Die Geschichte hinter der Entstehung von Last Epoch ist genau so interessant wie das Spiel selbst. Ursprünglich aus der Leidenschaft für klassische ARPGs wie Diablo oder neueren Titeln wie Path of Exile geboren, hat das Projekt eine ungewöhnliche Geschichte hinter sich, die geprägt ist von Engagement, Beharrlichkeit und einer lebendigen Community.
Vor sieben Jahren suchte ein Reddit User namens „moxjet200“ nach Gleichgesinnten für sein „Chrono Trigger Meets Diablo 2 Style Game.“ Zu der Zeit war Diablo 2 fast 20 Jahre nach Release immer noch das Maß aller Dinge unter den ARPGs, dem vielleicht nur der selbsternannte spirituelle Nachfolger Path of Exile irgendwie gerecht werden konnte. Selbst Diablo 3 konnte, wenn auch erfolgreich, wenig Innovation vorzeigen. Mit der Gründung von Eleventh Hour Games und einer Kickstarter-Kampagne, die über 250.000 US-Dollar einbrachte, konnte die Entwicklung so richtig losgehen.
Die ersten Demos und Betas waren so erfolgreich, dass sich schnell tausende Spieler fanden, die das Spiel im Early Access ausprobieren wollten. Doch der Weg zum Launch war nicht so einfach, wie man gehofft hatte. Verzögerungen und Herausforderungen begleiteten die Entwicklung. Der eigentlich für April 2020 geplante Patch 1.0 wurde mehrfach verschoben, weil man unbedingt ein wirklich fertiges Spiel auf den Markt bringen wollte. Die Zeit bis dahin war geprägt von Demos, Livestreams und aktivem Suchen nach Feedback von Spielern, um genau dieses Ziel zu erreichen.
Der Path of Exile Streamer Zizaran erzählt in einem seiner Videos über Last Epoch, dass er ein Angebot bekam, das Game in seinem Stream zu spielen. Er sollte dabei kein Blatt vor den Mund nehmen, wenn ihm etwas nicht gefällt. Dieser offenen und kommunikativen Beziehung zwischen Entwicklern und Spielern haben wir viele der Qualitäten zu verdanken, welche Last Epoch so besonders machen. Am 21. Februar 2024 endete mit Patch 1.0 die Beta-Phase und über 250.000 Spieler wollten die Welt von Last Epoch in ihrer Gänze erkunden. Die Zahlen überstiegen die Erwartungen von EHG und ihrem CEO und Lead Developer Jud Cobbler aka. moxjet200 um ein Vielfaches.
Slay – Loot – Repeat. So einfach das Grundkonzept von Hack and Slay ARPGs auch sein mag, so schwer scheint es daraus ein einzigartiges Erlebnis zu formen. Last Epoch macht dabei fast alles richtig. An jeder Ecke bemerkt man, dass Feedback und Wünsche der Spieler während der Entwicklung ernst genommen wurden. Vom intuitiven Klassensystem über mehr als 100 einzigartige Fähigkeitenbäume bis zum umfassenden Endgame und innovativem Crafting bietet das Spiel eine Fülle von Inhalten und Systemen, die das Genre neu definieren können. Last Epoch hat meiner Meinung nach nicht nur Diablo 4 weit überflügelt, sondern hat auch das Potential, selbst Diablo 2 und Path of Exile, dessen hochantizipierter zweiter Teil im Juni die Beta-Phase startet, den Thron streitig zu machen.