Shokz OpenComm 2 UC im Test – gerüstet für den Arbeitstag an Smartphone und PC

Man sitzt im Job am PC und das Telefon klingelt. Kennt jeder, der mit Arbeit am Bildschirm befasst ist. Die Möglichkeiten, diesen Anruf anzunehmen und dabei Hilfestellung zu geben, sind reichhaltig. Man legt den Hörer oder das Smartphone beiseite und schaltet auf Lautsprecher, um beide Hände an der Tastatur zu haben. Kann man machen, geht aber auch einfacher. Ein entsprechendes Headset zu nutzen, ist da schon viel vernünftiger. Aber gerade bei Headsets ist die Auswahl gigantisch und es gibt wohl kaum einen Ort, an dem der Komfort eine solch wichtige Rolle spielt, wie im Support. Das Headset wird meist über Stunden getragen, was also liegt da näher, sich mit dem Shokz OpenComm 2 UC den wohl leichtesten und bequemsten Kopfhörer dieser Art einmal genauer anzuschauen?

Und die Gelegenheit war günstig, denn die Programmierung einer neuen Website nimmt nicht nur Zeit in Anspruch, man steht auch im ständigen Kontakt zum Kunden, der die Entstehung des Designs in Echtzeit an seinem Bildschirm verfolgen kann. „Nee, da drei Pixel weiter links“ oder „da muss die Schriftart geändert werden und ohnehin taugt die Farbgebung nichts“ sind da die üblichen Nörgeleien, die telefonisch ausgetauscht werden. Wie gut ist es da also, beide Hände frei zu haben und trotzdem in bester Sprachqualität miteinander kommunizieren zu können.

So geschah das auch hier. Ich hatte einen großartigen Programmierer gefunden, der meine Ideen als Website würde umsetzen können. Ein Plan und zahlreiche Grafiken zur Neugestaltung waren erstellt, nun musste Webdesigner Rene diese verwirklichen. Aber ich bin eine Nervensäge, daher hatten wir im Laufe der Programmierung zahlreiche Telefonate zu führen.

Nur leider hatte mein engagierter Programmierer bis dahin ein Headset verwendet, welches wie ein In-Ear-Kopfhörer in die Ohren gestopft werden musste und das Tragen so auf Dauer schmerzhaft wurde. Es macht einen Unterschied, ob ich einen In-Ear mal zum Musikhören nutze oder ob ich den gezwungenermaßen den ganzen Tag für Kundengespräche tragen muss. Eine Lösung musste gefunden werden und ein Telefonat später erhielt ich den Shokz OpenComm 2 UC für diesen Praxis-Test.

Vor Jahren hatte ich einen ersten Versuch eines Knochenschall-Kopfhörers eines anderen Herstellers im Test und meine Begeisterung hielt sich in Grenzen. So war ich auch skeptisch, als ich mit dem damals noch AfterShokz OpenMove ein solches Gerät für einen Test erhielt. Aber ich war sprachlos, welche Entwicklung die Technik genommen hatte. Nicht nur, dass die Qualität der Soundwiedergabe richtig gut war, der Vorteil eines Knochenschall-Kopfhörers liegt zwar nicht auf der Hand, aber direkt am Kopf. Denn durch die Übertragung des Schalls auf die Schädelknochen bleiben die Ohren frei und man nimmt seine Umgebung weiterhin über die Trommelfelle wahr. Außerdem werden die Ohren nicht von Stoffpolstern aufgeheizt oder Stöpsel drücken irgendwann unangenehm in den Ohren.

Der Unterschied zwischen den weiteren Modellen des Herstellers und dem für die Büroarbeit konzipierten Shokz OpenComm 2 UC ist das Schwanenhals-Mikrofon. Dieses ist stabil, lässt sich aber bei Bedarf nach hinten klappen. Allerdings fehlt hier dem Mikro eine fast schon essentielle Funktion. Denn wie bei vielen anderen Produkten üblich, wird hier die Sprachverbindung leider nicht unterbrochen, klappt man das Mikro nach hinten. Will man also stummschalten ist man gezwungen, die entsprechende Taste auf dem Mikrofonarm zu drücken. Trotz dieser kleinen Ungewöhnlichkeit ist die Sprachqualität des Mikrofons überragend. Dafür sorgt auch die Geräuschunterdrückung, welche zuverlässig so gut wie jedes Umgebungsgeräusch herausfiltert und so glasklare Gespräche ermöglicht.

Wie bereits erwähnt, ist der Komfort eines solchen Business-Kopfhörers das A und O. On-Ear-Geräte bringen irgendwann die Ohren zum Schmelzen und In-Ears malträtieren auf Dauer die Gehörgänge, von daher ist der Shokz OpenComm 2 UC das momentane Maß aller Dinge in Sachen Tragekomfort und Bedienung. Eine Multifunktionstaste und zwei Tasten für die Lautstärke, mehr benötigt man nicht. Auch auf eine App verzichtet man bei Shokz. Wofür auch? Ein Business-Headset benötigt kein ANC oder einen Equalizer für das Feintuning.

Anfangs empfindet man die aufliegenden Schallwandler aus Silikon und den Bügel hinter dem Kopf noch als seltsam, das ändert sich aber spätestens, wenn man das erste Gespräch führt. Es ist verblüffend, dass man sein Gegenüber versteht, obwohl man nicht das Gefühl hat, einen „echten“ Kopfhörer zu tragen. Ganze 35 Gramm leicht ist der Shokz und schon nach wenigen Minuten hat man vergessen, dass man den überhaupt trägt – auch weil man sich mit Mitmenschen in seiner Umgebung ganz normal unterhalten kann, weil eben die Ohren freiliegen.

Den Shokz OpenComm 2 gibt es in zwei unterschiedlichen Versionen, der Unterschied liegt im USB-Dongle. Während man mit dem klassischen Open Comm 2 auf die Bluetooth 5.1 Verbindung beschränkt ist, lässt sich das Dongle beim Shokz OpenComm 2 UC – wahlweise mit USB-A oder USB-C – auch zusätzlich mit dem PC oder Tablet verbinden. Somit sind neben klassischen Telefonaten auch Video-Meetings aller Art über Multipoint Pairing möglich. Aber gerade bei Video-Calls fallen selbst geringste Latenzen sofort auf. Mich nervt es unfassbar, wenn Ton und Lippenbewegung nicht zu 100% zueinander passen. Aber ein wie auch immer gearteter Versatz ist beim Shokz OpenComm 2 UC nicht zu bemerken.

Shokz gibt eine Akkulaufzeit von 16 Stunden Gesprächsdauer an. Diese haben wir allerdings nicht wirklich erreicht. Im Schnitt lief das Headset zwischen 12 und 14 Stunden, was dennoch eine überragende Zeitspanne ist und für einen klassischen Arbeitstag reicht. Wird es dennoch mal eng, reichen 5 Minuten aufladen für weitere 2 Stunden Laufzeit, die vollständige Ladung benötigt nur 60 Minuten.


Link zum Hersteller: Shokz OpenComm 2 UC