Veränderungen begleiten uns ein Leben lang und so wie sich alles um uns herum ändert, so ändern sich manche Dinge dennoch nie. Wie beispielsweise die Geschichte der tragbaren Lautsprecherboxen, denn egal ob groß, ob klein – die Brüllwürfel sind nicht erst seit den 1980ern in Mode. Sie waren seitdem nie wirklich weg. Was sich hingegen seitdem geändert hat, ist die Größe von mobilen Lautsprechern und mit der Sharp CP-LS 100 SumoBox habe ich hier eines der größeren Modelle für einen Test zu stehen.

Ich bin ein großer Fan dieser Lautsprecherboxen, denn sie geben mir durch ihre Mobilität das, was mir meine stationäre Anlage so nicht geben kann. Sie sind damit einfach praktisch – jedoch nicht immer quadratisch! Mackie, JBL, Teufel und viele weitere Marken bieten diese Lautsprechertypen in den unterschiedlichsten Größen für jede Gelegenheit an, auf der ein mobiler Speaker benötigt wird.
Nun also auch Sharp, die mir die Sharp CP-LS 100 SumoBox passend zur Sommersaison zur Verfügung gestellt haben. Der große quaderförmige Lautsprecher wird derzeit für 199,00 Euro angeboten und liegt damit in genau dem Preissegment, in dem sich die anderen bewegen.
Der tragbare Hochleistungslautsprecher, wie er von Sharp bezeichnet wird, fällt mir direkt durch die Größe und das Gewicht auf. Denn die Sumobox misst stolze 61cm in der Höhe, 28cm in der Breite und 24cm in der Tiefe und bringt dabei ein Gewicht von 12,5 Kilogramm auf die Waage. Bei diesem Gewicht wird der Begriff tragbar aber irgendwie dann doch neu definiert, denn ich könnte den Speaker nicht allein vom Auto zum Strand tragen. Bei Betrachtung dieser Eigenschaften ist mir klar, dass die Sumobox dann doch prinzipiell eher für größere Partys, Hochzeiten oder sonstige Events konzipiert ist.

Ich bin zwar nicht wirklich der Party-Typ, doch ich freue mich immer über eine gute Performance in optischer, wie haptischer als auch in klanglicher Hinsicht, wenn ich dann mal mit Freunden außerhalb unterwegs bin. Die schwarze SumoBox mit ihrem schützenden Metallgitter vor den großen Kalotten macht einen stabilen, schlichten und robusten optischen Gesamteindruck.
Neben ihrem Erscheinungsbild kann die Box auch mit ihrem Bedienungspanel auf der Rückseite punkten. Diese Schaltfläche -auch Pro Panel genannt- ist mit 3 Eingangskanälen versehen. Ich finde auf hier zwei TRS/XLR-Kombinationen mit Hall- und Bassanpassung, sowie einer Aux- und Bluetooth 5.0 mit einer Pegelkontrolle, welche unabhängig davon geregelt werden kann. Darüber bietet das Panel noch mehr, wie beispielweise die Einstellungen für den Treble. Für Laien könnten so viele Optionen auf dem Panel erstmal überfordernd sein. Doch man lernt mit der Zeit, wie immer.

Aber die SumoBox ist mehr als nur ein profaner Lautsprecher. Denn selbst Instrumente wie ein Keyboard oder Gitarren oder sogar ein Mikrofon lassen sich anschließen und einmal connected oder über Bluetooth verbunden, kann die 2.0 Kanal-Lautsprecherbox auch hier ihr Potential entfalten. Vor allem die 120 Watt Ausgangsleistung sorgen für echte Power. Beide acht Zoll Woofer sowie die 2×2“ Hochtöner können bis zu 105 Dezibel aufspielen, die ich allerdings aus Rücksicht auf die Nachbarn und meine Umgebung im Freien nicht komplett ausreizen konnte.
Mit dieser Ausstattung klingt die SumoBox voll und spielt dabei doch eher bassbetonteren Songs, wie Left Outside Alone von Mike Gudmann, LIM3, ælvis oder Mein Kopf ist eine Party von Paula Engels, in die Karten. Man spürt regelrecht den dynamischen Tiefton, den es bei Partys und Events zum Teil auch braucht! Die bessere Leistung bezüglich der Tiefen ist SAM by Devialet geschuldet, einer Technik, die das musikalische Signal in Echtzeit verarbeitet und dafür sorgt, dass der von den Lautsprechern wiedergegebene Schalldruck identisch mit dem ist, der vom Mikrofon aufgenommen wurde. Damit sind tiefere Frequenzen möglich und obendrein wird durch entsprechende Abstimmung in Echtzeit das System bei Dauerbelastung geschützt.
SAM by Devialet sorgt also dafür, dass die Bässe satt und kraftvoll wiedergegeben werden, ohne dabei verzerrt zu klingen und obendrein die Abfolge der einzelnen Töne besser ausgespielt werden kann. Das erklärt auch, dass selbst ruhigere Titel mit etwas mehr Stimme, wie Höhenangst von Schmyt oder 5 Meter Mauern von Elen, wiedergabegetreu und sauber in Höhen wie Mitten abgespielt werden. Ganz ohne unnatürlich zu klingen. Wirklich gut abgestimmt!
Wer nicht genug von nur dieser einen Box bekommen kann, hat die Möglichkeit mehrere SumoBoxen im sogenannten Surround-Modus miteinander zu verbinden. Mit diesem Modus erzielt man entweder perfektes Stereo oder sogar Raumklang! Je nachdem wie man die Boxen im Raum platzieren möchte, ist eine horizontale wie vertikale Aufstellung möglich.

Selbst wenn man sich mal nicht in einem Partyraum befinden sollte, sondern draußen am Strand oder am Pool, hält das die SumoBox locker aus. Gerade jetzt im Sommer ist die Urlaubssaison in vollem Gange. Viele sind unterwegs und halten sich vielleicht auch mal auf dem örtlichen Bolzplatz oder dem nächsten See auf. Mit der IPX4 Zertifizierung ist sie für den außerhäuslichen Gebrauch perfekt geeignet.
Wenn man jetzt nicht unbedingt gerade den Urlaub im Campingwagen verbringt, in dem man im Idealfall noch Strom hat und den beigelegten Netzstecker nutzen kann, hält der austausch- und herausnehmbare 14,8V Lithium-Ionen-Akku eine Wiedergabezeit von 10 Stunden ohne Probleme aus. Ein Akku ist im Lieferumfang enthalten. Weitere Ersatzakkus sind separat erhältlich. Neben dem Netzteil sind noch schützende Pads für die Ecken sowie ein Schraubendreher im Lieferumfang enthalten, so dass man die SumoBox sowohl sofort aufbauen, als auch schützen kann.
Doch bei all dem Lob gibt es noch die ausbaufähige Sharp Life App, die man im App Store oder bei Google Play herunterladen kann. Zuerst hatte ich mich auf weitere tolle Funktionen gefreut, doch irgendwie kam das dann anders als erwartet. Das Onboarding war eher schwierig. Normalerweise kenne ich es nicht so, dass man ein Kundenkonto anlegen muss. Doch Sharp verlangt das für diese App.
Die voreingestellte Sprache ist Deutsch. Überraschenderweise wurde ich mit einer kurzen englischen Erklärung begrüßt. Hier müsste man nochmal nacharbeiten. Die App wirkt beim Öffnen recht unübersichtlich. Wenn ich eine App zu einem Gerät installiere und öffne, erwarte ich in erster Linie Infos und Einstellmöglichkeiten zu genau diesem Gerät und nicht das gesamte Universum des Herstellers. Warum auch immer gibt es die Möglichkeit, zahlreiche Geräte hinzuzufügen. Von Küchengeräten über „Industry & Agriculture“ ist alles dabei. Das Wesentlich hingegen, nämlich die Kopplung mit der SumoBox ist mir weder über den AutoScan, noch über die manuelle Eingabe gelungen. Schlicht weil die SumoBox hier nicht in der Liste aufgeführt ist.

Warum auch immer ist dafür ein Store in der App eingebunden, der alle käuflichen Geräte von Sharp auflistet und eventuelle Rabatte präsentiert. Diese Art von Shop finde ich an sich ganz interessant, da man alles auf meinem Blick hat. Aber das kann nicht der Sinn und Zweck einer App sein, die ich mir für die SumoBox installiere. Hier macht das eher den Eindruck der Rewe-App, die ich an der Kasse zeige, um Rabatte zu erhalten. Immerhin kann man die Geräte über die Sprachdienste wie Alexa und den Google Assistenten einbinden und eine Heimautomation erstellen, um sein Zuhause smart zu steuern.
Und trotz allem Hörgenuss stellte ich bei meinem Testgerät fest, dass die Bluetooth-Verbindung hin und wieder gekappt wird und sich die Box dann ohne ersichtlichen Grund einfach ausschaltet. Ich gehe mal davon aus, dass es sich um einen Fehler bei meinem Testgerät handelt, Sharp ist aber informiert und überprüft den Fehler. Bis dahin geht dieser Punkt daher nicht in die Bewertung ein.
Fazit:
Die Sharp CP-LS 100 SumoBox bietet sowohl eine Menge an professionellen Anschlussmöglichkeiten als auch viele Funktionen, die sie perfekt für eine Vielzahl an Nutzungsoptionen qualifizieren. Doch mit jedem Knöpfchen mehr, wird es für Laien schwieriger, das System intuitiv zu bedienen. Aber die Anleitung schafft Abhilfe. Ein großes Plus ist der Akku, der austauschbar und auch herausnehmbar ist. Weitere Akkus sind separat erhältlich
Alles in allem ist die robuste und schlichte Sharp CP-LS 100 SumoBox klanglich wirklich gut auf ein gerade jüngeres Publikum abgemischt. Die Stimmen klingen sauber, die Höhen und Mitten kommen gut heraus und die Bässe sind dynamisch und voller Energie. Hier stimmt grundsätzlich das Preis-Leistungs-Verhältnis! Allerdings wird die Sharp Life App der Box leider nicht gerecht. Sie wirkt unübersichtlich und ist nicht die benutzerfreundlichste App. Hier gibt es somit noch reichlich Potential.

Link zum Hersteller: Sharp CP-LS 100 SumoBox