Da staunt man über Nintendo, die für jede Konsole alte Spiele neu aufbereiten und so die Kuh melken, bis da irgendwann nichts mehr kommt. Bestes Beispiel ist das aktuelle Super Mario RPG, welches nun nach seinem Release auf dem SNES auch auf der Switch veröffentlicht wird. Aber gut, der Titel war zu seinem Release 1996 in Europa nicht erhältlich, wurde erst 2008 in der Virtual Console als Download angeboten und bekommt nun ein komplett neues Outfit in Sachen Bild und Ton. Aber selbstverständlich ist auf dem Modul auch die Originalversion untergebracht, so dass der Spieler die Wahl hat, zwischen alter und neuer Version zu wechseln.
Aber Nintendo ist im Gegensatz zu Atari noch immer da, produziert großartige Konsolen und ebensolche Spiele. Wie man aber wirklich Kohle scheffelt und auch nach Jahren im Gespräch bleibt, beweist wieder einmal Atari.
Neben den zahlreichen Flashback Konsolen, zu der sich jetzt tatsächlich eine Neuauflage des Atari 2600 Modell B gesellt, einem Atari VCS, das zur Ataribox wurde, einer 50 Jahre Edition und einer limitierten Sammler-Edition von 10 alten Spielen in neuer Verpackung zum 50jährigen Jubiläum, erscheint nun ein Titel, der seit seiner Entwicklung bis heute über 40 Jahre in den Schubladen des Unternehmens geschlummert hat – Save Mary.
Der Titel Save Mary sollte bereits 1982 auf den Markt kommen, fiel aber dem Videospielcrash zum Opfer, als Atari den Bogen mit zu viel schlechter Software überspannte, um dann mit dem berühmten Landfill von Alamagordo unzählige Konsolen und Spiele in der Wüste von New Mexico zu verbuddeln und abschließend das Loch mit Beton zu übergießen. Aber auch dieses Geheimnis ist inzwischen gelüftet, Konsolen und Spiele wurden freigelegt.
Laut Nolan Bushnell wurde in Save Mary das erste Mal etwas gebaut, statt zu zerstören, denn man muss Mary aus einem Krater befreien, der sich mit Wasser füllt. Hierzu werden mit einem Kran Teile herangeschafft, die Mary helfen nach oben zu gelangen und so dem Wasser zu entkommen.
Mit Save Mary fragt man vielleicht nach dem Sinn einer solchen Veröffentlichung? Denn bei einer Auflage von nur 500 Stück und einem Preis von 59,99$ kann man nicht wirklich Geld verdienen. Aber das scheint niemanden zu interessieren, denn wie schon die großartige Sammler-Edition zum 50jährigen Jubiläum war auch Save Mary innerhalb kürzester Zeit ausverkauft. Wie man das auch dreht und wendet, alle Jahre wieder kommt Atari mit einem Clou um die Ecke – und so ist man auch nach dem Ende einer Ära noch immer in aller Munde.