Carrera Hybrid im Test – gut gemeint ist nicht gleich gut gemacht

Carrera hat eine bewegte Geschichte hinter sich. 1920 als Blechspielwarenfabrik gegründet, wurden ab 1963 die ersten spurgebundenen Autorennbahnen produziert. Man erwarb bei Porsche die Lizenz für den Namen Carrera, seitdem steht dieser Begriff als Synonym für Rennbahnen. 1985 kam es zum Konkurs und zum ersten Verkauf, unter dem Namen Carrera Century Toys lebte die Modellbahn aber weiter. 1999 ging es erneut in den Konkurs und so gehörte Carrera dann der STS Racing GmbH der Salzburger Stadlbauer Gruppe an. Diese wiederum wurde 2019 an die Quantum Capital Partners verkauft, seit 2021 heißt Carrera nun Carrera Toys GmbH und ist Teil der Carrera Revell Group. Und nach monatelanger Ankündigung steht hier nun die neue Carrera Hybrid.

Foto Copyright: Carrera Toys GmbH

Als Kind hat vermutlich jeder einmal Carrera gespielt. Meine erste Bahn erhielt ich an einem Heiligabend irgendwann in den 1970er Jahren. Der Carrera Universal Hockenheimring mit der Nummer 30350 sollte jedoch die nächsten Tage von meinem Vater und meinem Onkel bespielt werden. Man verschenkt schließlich nur das, was man selber gerne hätte. Irgendwann verschwand die Bahn in den Tiefen des Alltags, allerdings existiert diese heute noch. Mein Bruder hat die bei einem Umzug in seinem Keller entdeckt. Wenn wir die restauriert haben, wird die auch mal wieder aufgebaut.

Im letzten Jahr erhielt ich eine Carrera Digital 132 >>> für einen Test. Seitdem hat mich das Rennspiel-Virus wieder fest im Griff. Aus diesem Starter Set wurde mit zahlreichen neuen Schienen ganz schnell ein fester Aufbau, der jedoch bereits vor einem Jahr einen Komplettumbau erhielt. Die Bahn steht jetzt erneut fahrbereit und in diesem Winter geht es an den Modellbau zur Strecke. Zu den beiden im Set mitgelieferten Fahrzeugen kamen in den letzten 18 Monaten bisher weitere 32 Fahrzeuge hinzu. Einige von denen bleiben originalverpackt reine Sammlerstücke, viele andere werden zum Fahren getunt. Der Magnet wurde entfernt und alle wurden mit Ortmann-Rennreifen ausgerüstet. Besonders haben es mir hier die alten US Musclecars wie der Ford Torino und der Plymouth Roadrunner angetan, die einem originalen Fahrgefühl am nächsten kommen. Aufgrund der Streckengröße können an dieser Strecke vier Leute gemeinsam an den Start gehen.


Gleichzeitig bin ich seit PONG auch Videospieler und Fan aller Arten von Racern. Die ersten Rennspiele wie Dogde`Em oder Night Rider erschienen auf dem Atari 2600 bzw. VCS und waren als solche kaum erkennbar. Erst Sega schaffte es mit Titeln wie Hang On und Out Run bereits auf dem Sega Master System das Gefühl echter Rennatmosphäre auf den Bildschirm zu übertragen. Seitdem spiele ich jedes jemals erschienene Rennspiel auf jeder erdenklichen Spielkonsole. Und nun versucht Carrera mit der neuen Hybrid die beiden Welten analog und digital miteinander zu verbinden. Ein Versuch – um dem Fazit vorwegzugreifen – bei dem aufgrund zahlreicher Ungereimtheiten vor allem der Spielspaß auf der Strecke geblieben ist! Aber von vorn.

Ich liebe und bewundere es, wenn Menschen Ideen haben und diese umsetzen. Und wenn diese Ideen dann auch noch meinen noch immer kindlichen Spieltrieb befriedigen, bin ich furchtbar leicht zu begeistern. So geschehen bei den auf Videos absolut überzeugenden und faszinierenden Modellen von Sturmkind Dr!ft. Mit einem Modellauto durch das Wohnzimmer rasen und dabei alle möglichen Hindernisse zu umkurven klang nach unfassbar viel Spaß, ähnlich den Micro Machines auf zahlreichen Konsolen. Gesagt getan, ein Dr!ft Modell wurde bestellt, aber schon der erste Test ging gründlich daneben, denn aufgrund eines Fehlers in der Programmierung konnte sich das Auto nicht mit der App verbinden. Aber dieser war ein paar Tage später behoben, dem vermeintlichen Spielspaß stand nun nichts mehr im Wege – dachte ich in meiner unfassbaren Naivität.

Was ich bei der ganzen Sache nicht bedacht hatte war, dass sich eine Steuerung über ein Smartphone als so schwierig und realitätsfern erweisen sollte. Gleichzeitiges Gas geben und bremsen auf dem Display und dabei neigen des Telefons, um das Auto zu steuern, erwies sich selbst nach Stunden des Übens noch als reines Glücksspiel, ich schaffte offenbar aufgrund von Talentfreiheit keine 2 fehlerfreien Runden am Stück um einen Teppich im Flur. Ein Smartphone ist einfach kein Controller oder Joypad. Also kam es, wie es nicht hätte kommen müssen, aber das Fahrzeug verschwand aufgrund mangelnden Spielspaßes in seiner Box und ging zurück an Sturmkind.

Nun hat sich Carrera mit Martin Müller, dem Erfinder von Dr!ft, nicht nur dessen Kompetenz für die Zusammenarbeit an der neuen Carrera Hybrid ins Boot geholt, man hat auch gleich einen Minderheitenanteil an dessen Unternehmen Sturmkind erworben. Ein Team also, welches sich zum Ziel gesetzt hat, „mit der gemeinsamen Leidenschaft am Motorsport neue und innovative Ideen zu vermarkten“. So edel dieser Gedanke auch ist, an der Umsetzung hapert es zumindest beim Start von Carrera Hybrid im November 2024 an zu vielen Ecken. Denn offenbar hat man sich über den Markt zwar Gedanken gemacht, aber dabei schlicht die Zielgruppe aus den Augen verloren. Denn wen will Carrera mit Hybrid eigentlich abholen?

Da stehen auf der einen Seite die klassischen Carrera-Fans, jene Menschen, die sowohl Spaß am Hobby Motorsport auf der heimischen Rennbahn haben, als auch Fans von möglichst naturgetreuen Modellen sind, die ihren realen Vorbildern so nahe wie möglich kommen. Diese werden sich aufgrund von Maßstab und wenig Detailreichtum der Hybrid-Fahrzeuge kaum von ihren Slotcars abwenden. Auf der anderen Seite stehen die Sturmkind Dr!ft Fans, die seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 2016 aus einem Spielzeug einen Erfolg gemacht haben, der so vermutlich nicht zu erwarten war. Aber Dr!ft Spieler werden aus gleichen Gründen ebenfalls nicht zu Carrera Hybrid wechseln.

Foto Copyright: Carrera Toys GmbH – Website Carrera

Man will also scheinbar mit Hybrid die digitale Welt der Videospiele mit der analogen Welt der Modellautos und des Motorsports zusammenführen und wirbt daher auf der Carrera-Website mit dem Slogan „Carrera Hybrid – die perfekte Kombination aus Gaming und Rennspaß“. Dann jedoch sollte man auch den Gamer im Kopf haben. Da reicht es nicht, zwei dümmlich-grimmig dreinschauende Menschen mit einem Handy darzustellen. Gamer sind nun einmal keine Handy-Spieler, allein der Begriff Gaming macht noch keinen Gamer. Man hat hier offenbar schlicht den Unterschied zwischen Casual-Games am Smartphone und dem echten Game an PC und Konsole nicht verstanden, einfach ignoriert oder sich eines falschen, im Hinterkopf festgesetzten Klischees bedient.

Dieses teilte ich dem CEO der Carrera Revell GmbH, Stefan Krings, in einem Brief Anfang des Jahres nach der ersten Pressemitteilung mit und bot ihm an, mich auf der High End in München mit ihm zu treffen, um hier Denkanstöße in Sachen Joypad und Steuerung anzubieten. Eine Antwort erhielt ich nie, aber erstaunlicherweise lässt sich nun in der finalen Version ein jedes Bluetooth Joypad zur Steuerung der Hybrid Fahrzeuge nutzen. Ein Schelm, wer Arges dabei denkt.

Aber nun komme ich endlich zur neuen Carrera Hybrid und dem Test der Bahn. Das Paket, welches mir mein freundlicher DHL-Bote Wochen nach der Bestellung überreicht, ist im Gegensatz zu den Digital 132 Kästen erstaunlich übersichtlich. Befreit aus der Umverpackung liegt hier nun der Karton der Devil Drivers, an dessen Aussehen sich seit den ersten Pressebildern im Januar kaum etwas geändert hat. Nach dem Öffnen finden sich vier Pakete in der Box, wobei mich eines davon verwirrt, denn das ist leer und dient wohl offenbar einzig als Füllmasse. Die anderen enthalten die beiden Fahrzeuge im Maßstab 1:50 sowie das Schienenmaterial.

Das auf dem Karton großspurig als Manual angekündigte, mehrfach gefaltete Blatt Papier, welches als Anleitung dient, findet man später in der Box der Fahrzeuge. Für mich ist das wieder vollkommen unverständlich. Wenn ich schon ein neues Produkt platziere, dann muss doch schon die Anleitung so viel Lust auf mehr machen. Und wenn ich kein Papier bedrucken will, dann lege ich einen QR-Code bei, der eine unfassbar coole Anleitung zumindest digital zur Verfügung stellt. Marketing geht anders.

Neugierig packe ich also den ersten der beiden Porsche aus und bin schon jetzt das erste Mal enttäuscht. DAS soll Carrera sein? Ein kleines Plastikauto, bis auf die beiden Mobil 1 und Boss Sticker mit keinerlei Bezug zum Rennsport, soll also nun Carrera auf das nächste Level hieven? Gleiches gilt für den schwarzen Porsche, gleiche Sticker, nur eben ein schwarzes Auto. Auch Glasscheiben fehlen, stattdessen erstrahlen sämtliche Fenster in durchgängigem Grau. Schaut man auf die Carrera Website, werden die Modelle mit einer detaillierten Gestaltung beworben. Offenbar haben Carrera und ich dazu unterschiedliche Meinungen. Bisher sind sechs Modelle verfügbar, jedes davon ein Porsche 911 GT3 R in anderer Farbe. Lizenzen für Marken kosten Geld, aber meine Begeisterung erhält einen ersten Dämpfer. Aber gut, Bahn aufbauen und schauen, wie sich die kleinen Modelle fahren?

Wie von Carrera bekannt, finden sich verschiedene Arten von Bahnteilen in der Box. Die Starter Sets kommen mit einigen Geraden und 60 Grad Kurven daher, die durch verschiedene Aufbauten tatsächlich zwölf unterschiedliche Strecken ergeben. Abwechslung ist also gegeben. Neu hingegen ist, dass es einen echten Unterschied zwischen Rechts- und Linkskurven gibt. Das ist der KI geschuldet, die später die Fahrzeuge unterstützen soll. Was ich jedoch schon nach wenigen Tagen feststelle ist, dass die Oberfläche der Schienen scheinbar ziemlich anfällig für Kratzer ist, wie sich auf dem Foto deutlich erkennen lässt. Ich bin gespannt, ob sich das irgendwann auf die Streckenerkennung der KI auswirkt?

War man bisher die dicken Plastikteile gewohnt, überraschen die neuen Bahnteile umso mehr. Bedruckte Pappe macht auf den ersten Blick nicht viel her. Aber auf den zweiten und dritten dann jedoch schon. Verlässt das Fahrzeug nämlich einmal die Bahn, kommt es durch die nicht vorhandene Dicke auch wieder allein zurück auf die Strecke, ohne dass man als Spieler eingreifen muss. Außerdem ist diese Pappe flexibel, mit mehr als den vorhandenen Teilen lassen sich später so viel einfacher Hügel und Brücken gestalten. Das Zusammenfügen der Abschnitte durch Plastikzähne ist durchdacht und simpel, so entsteht eine tatsächlich nahtlose Rennstrecke. Ich überlege beim Schreiben dieser Zeilen, ob sich die einzelnen Teile zerschneiden lassen, um so noch individuellere Strecken mit eigenen Kurvenradien zu bauen? Die zerschnittenen Teile werden dann ganz einfach auf der Unterseite mit Klebeband zusammengefügt.

Es wird endlich Zeit für die erste Strecke, diese ist innerhalb weniger Minuten aufgebaut. Nun muss zuerst die neue Carrera Hybrid App aus dem entsprechenden Store heruntergeladen werden, bei der Carrera immer wieder darauf hinweist, dass diese kostenlos ist. Wäre ja auch noch schöner, sich die Bahn zu kaufen und für die Steuerung die App extra bezahlen zu müssen. Apps sind auch für Carrera nichts neues, denn mit der Carrera Race App & AppConnect konnte man schon Erfahrungen bei den digitalen Bahnen 124 und 132 sammeln. Diese sorgt mit zahlreichen Einstellungen wie Rundenzähler, Tankinhalt oder Bremskraft für ein noch realistischeres Fahren. All diese Funktionen inklusive der Soundausgabe eines Motorengeräusches wurden auch in die neue Hybrid App übernommen. Die App ist schnell installiert, warum ich mich jedoch dafür registrieren muss, weiß nur Carrera.

Zuerst wird angegeben, wie viele Teile eines einzelnen Streckenabschnitts man besitzt. Wofür das sinnvoll sein soll, erschließt sich mir nicht, da die KI vor den Rennen einmal die Strecke selbstständig abfährt und so an die App überträgt. Da die kleinen Racer keinen On/Off-Schalter haben, werden die durch Zurückziehen gestartet. Einmal das Auto rückwärts ziehen und schon leuchten die Lampen, das Pairing mit der App kann beginnen. Unter Kollektionen findet man die Kachel Autos und fügt dort das erste Fahrzeug hinzu. Das funktioniert bis hierhin reibungslos. Also rein in die Kachel Fahren, hier wähle ich Freies Fahren und Auf Bahn.

Das Handy simuliert den Motorensound eines altersschwachen Porsche mit Motorschaden und schon kann es losgehen. Der rechte Daumen sorgt durch Wischen nach oben für Geschwindigkeit, der linke Daumen für die Bremse, gelenkt wird durch Neigen des Smartphones nach links und rechts. Das erste Fahrgefühl entspricht dem der Sturmkind Dr!ft Modelle und es nervt, weil man Wischen, Neigen und gleichzeitig das Handy festhalten muss. Aber ich arbeite mich rein in die Steuerung – bis ich feststelle, dass ich gar nicht steuern muss. Die KI hält ohne jede Lenkbewegung den Porsche in der Bahn. Ich fahre Vollgas, das Auto bleibt auf der Strecke. Bereits nach wenigen Runden wird das zarte Pflänzchen der Hoffnung, dass Hybrid vielleicht was werden könnte, zertrampelt. Was soll das denn?

Also rein in die Einstellungen und die Fahrassistenz genannte KI auf schwach gestellt. Es wird nur unwesentlich besser. Auch die Änderung des Fahrmodus von Realistisch auf Schnell ändert kaum etwas am Fahrverhalten. Dazu kommt, dass der Porsche nicht aus dem Knick kommt, die Geschwindigkeit ist fast schon lächerlich langsam. Außerdem bin ich von der Steuerung genervt. Aber es lässt sich ja jetzt ein externes Joypad einbinden. Ich schnappe mir also mein Xbox-Pad und paire das per Bluetooth mit meinem Handy. Nach der Umstellung der Steuerung auf das Joypad geht es zurück auf die Bahn. Endlich bekomme ich das gewohnte Fahrgefühl meiner zahlreichen Racer auf Konsole. Am Spielspaß ändert das jedoch nichts, mit erneut langsamer Geschwindigkeit hält die KI das Auto auf der Bahn.

Jetzt will ich wissen, wie sich die Autos ohne die Vorgabe der Bahn fahren und wähle im Modus Freies Fahren die Einstellung Ohne Bahn. Damit ist auch die KI abgeschaltet. Jetzt habe ich ein klassisches Modellauto, welches wie ein RC-Car durch das Wohnzimmer … ich würde gerne schreiben rast, aber das tut es nicht. Warum das so ist, erkläre ich weiter unten im Text. Ich bleibe in diesem Modus, nutze jetzt jedoch die Carrera-Strecke, in der Hoffnung, jetzt konzentriert ein Rennen fahren zu müssen, da die KI jetzt ja keine Begrenzung mehr erkennt? Jetzt fängt das tatsächlich an, ein wenig mehr Spaß zu machen, aber leider werden in diesem Modus beim Überfahren der Ziellinie keine Runden gezählt. Also auch das ist ein Schuss in den sprichwörtlichen Ofen.

Geschwindigkeit muss her, also will ich mein Fahrzeug tunen, schließlich gibt es dafür eine Kachel. Aber Pustekuchen, denn alle Bauteile für das Tuning sind durch ein rotes Schloss gekennzeichnet. Warum das so ist, bekomme ich heraus, als ich den Modus Karriere wähle. Denn erst wenn ich die Karriere fahre, schalten sich im Laufe der Zeit alle möglichen Teile für Reifen, Getriebe, Bremsen und Boost frei. Neben der Verwendung des Smartphones oder eines Joypads scheint das nun die von Carrera groß angekündigte Kombination aus Gaming und Fahrspaß zu sein. Wie bei einem guten digitalen Racer wie Gran Turismo oder Forza Motorsport muss ich also erst die Karriere fahren, um bessere Teile für mein Fahrzeug zu erhalten.

Dieser Gedanke an sich ist nicht so schlecht, aber offenbar nicht zu Ende gedacht. Denn er widerspricht dem, was Carrera eigentlich auszeichnet – nämlich mit mehreren Leuten in der echten Welt unter gleichen Bedingungen ein Rennen zu fahren. Durch den Karriere-Modus bin ich gezwungen, auf verschiedenen Smartphones ein jedes vorhandene Auto individuell in der Karriere zu fahren, um alle Fahrzeuge auf den gleichen technischen Stand zu bringen. Und das ist unrealistisch. Ich werde umgekehrt ein getuntes Fahrzeug nicht auf den Ursprungszustand herunterregeln, nur damit man ein Rennen unter gleichen Voraussetzungen startet, weil andere Spieler den Karriere-Modus noch nicht durchgespielt haben. Es ist nicht zu erwarten, dass man regelmäßig Menschen zur Verfügung hat, die alle erst an ihrem Handy den Karrieremodus spielen, um ein wettbewerbsfähiges Fahrzeug zu erhalten. Außerdem erschließt sich mir der Sinn nicht, sechs identische Porsche auf einem Handy im immer gleichen Karriere-Modus zu fahren?

An meiner Digital 132 sind vier Regler angeschlossen und es stehen mit jeweils vier Muscle-Cars, vier Audi und vier BMW annähernd gleich starke Fahrzeuge zur Verfügung. So kann man jederzeit sofort und ohne irgendwelche individuellen Einstellungen ein Rennen unter nahezu identischen Voraussetzungen starten. Man kommt spontan zusammen oder man plant den großen Racing-Abend mit Freunden, fährt ein paar Rennen und hat Spaß miteinander. Das ist so bei Hybrid zurzeit nicht möglich. Und damit ist das System im jetzigen Zustand unspielbar und somit eigentlich für Carrera-Fans witzlos. Hier muss zwingend der Karriere-Modus und das Tuning voneinander getrennt werden. Tuning muss auch ohne diesen Modus für jedes Fahrzeug möglich sein, um gleiche Voraussetzungen für alle Fahrer zu schaffen. Wenn der Karriere-Modus der Teil sein soll, der hier die Brücke zum Gaming schlagen soll, weil man eben auch bei Forza oder Gran Turismo eine Karriere fahren kann, dann ist das gründlich danebengegangen.

Dazu kommen zahlreiche Kinderkrankheiten, die man auch vom Gaming kennt. So musste ich die App inzwischen einmal de- und dann neu installieren, weil sich mein Handy einfach nicht mehr mit dem Fahrzeug verbinden wollte. Der nächste Spielspaß-Killer also. Aber da hat sich Carrera offenbar am Gaming orientiert, denn der Begriff Day-One-Patch kommt nicht von ungefähr, nur dass ich bei der Racing-App darauf warten muss. Weiterhin finde ich die Qualität der Fahrzeuge bedenklich. Scheinwerfer sind eine coole Sache, vor allem wenn man abends bei geringer Beleuchtung spielt. Aber hier ist das Plastik der Fahrzeuge so dünn, dass die LED der Scheinwerfer und Rückleuchten durch die Karosserie hindurch leuchten. Soweit zum Thema Qualität und Detailreichtum der Modelle.

Der letzte Punkt, der mir vollkommen unverständlich ist, ist folgender:
Warum wird von Carrera bis jetzt noch immer nicht kommuniziert, dass man jedes x-beliebige Bluetooth-Joypad zur Steuerung der Fahrzeuge statt des Handys nutzen kann? Ein Punkt, den ich schon bei der ersten Ankündigung im Januar dieses Jahres bemängelt habe. Warum muss erst ein Video >>> der Grand Garage auf YouTube alle Spieler und Tester auf diesen Umstand hinweisen? Warum kommt eine solch spielentscheidende Verbesserung nicht direkt von Carrera?






Link zum Hersteller: Carrera Hybrid