Nach der E3 ist vor der Gamescom, und damit ideale Gelegenheit für Landeier wie mich, endlich mal viele virtuelle Leute in Nintendos Mii Plaza via Streetpass zu treffen, ohne jeden Tag Marathon-Strecken für die virtuellen Münzen laufen zu müssen, damit ich mir Besucher erkaufen kann.
Wer schon alle Puzzlebilder vervollständigt hat, und auch den härtesten Bossgegnern die Krone entreißen konnte, fragt sich sicherlich, ob es sich lohnt, die kostenpflichtigen Streetpass Spiele auf sein System zu laden, um das meiste aus seinem Gamescom Besuch mit vielen StreetPass Begegnungen zu machen.
Der nette Herr Hase gibt sich zwar alle Mühe einem das Spiel schmackhaft zu präsentieren, aber zumindest hatte ich immer noch Bedenken, ob ich mit den immerhin fast 5 Euro teuren Mini-Spielchen meinen Spaß haben werde.
Zumindest bekommt man 4 Spiele zum Preis von 3, wenn man die vier Spiele im Paket kauft. Aber lohnen sich alle 4 Spiele für jeden? Immerhin sind die Spiele-Genres doch stark unterschiedlich, und manch einer der „Smups“ abgöttisch liebt, langweilt sich beim Pflanzenzüchten und umgekehrt.
Daher hier meine persönlichen Eindrücke der Spiele aus dem ersten Mii Plaza Spielepaket.
Die Mii Patrouille
Die Mii Patrouille ist ein mehr oder weniger klassisches Shoot-Em-Up. Das heißt man fliegt mit einem Raumschiff in meist von selbst scrollenden Leveln, und schießt auf alles was sich bewegt. Und wenn es sich nicht bewegt, schießt man auch drauf. Wer Genre Klassiker wie R-Type, Gradius und co. Kennt, weiß was ihn erwartet.
Der fiese „Raufgold“ mit seiner Crew bedroht die Mii Galaxie, und die Mii Patrouille soll mit Hilfe des Spielers und hoffentlich viel Besuch wieder Recht und Ordnung im All herstellen.
Dazu fliegt man in 5 Welten mit je 3 Leveln und sammelt fleißig Kristalle, Punkte und Besucher in Kapseln, die sich als Waffensysteme ans eigene Raumschiff andocken. Dazu hat das Spielerschiff 3 nach vorn und einen nach hinten gerichtete Andock-Punkte, an die der Spieler jeweils bis zu 3 Mii Kapseln andocken kann. Die „vorderste“ Mii Kapsel bestimmt mit der Lieblingsfarbe des Miis den Typ des Waffensystems, was mit zwei weiteren, dahinterliegenden Mii Kapseln beliebiger Farbe verstärkt werden kann.
Wie bereits erwähnt, entspricht die Lieblingsfarbe eines jeden Besuchers einem bestimmten Waffensystem, ähnlich den Magiefähigkeiten eines Mii bei Rette die Krone. Ein hellgrüner Besucher stattet das Spielerraumschiff mit einer „Plasmapeitsche“ aus. Ein hellgrün zuckender Blitz, der sich nicht nur am nächsten Gegner zielsuchend festbeißt, sondern auch in der Lage ist, Kristalle einzusammeln. Hat man die Plasmapeitsche mit zwei weiteren Kapseln auf Stufe 3 verstärkt, kann die Plasmapeitsche selbst durch Hindernisse hindurch sonst unerreichbare Kristalle sammeln oder versteckte Schalter betätigen.
Ein weißes Mii steht für eine Astrosäge. Das Schiff verschießt Sägeblätter, die sogar feindliche Schüsse neutralisieren, dunkelblaue Mii statten das Schiff mit zielsuchenden Raketenhaien aus, rote Mii bringen einen feurigen Flammenwerfer mit.
Jede Welt fasst ihre drei Level thematisch zusammen. So gibt es eine entspannte Strandwelt, eine Jahrmarktswelt mit Achterbahn und Spukhaus, eine Unterwasserwelt, eine Welt mit geheimnisvollen Ruinen und einiges mehr. Die thematischen Gegner einer jeden Welt sind auch besonders anfällig
gegen bestimmte Waffentypen, was dem Spiel nochmal einen gewissen strategischen Tiefgang gibt. So sind die Kristalle-fressenden Steinschlangen in den Ruinen so gierig, dass sie sich an den Bomben des schwarzen Bombenwerfers verschlucken. Grüne Pflanzen reagieren besonders empfindlich auf den Flammenwerfer, der aber wiederum unter Wasser weniger wirkungsvoll ist. Dafür fühlen sich die zielsuchenden Spürhaie im feuchten Element so richtig zuhause.
Um den Shooter-Alltag noch abwechslungsreicher zu gestalten, rollen die Spielwelten nicht nur wie bei den Klassikern a la R-Type von rechts nach links. Einige Level bewegen sich in alle möglichen Richtungen, so dass man seine Waffensysteme mit Hilfe der R und L Schulterknöpfe um das Schiff rotieren muss. Ebenso gibt es Abschnitte, in denen der Spieler Energiekugeln einer Maschine vor Gegnern verteidigen muss. Das Spielfeld ist mehrere Bildschirme groß, und die Maschine in der Mitte. Von allen Seiten rücken dann Gegnerformationen an, die der Spieler dann zerstören muss, bevor die Raufgoldbande eine Chance hat, die Energiekugeln zu stibitzen.
Und um die Hardcore-Spieler noch weiter zu fordern, gibt es für jeden Level drei Nebenaufgaben zu bestehen. Zum einen sind in jedem Level fünf große Diamanten versteckt, die es zu suchen gilt. Dann will eine Highscore geknackt werden, was durch das Einsammeln von kleinen Kristallen und natürlich dem Abschießen von Gegnern geschieht, und zu guter Letzt sollte der Level ohne Verlust einer Mii Kapsel beendet werden.
Obwohl es sich schwer anhört: Das Spiel ist für Shoot-Em-Up Verhältnisse relativ gnädig. Es fliegen einem im Vergleich zu Atlus-Spielen wenig Gegnerkugeln um die Ohren, man darf gefahrlos gegen die Hintergrundgrafik rempeln, und bei Gegnerberührung oder Treffer mit einer Gegnerkugel verliert der Spieler zunächst eine angedockte Mii Kapsel. Ist die letzte Mii Kapsel verloren, darf man mit zwei weiteren Ersatzschiffen den Level nochmal von neuem versuchen, bevor Raufgold den Spieler zum Game Over verhöhnt.
Hat man alle drei Bossgegner der fünf Welten besiegt, schaltet man den Arcade Modus frei. Hier versucht der Spieler dann der Reihe nach alle Level der Reihe nach zu durchspielen, und versucht mit der gegebenen Menge von Mii Kapseln möglichst weit zu kommen, und eine möglichst hohe Punktzahl zu erreichen.
Punktezahlen werden mit den Leuten ausgetauscht, die man via StreetPass trifft, die ebenfalls das Spiel besitzen.
Lohnt es sich für mich?
Die Mii Patrouille ist trotz des gnädigen Schwierigkeitsgrades immer noch ein hektisches Shoot-Em-Up. Wer also ruhige Rundenkämpfe wie in „Rette die Krone“ gewohnt ist, und mit schneller Action so rein garnichts am Hut hat, sollte vielleicht mal bei einem Freund, der das Spiel hat vielleicht erst einmal Probespielen. Spieler, die den Zwei-Spieler-Modus von Ikaruga alleine spielen (https://www.youtube.com/watch?v=5ZEGyrEnXrk) dürften sich stark unterfordert fühlen.
Wer wie ich kaum andere 3DS Besitzer um sich hat, und meistens nur einen Besucher bekommt, kann mit genug Übung problemlos die Level mit einer Mii Kapsel schaffen. Allerdings haben einige Level „geheime“ Abzweigungen oder von der Hintergrundgrafik „eingesperrte“ Kristalle, die nur mit Hilfe einer Stufe 3 Plasmapeitsche erreicht werden können. Man kommt also nicht daran vorbei auch mal Besuch zu erkaufen, wenn man alle Diamanten oder die Level-Punktzahl erreichen will.
Alles in Allem ist die Mii Patrouille ein sehr unterhaltsames Spiel, was auch mit wenig Besuch durchaus lösbar ist.
Säen und Staunen
Im nächsten Spiel im Paket dreht sich alles ums Gärtnern. Hat man den Puls mit der Mii Patrouille in die Höhe getrieben, ist hier absolute Entspannung angesagt.
In diesem Spiel geht es zunächst darum, Meistergärtner zu werden, indem man 20 neue Pflanzen züchtet. Nebenher dekoriert man seinen Garten oder erfüllt Aufträge von Kunden des Blumenshops. Zu Beginn bekommt man von Doktor Mendel (eine kleine Anspielung auf Gregor Mendel, der als „Vater der Genetik“ bezeichnet wird) einen Samen geschenkt, den man dann in einen Blumentopf pflanzt.
Besucher, die den Spieler in seinem Hof besuchen, gießen die Jungpflanze, die mit jedem Gast ein klein wenig wächst. Ist eine Pflanze ausgewachsen, können die Gäste die Pflanze bestäuben, woraufhin man neue Samen erntet. Jede Pflanze hat eine gewisse Anzahl von Samen, die man ernten kann. Danach kann man die Blume in seinem Garten zur Schau stellen, oder gegen Geld verkaufen.
Beim Samen ernten kommt dann die Genetik ins Spiel. Um Meistergärtner zu werden, sollte man Samen finden, die nach Möglichkeit eine neue Pflanze sprießen lassen. Das Spiel zeigt dem Spieler vor dem Einpflanzen in Prozent, wie wahrscheinlich es ist, dass ein bestimmtes Ergebnis bei diesem Samen herauskommt. Sei es eine neue Pflanze, oder dieselbe Pflanze, bloß in einer anderen Farbe.
Um bei Farben etwas nachzuhelfen, kann man Besucher bitten, einem beim Samenanpflanzen zu helfen. Die Helfer geben dann mit einer Ampulle ihre Lieblingsfarbe hinzu, und falls die Pflanze in dieser Farbe blühen kann, wird sie es tun.
Dies kann bei einigen Aufträgen hilfreich sein, die man im Blumengeschäft „Flower Power“ in der Stadt annehmen kann. Bei diesen Aufträgen fragen Kunden des Blumengeschäfts nach ganz speziellen Blumen. Beispielsweise will eine Kundin für ihren Fußballerfreund mit einer Blume Glück für das nächste Spiel schenken. Um diesen Auftrag abzuschließen, könnte man einfach eine beliebige Blume nehmen (immerhin wird nach einer beliebigen Blume gefragt). Da es aber ein echter Fußball-Fan ist, setzt man mit einer „runden“ Blume das perfekte i-Tüpfelchen.
So bekommt man mit den Aufträgen Geld, besondere Pflanztöpfe oder Gartendekorationen.
Diese Dekorationen kann man in seinem heimischen Garten abstellen. Außer dass sie (mehr oder weniger) hübsch aussehen, haben die Deko-Blumentöpfe oder Springbrunnen keinen Spielerischen Wert. Wer recht pragmatisch an Spiele herangeht, hat in „Säe und Staune“ nicht wirklich viel zu tun. Man kann in seinen anfänglichen Garten bis zu fünf Pflanzen „zwischenlagern“ oder eben schön hinstellen. Braucht man mehr Platz, kann man mit seinem verdienten Spielgeld durch Aufträge oder verkaufte Pflanzen und Samenkörner weitere Gartenerweiterungen kaufen und dort wieder Pflanzen deponieren. Mehr hat man im Spiel nicht zu tun.
Wer nicht viel Besuch bekommt, kann mit Münzen Besucher erkaufen. Aber man soll ja alles ohne Hektik machen. Und Spaß haben.
Lohnt es sich für mich?
Wenn man bereits bei Animal Crossing Gefallen daran gefunden hat, verschiedene Blumen so nebeneinander zu pflanzen, dass eine neue Blume dazwischen gewachsen ist, und das Umherrücken von virtuellen Möbeln zu begeistern wusste, kann man einen Blick auf „Säe und Staune“ riskieren. Spieler, die ein actiongeladenes Spiel mit Herausforderungen für die eigenen Reflexe suchen, werden sich wohl eher langweilen. Das Spiel bietet zwar einen ziemlichen Tiefgang, was das Züchten der Blumen angeht, und die Aufträge sorgen für etwas Knobelarbeit und geben dem Blumenzüchten etwas Sinn abseits des „es sieht halt schön aus“, aber sonst sagt schon Dr. Mendel: „Hauptsache Du
hast viel Spaß ohne Hektik!“ Und Spaß hat man nur, wenn man sich am Wachsen von Blumen oder Garten dekorieren erfreuen kann.
Die große Schlacht
Wie in jedem guten Strategiespiel geht es darum, die Weltherrschaft an sich zu reißen. Und das macht man hier mit einer möglichst großen Armee und dem Prinzip von „Schere, Stein, Papier“.
Zu Beginn des Spiels sucht sich der Spieler ein Burgdesign aus. Zur Wahl stehen eine futuristische Basis, ein feudal-japanischer Palast oder eine Burg. Auf das spätere Spiel hat die Wahl aber keinen Einfluss.
Neue Mitglieder für seine Armee bekommt man meistens von Besuchern. Es sei denn, diese Besucher haben selbst schon eine beachtliche Armee zusammengerufen, und zum König aufgestiegen. Hier muss man sich dann seine neuen Mitglieder erkämpfen. Ist man allerdings dem Besucher stark unterlegen, kann man ihn auch einfach nur friedlich ziehen lassen.
Ebenso muss man 20 Ländereien erobern, um das Spiel zu gewinnen. Dies geschieht ebenfalls, indem man seine Soldaten gegen den Herrscher des entsprechenden Landes in die Schlacht schickt.
Die Regeln eines Kampfes entsprechen in etwa denen von „Schere, Stein Papier“. Eine berittene Kavallerie entspricht „Stein“, Bogenschützen „Schere“, und die Infanterie entspricht „Papier“. Aber die Größe der Truppe spielt hier auch noch mit. Der Typ der Truppe gibt der gegnerischen Truppe einen 2:1 Vor- oder Nachteil.
Hat man beispielsweise 500 Bogenschützen (Schere), so verlieren diese gegen jede Kavallerie (Stein), die mehr als 250 berittene Krieger besitzt. Hingegen können die 500 Bogenschützen jede Infanterie besiegen, die weniger als 1000 Mann stark ist.
Im späteren Spielverlauf kann man es außerdem mit Ninjas und Berserkern zu tun bekommen. Ninjas haben immer einen Vorteil gegenüber der eigenen Truppe, und können nur durch Übermacht besiegt werden. Berserker behalten ihre Truppenzugehörigkeit, haben aber einen 3:1 Vorteil gegenüber der gleichen Truppe, oder sogar einen 5:1 Vorteil gegen eine unterlegene Truppenzugehörigkeit (will heißen, man bräuchte mindestens 500 Bogenschützen (Schere) um eine nur 100 Berserker „schwache“ Kavallerie (Stein) zu besiegen.
Vor der eigentlichen Schlacht zeigt das Spiel dem Spieler die Truppenstärke des Gegners. Dabei kann es durchaus sein, dass der Gegner drei Infanterie Truppen aufstellt, der Spieler aber immer mit Infanterie, Kavallerie und Bogenschützen antreten muss. Außerdem weiß der Spieler normalerweise nicht, mit welcher Truppe der Gegner zuerst angreift.
Glücklicherweise muss man aber „nur“ zwei Schlachten aus dreien gewinnen. Außerdem gewinnt man im Verlauf des Spiels die Fähigkeit, gegen Spielmünzen Spione auszusenden, die einem verraten, welche Truppe der Gegner denn nun aussendet.
Der Spieler verschiebt dann die Aufteilung seiner Soldaten so, dass er hoffentlich mit Übermacht und passendem Truppenvorteil zwei Schlachten gewinnt.
Hat man ein Land gewonnen, erhält man Soldaten hinzu, oder gewinnt Baumaterial, um seine Basis, Burg oder Palast zu verbessern. Allerdings müssen für jede Verbesserung einige Soldaten als Bauarbeiter und Wachpersonal aus der Truppe entfernt werden.
Je nach Ausbau der eigenen Burg kann man mehr Soldaten mit Spielmünzen kaufen (statt Besuch zu bekommen) oder kann die Fähigkeit des Spionierens ein oder zweimal in einer Schlacht erkaufen. Es lohnt sich also langfristig doch, ein paar Soldaten zum Bau der Burg zu „verlieren“.
Lohnt es sich für mich?
Nach meiner Erfahrung lohnt sich das Spiel nur, wenn man genug 3DS Besitzer um sich herum hat, die man häufig trifft. Auch hilft es, wenn diese Nutzer ebenfalls das Spiel besitzen, um dann mit einem Gefecht Soldaten zu gewinnen.
Wohnt man aber wie ich am Ar… der Welt, kann das Soldatensammeln zu einer sehr langwierigen und teuren Spielmünzenangelegenheit werden. Bekommt man zu Beginn von seinem Besuch mehrere hundert Soldaten, finden sich mittlerweile nur noch mehr 40 Pro Besucher ein (wobei die Menge wohl auch abhängt, wie viel Besuch der Besucher in seiner Warteliste haben soll). Allerdings mit 40 Soldaten pro Besuch irgendwann die notwendigen 10.000 Soldaten (oder für spätere Gegner noch mehr) zu sammeln, bedarf es einiges an Geduld.
Wer also in einem „3DS Ballungsgebiet“ wohnt, kann hier zugreifen. Das Spiel ist kurzweilig und die Schlachten machen Spaß, vor allem wenn die eigene Armee wie bei Asterix und Obelix durch die Gegnermenge pflügt, dass die Soldaten nur so durch die Gegend fliegen. Allen anderen bleibt nur der jährliche Besuch auf der Gamescom.
Spukschloss
Der Spieler schlüpft in die Rolle eines Paranormalen Detektivs, der die verspukten Geschosse eines Geisterschlosses erkunden will. Dabei trifft er auf die verirrten Besucher, die man via StreetPass so trifft.
Jedes Stockwerk des Spukschlosses hat viele unerforschte leere Stellen, und jeder Besucher hat einen Tetris-ähnlichen Stein seiner eigenen Lieblingsfarbe bei sich. Der Spieler sammelt bei einer Begegnung den Stein ein, und platziert diesen auf der schachbrettartigen Karte an einem bereits erforschten Raum. Der Stein verwandelt sich dann in einen Flur oder Raum, je nachdem wie viele Quadrate von dem neuen Raum „erforscht“ werden. Felder derselben Farbe, die größer als 2×2 Etagenfelder sind, verwandeln sich von einem Flur zu einem Raum. Räume beinhalten Schatztruhen oder manchmal auch Kristallkugeln.
In Schatztruhen findet der Spieler Waffen, Heiltränke oder sonstige nützliche Items, die einem das Detektivleben vereinfachen. Hin und wieder findet man auch Besucher in den Räumen, die Hilfe anbieten. Entweder in Form eines Geschenks oder sie begleiten den Spieler und kämpfen an seiner Seite.
Erforscht man nämlich einen neuen Raum, der eine andere Farbe hat, als der bestehende Raum, können Geister in dem neuen Korridor erscheinen, die den Spieler angreifen.
Zum Glück kann man sich aber mit diversen Waffen verteidigen. So gibt es Waffengattungen die Feuerschaden, Elektroschaden, Windschaden und so weiter verursachen. Genauso gibt es Geistertypen, die gegen eben solche Schadenssorten besonders verwundbar sind. Da man nur eine begrenzte Anzahl von Inventory Plätzen hat, muss man einige Gegenstände in seinen Tresor legen, den man an Kristallkugeln einsehen kann.
An den Kristallkugeln kann man auch seine Waffen verbessern. Man wählt eine Waffe, die man verbessern möchte, und eine Waffe die als Material zum Verbessern herhalten soll. Zusätzlich zahlt man noch eine gewisse Anzahl Juwelen, und die verbesserte Waffe kann mit mehr Schaden oder besseren Verteidigungswerten aufwarten. Vielleicht gibt es sogar spezielle Sonderfähigkeiten der Waffe wie einen automatischen Extraschuss, oder Heilung für den Spieler, oder schnelleres Aufladen.
Kann man eine Waffe mit einer Waffe des genau gleichen Modells aufrüsten, wird die maximal mögliche Stufe erhöht, und die Waffe erhält nochmalige Schadensboni (z.B. eine „Heizstabitze +2“)
Jede Waffe wird mit Batterien betrieben, und jeder Waffentyp hat eine unterschiedliche Anzahl an Vorratsbatterien und Ladegeschwindigkeit. Ebenso kann man eine Waffe mit längerem Druck auf die A-Taste aufladen, und so einen besonders kräftigen Schuss abgeben. In dieser Zeit kann man aber nicht mit dem L-Button ein Schutzschild aufbauen, was Gegnerattacken abhält.
Nach dem Kampf erhält die verwendete Waffe Erfahrungspunkte und wird aufgelevelt. Für besondere Leistungen im Kampf (beispielsweise kein Schaden erlitten) erhält man Bonusjuwelen.
Hat man doch Verletzungen erlitten, hat man hoffentlich Heiltränke gesammelt, und diese auch im eigenen Inventory statt im Tresor.
Außerdem gibt es noch diverse passive Fähigkeitsmünzen, die mehr Erfahrungspunkte pro Kampf bringen, den Schaden erhöhen, oder erlittenen Schaden mindern, solange man die Münze im Inventory trägt.
Hin und wieder trifft man auch auf Besucher, die eine Rätselschatulle bei sich tragen. Wer schon mal ein Professor Layton Spiel gespielt hat, kennt sicher die Lege-Puzzle, bei denen ein Loch mit verschieden geformten Steinen gefüllt werden muss. Löst man das Puzzle, erhält man ein Item als Belohnung. Schafft man das Puzzle unter einem gewissen Zeitlimit zu lösen, ist das Item wertvoller.
Hat man irgendwann genügend Steine im Stockwerk abgelegt findet man eine Treppe, und kann das nächste Stockwerk erforschen. Oder bleibt im bisherigen Stockwerkt und sucht noch nach weiteren Truhen.
Lohnt es sich für mich?
Das Spukschloss ist besonders einfach, wenn man einen Freund mit 3DS hat, den man häufig trifft, und der dann dieselbe Lieblingsfarbe behält. Ausgerechnet bei diesem Spiel ist es einfacher, wenn man nicht viele zufällige Begegnungen hat.
Denn je mehr Mii Besucher mit unterschiedlichen Farben man trifft, desto bunter und kleiner werden die Flure und Räume die man in das Stockwerk legt. Bekommt man von seinem „einzigen“ Freund nur einfarbige Steine, kann man sich auf ein komplettes Stockwerk voller Schatztruhen freuen.
Das Spiel ist eine gute Mischung aus der Actionreichen Mii Patrouille und dem gemächlichen Blumenzüchten. Die Kämpfe laufen zwar in Echtzeit ab, man muss aber nur schießen, oder sich verteidigen.
Das Aufrüsten der Waffen bringt eine erstaunliche Tiefe ins Spiel, da man bei besonders großen, einfarbigen Räumen große Schatztruhen findet, die oft besonders seltene Waffen beinhalten. Die Waffen sind ähnlich Borderlands mehr oder weniger zufällig zusammengestellt. Sie haben ein Grundmodell, und unterscheiden sich in Ladegeschwindigkeit, Angriffs- und Verteidigungsstärke, besonderen Fähigkeiten und maximal steigerbarem Level.
Wer also Spaß am Entdecken, puzzlen, Waffenverbessern und Geisterjagen hat, sollte sich das Spukschloss unbedingt zulegen.