit die perfekte Organisationshilfe für Menschen wie mich, die sonst Schwierigkeiten haben, sich zu strukturieren und zu sortieren. Das heißt nicht, dass man sich nicht auch digital organisieren muss, aber erstaunlicherweise fällt das nicht schwer. Dazu später aber mehr.

Das reMarkable Paper Pro schlägt erst einmal mehr als ein nur kleines Loch in die Kasse. Denn mit seinen momentan aufgerufenen 649€ ist das Display alles andere als preiswert. Für so viel Geld bekomme ich ein hochwertiges Tablet mit zahlreichen Fähigkeiten, die der digitale Notizblock nicht leisten kann und auch nicht will. Aber genau diese Frage gilt es vor dem Kauf für sich zu beantworten:

Will ich nämlich all diese Fähigkeiten eines Tablets? Will ich nebenbei im I-Net surfen, will ich Musik hören, will ich Mails lesen und all die anderen Kleinigkeiten, die mich von der eigentlichen Arbeit sonst nur ablenken? Ich habe mir diese Frage auch gestellt und konnte alle aufgeführten Punkte mit einem klaren Nein beantworten. Nicht umsonst liegen hier drei Tablets ungenutzt herum.

Bei einem solchen Preis erwarte ich aber nicht nur das perfekte Stück Technik. Auch wenn es im Nachhinein keine Rolle mehr spielt, so lege ich persönlich gesteigerten Wert auf das vollkommene Rund-Um-Paket.

Apple hat es in beeindruckender Weise vorgemacht, schon die schlichte Verpackung weckt Bedürfnisse und vermittelt das Gefühl, etwas Großartiges für sein Geld zu erhalten. reMarkable steht Apple hier in nichts nach. Das Paper Pro gibt mir bereits beim Karton das Gefühl, die richtige Wahl getroffen zu haben. Marketing ist eben auch immer Psychologie.

Ist das Paper Pro dann ausgepackt, geht es eigentlich sofort an die Einrichtung, denn man will ja wissen, wie denn nun das Gefühl ist, auf dem Display zu schreiben? Die kurze Installation ist bekannt und dementsprechend simpel, zum Abschluss erhält man einen persönlichen Code von reMarkable, welcher der eventuellen Wiederherstellung des Gerätes dient und den man somit tunlichst an einem sicheren Ort aufbewahren sollte. Und schon kann es losgehen.

Ich habe mir zum Paper Pro den Marker Plus bestellt. Im Gegensatz zum klassischen Stift verfügt diese Version über einen digitalen „Radiergummi“ im Kopf – ein Feature, das ich beim Lesen auf der Website für sinnvoll hielt, welches ich aber tatsächlich im Echtbetrieb nicht nutze. Denn statt den Stift umzudrehen nutze ich lieber das Icon im Display und radiere Fehler oder erledigte Aufgaben mit der eigentlichen Spitze des Stifts. Diese 50€ Mehrausgabe hätte ich mir also schenken können, aber gut, ich wusste eben vorher nicht, wie ich diese Funktion nutzen werde. Und haben ist besser als brauchen. Abgesehen davon liegt der Stift hervorragend in der Hand und auch das Gewicht entspricht dem eines wirklich guten Kugelschreibers. Jedoch scheinen die Spitzen sehr weich zu sein, bereits nach 2 Wochen hatte ich die erste davon spür- und sichtbar abgeschliffen. Das mag an meinem Druck beim Schreiben liegen, aber zum Glück liefert reMarkable zum Stift gleich 6x Ersatz mit.

Das Paper Pro kommt vorgeladen beim Käufer an, man kann also direkt loslegen und es wird Zeit, endlich etwas Sinnvolles zu Papier zu bringen. Ein Klick auf das +-Symbol am unteren Ende des Tablets öffnet ein kleines Auswahlfenster, hier habe ich die Möglichkeit, ein Notebook, einen Ordner oder schlicht ein Quick Sheet anzulegen. Für einen ersten Versuch reicht das Sheet und das Display erstrahlt zwar nicht im klassischen Weiß eines jungfräulichen Blattes Papier, aber zumindest auch ohne die aktivierte Hintergrundbeleuchtung in einem hellen Grau im Stile von recyceltem Papier. Hier bemerkt man dann den Unterschied zwischen einem Tablet-Display und dem eines E-Ink Gerätes. Aber das stört in keiner Weise.

Die ersten Striche zaubern mir dann endlich ein so breites Grinsen ins Gesicht. Denn meine größte Sorge war tatsächlich die Latenz zwischen Eingabe und Ansicht beim Schreiben. Bei früheren Geräten bemerkte man immer diese nervige Verzögerung beim Führen des Markers. Der Stift wurde angesetzt und es dauerte diesen einen Moment zu lange, bis das Geschriebene auch auf dem Display erschien. Das ist eigentlich kein echtes Problem, aber für das Gehirn machte genau das eben den Unterschied zwischen echtem Papier und einem Display aus. Ein Kugelschreiber, ein Marker oder ein Füllfederhalter haben auf echtem Papier keine Latenz, sie schreiben oder sie schreiben nicht. Das reMarkable Paper Pro hat eine Latenz von 12 Millisekunden – zum Vergleich: Ein Lidschlag dauert zwischen 100 – 400 Millisekunden. Meine grundlegendste Anforderung an das Paper Pro ist also erfüllt, ich habe das allererste Mal das wirkliche Gefühl, digital auf Papier zu schreiben.

Aber das erste „Blatt“ ist relativ schnell vollgeschrieben, was nun? Jetzt beginnt nach der ersten Euphorie eine wenn auch kurze Einarbeitungszeit am Paper Pro, denn auch ein klassischer Notizblock verfügt über mehr als nur ein Blatt Papier. Aber diese Einführung durch reMarkable ist wirklich schlecht. Wenn es etwas am Paper Pro zu kritisieren gibt, dann ist es der Punkt der mangelhaften Anleitung. Es ist großartig, wenn ein Hersteller Ressourcen sparen möchte und kein Papier bedruckt, aber einzig Videos zur Verfügung zu stellen, ist mir persönlich zu dürftig. Ja, das Paper Pro ist keine Wissenschaft, aber ein wenig mehr darf es dann doch bitte sein. Das beginnt unter anderem damit, dass nicht jeder Käufer des Englischen so mächtig ist, dem Video auch in nur englischer Sprache folgen zu können. Für solche Anwender beginnt nun eine Phase des Trial and Error, zumal all die Touch-Gesten, die das Display steuern, auch im Video nicht eindeutig dargestellt werden und einige Funktionen erst gar nicht erläutert werden.

Um also aus einem simplen Quick Sheet einen Block zu machen, an das Ende der Seite zu gelangen oder die Größe des Sheets zu ändern, bedient sich das Paper Pro einiger Touch-Gesten, die relativ simpel sind, aber auch ein wenig Fingerspitzengefühl erfordern. Zwei aufgelegte Finger auf dem Display verschieben also die Seite von oben nach unten. Wischen von einer Seite zur anderen blättert auf die nächste Seite und Wischen vom oberen Bildschirmrand schließt das aktuelle Dokument und führt zurück ins Startmenü.

All dies sind bekannte Gesten, die aber nicht immer auf Anhieb funktionieren. So musste ich teils mehrmals mit zwei Fingern wischen, bis das Display erkannte, dass ich nach unten auf der Seite scrollen möchte. Das Problem dabei ist, dass ein Tippen mit zwei Fingern aber auch die letzte Eingabe löscht. So passierte mir das anfangs öfters, dass ich statt zu scrollen ganze Worte im Text löschte. Aber all das ist eine Übungssache. Ich empfehle dennoch vor dem Kauf, sich diese Lehrvideos anzuschauen um für sich selbst festlegen zu können, ob diese Art der Bedienung dem eigenen Nutzerverhalten entspricht?
Hier der Link zum Video: https://remarkable.com/using-remarkable/learn-the-basics/get-started-with-remarkable-paper-pro

Hat man sich an die Bedienung des reMarkable Paper Pro gewöhnt, beginnt der tatsächliche Spaß bei der Arbeit. Denn nun beginnt man, mit Stiften und Farben zu experimentieren. Wo vorher ein Arsenal von verschiedenfarbigen Stiften und Textmarkern nötig war, um seine Notizen zu strukturieren, reicht hier eine simple Leiste mit verschiedenen Icons am linken Bildschirmrand vollkommen aus.

Und Farben ist das Zauberwort, denn das Paper Pro beherrscht durch sein Canvas-Color-Display auch die Darstellung von neun Farben und das macht den gravierenden Unterschied zum Vorgänger aus. Diese Farben werden laut Hersteller durch eingelagerte Pigmente und nicht durch Filter erzeugt. Selbstverständlich sind diese Farben durch die E-Ink-Technologie nicht so leuchtend wie auf einem Tablet-Display, aber sie kommen denen einer gedruckten Tageszeitung schon sehr nahe. Und das ist für digitale Notizen mehr als nur ausreichend. Zumindest zu Anfang gewöhnungsbedürftig ist die Verwendung dieser Farben. Wählt man eine Farbe, wird diese zuerst in Schwarz dargestellt, um sich Augenblicke später in den gewünschten Ton zu verändern.

Ich hatte vollkommen vergessen, wie sehr sich ein Füllfederhalter von einem Faserschreiber unterscheidet. Aber durch das reMarkable Paper Pro fühlte ich mich tatsächlich wieder in meine Grundschulzeit versetzt, als das Schreiben noch mit solchen Geräten erlernt werden musste. Die Älteren erinnern sich an Geha und Pelikan und daran, dass man mit den kleinen Kügelchen aus den leeren Tintenpatronen spielen konnte. Genau dieses Gefühl vermittelt durch ein hervorragend simuliertes Schriftbild auch der digitale Füller des Paper Pro. Innerhalb kurzer Zeit hat sich dieser zu meinem Lieblingsstift am Display entwickelt, obwohl auch Kugelschreiber, Faserschreiber oder Pinsel zur Verfügung stehen – auch wenn man hier auf die kleinen Kugeln aus den Patronen verzichten muss. Hier entscheidet jeder für sich, was ihm zukünftig der liebste Stift für all seine Ideen, Gedanken und Eingaben am Paper Pro sein wird.

Ein durchdachtes Feature ist die durchgehende Verwendung eines Stiftes für jedes Sheet. Lege ich einen Notizblock für persönliche Notizen mit einem Füller an, so wird dieser mit jedem Öffnen des Sheets auch wieder aktiviert, während ich in meiner ToDo-Liste lieber den Faserschreiber verwende und dieser dort angewendet wird, bis ich den ändere. So vermeidet man verschiedene Schriftstile in ein und demselben Block.

Aber natürlich sind in dieser Menüleiste auch all die kleinen Helferlein untergebracht, die man zum Schreiben benötigt. Die beiden wichtigsten sind dabei wohl der Radiergummi in drei Stärken und die Undo-Funktion. Gerade letztere wird man zumindest anfangs häufig nutzen, weil man seine Handschrift durch jahrelange Arbeit an einer Tastatur sträflich vernachlässigt hat. Mit dem Paper Pro lernt man tatsächlich das Schreiben neu. Man bemüht sich um Leserlichkeit und man denkt wieder vermehrt vorher darüber nach, was man denn eigentlich notieren möchte? Das Paper Pro entschleunigt tatsächlich die täglichen Arbeitsabläufe und verhilft dem Nutzer wieder zu mehr Konzentration auf sich selbst. Und bis man dort wieder im Kopf angekommen ist, wird diese Undo-Funktion eine wirkliche Hilfe sein. Hat man total verzapft, nimmt man eben den Radiergummi und löscht alles, was nicht gefällt.

Einer der ganz entscheidenden Vorteile des reMarkable Paper Pro gegenüber einem klassischen Block aus Papier stellt sich tatsächlich erst beim täglichen Gebrauch ein. Es ist nur eine Kleinigkeit, über die man eigentlich erst nachdenkt, wenn das Blatt vollgeschrieben ist, aber einige Punkte einer ToDo-Liste bereits abgearbeitet sind. Zwischen zahlreichen offenen Punkten befinden sich dann etliche, die erledigt und durchgestrichen sind. Über kurz oder lang leidet somit die Übersichtlichkeit. Das Paper pro stellt hier aber eine coole Funktion zur Verfügung, die wieder Ordnung in die eigenen Listen bringt.

Ich habe in meiner Liste einen Abschnitt mit erledigten Aufgaben, also wird dieser gelöscht bzw. ausradiert. Nun klafft aber eine Lücke in meinen Notizen, während ich für weitere Notizen außerhalb des Sichtfeldes ans Ende der Seite scrollen muss. Die Lösung ist am PC mit Copy & Paste in einem Word oder ähnlichen Dokument Standard, aber auch am Paper Pro steht diese Funktion zur Verfügung. Ich ziehe einen Rahmen um den Abschnitt, mit dem ich eine Lücke füllen möchte und verschiebe diesen dann ganz einfach. Der Rahmen lässt sich auch in der Größe verändern und somit behalte ich in meinen Notizblöcken jederzeit die Übersicht. Brauche ich erledigte Arbeiten vielleicht noch, lösche ich diese eben nicht, sondern verschiebe diese ganz einfach ans Ende des Blattes oder kopiere diese in ein neues Sheet. Hier treffen somit in annähernder Perfektion die klassische Welt des Stift-auf-Papier mit der digitalen zusammen.

Schnell wird man bei der Arbeit am reMarkable Paper Pro merken, dass auch hier die eigene Struktur das A und O für die tägliche Arbeit sind. Es nützt nichts, wenn man sich verschiedene Notizblöcke für unterschiedliche Themen anlegt, die dann auf dem Startbildschirm herumliegen. Das Paper Pro bietet aber eine Ordner-Struktur an, in denen die verschiedenen Notizbücher oder Sheets sauber abgelegt werden können. Der Weg dahin ist zwar etwas ungewöhnlich, aber er funktioniert. Liegen diverse Notizen auf dem Startbildschirm werden diese mit einem langen Fingertab blau hinterlegt. Nun öffnet sich am oberen Bildschirmrand eine Menüleiste mit verschiedenen Funktionen. Neben kopieren, löschen, umbenennen oder auch dem Senden an eine Mail ist hier der Button Move interessant. Wird dieser angetippt, lässt sich das Dokument in einen neuen Ordner verschieben. So kann man erst einmal schnell auf einem leeren Blatt herumkritzeln, um dieses später entsprechend einzusortieren.

Nicht jeder kann halbwegs ordentlich auf einem leeren Blatt Papier schreiben. Aber man denkt bei reMarkable mit und bietet bei jeder Neuanlage eines Sheets oder Notizblocks zahlreiche Formate an, die der eigenen Arbeits- oder Schreibweise nahekommen sollen. Von klassisch liniert bis kariert finden sich zahlreiche Vorlagen, die dem eigenen Stil entsprechen. Natürlich lassen sich in einem Notizblock mit zahlreichen Blättern auch nachträglich noch Veränderungen an der Vorlage vornehmen. Während allerdings Vorgaben wie Linien oder sogar Notenblätter noch Sinn machen, überlege ich, was man mit den beiden Perspektiven anfangen soll?

Zum Abschluss einige Anmerkungen zum Display. Wer einmal einen eBook-Reader in der Hand hatte, weiß demnach, wie entsprechende Displays reagieren. Da kann es schon einmal kurz beim Umblättern flackern. Gleiches passiert auch beim reMarkable Paper Pro beim Blättern auf eine andere Seite oder aber auch, wenn der Stift abgesetzt wird. Für einen kurzen Augenblick scheint sich das Display zu überlegen, was es jetzt mit der Eingabe anfangen soll, um dann aber alles fehlerfrei darzustellen. Das mag anfangs ein wenig seltsam wirken, aber man gewöhnt sich sehr schnell daran. Perfekt ist die nun integrierte Hintergrundbeleuchtung in fünf justierbaren Helligkeiten. Da ich öfters abends ohne Beleuchtung auf dem Sofa sitze und Vinyl höre, kann ich nun dabei auch entspannt zeichnen oder schreiben.

Handgeschriebene Dokumente lassen sich in Druckschrift umwandeln, was tatsächlich fast fehlerfrei funktioniert – Stichwort eigene Handschrift. Ein cooles Feature ist der direkte Versand eines jeden Blattes als PDF oder PNG per Mail. Schnell Gedanken aus dem Kopf schreiben und diese per Mail versenden, ist mehr als nur ein Gimmick. Will man allerdings seine Dokumente am eigenen PC bearbeiten, wird nach einer Probezeit ein Abo für 2,99€ im Monat fällig. Dies zu erwähnen, wird allerdings im entsprechenden Lehrvideo wohl schlicht vergessen. Nicht zu vergessen hingegen ist die Akku-Laufzeit. Selbst bei dauerhaft eingeschalteter Hintergrundbeleuchtung arbeite ich seit einer Woche am Paper Pro, ohne dass dieses an den Strom musste.



Link zum Hersteller: reMarkable Paper Pro