Die neue Mackie CR-Serie (3.Gen) im Test – Vergleich der CR3.5BT, CR4.5BT und CR5BT im Gaming

Ende 2023 hatte ich von Mackie die CR2-X Cube, die CR2-X Bar und den CR6S-X Sub im Test und insgesamt konnte mich keines der getesteten Geräte so wirklich überzeugen. Aber offenbar möchte man bei Mackie nun einiges besser machen und deshalb hat man mir gleich drei Speaker-Sets der neuen CR-Serie zukommen lassen. Hier stehen jetzt die Mackie CR3.5BT, CR4.5BT und CR5BT für einen Test und ich werde sehen, was mich dieses Mal so erwartet.

Oehlbach Gaming - New Game

Nach Rücksprache mit der Agentur handelt es sich bei allen Mackies um Studio Monitore. Aber die sollen eben auch zum Gaming tauglich sein, das bestätigt auch der Blick auf die Website. Hier werden die Speaker als „Alleskönner“ beschrieben, die für das Mischen und Hören von Musik, dem Content Creating und auch für das Gaming tauglich sind.

Für den Test hatte ich mich entschlossen, von unten nach oben zu arbeiten und mit dem kleinsten verfügbaren Set zu starten, bis ich einen Blick auf die jeweilige Website der Speaker warf. Mackie schafft es tatsächlich, für jedes Set eine vollständig identische Website online zu stellen. Das beginnt beim Teaserbild, geht weiter über alle Bilder und Produktbeschreibung und endet ganz unten bei den weiteren, vorgestellten Speakern. Der einzige Unterschied sind tatsächlich die Produkteigenschaften, da jeder Speaker über einen anderen, nicht näher beschriebenen Gewebetieftöner und damit über eine andere Größe und ein anderes Gewicht verfügt.

Die Typenbezeichnungen richten sich also bei allen Sets nach der Größe des Tieftöners. So haben die CR3.5BT einen 3,5“ großen Treiber, die CR4.5BT einen 4,5“ Treiber und die CR5BT wenig verwunderlich einen 5“ Treiber, der aber laut Verpackung und Teaser sogar 5,25“ misst.

Eigentlich wirft niemand mehr einen Blick in Anleitungen, aber hier sind alle drei Sets ordentlich mit allen Unterschieden beschrieben.

 CR3.5BTCR4.5BTCR5BT
Frequenz60 Hz – 20 kHz55 Hz – 20 kHz105 dB
Schalldruck100 dB101 dB105 dB
Leistung50 Watt Class AB50 Watt Class AB100 Watt Class D
Maße  HxBxT206 x 140 x 180 mm226 x 155 x 211 mm262 x 175 x 236 mm
Gewicht3,7 kg4,5 kg6,9 kg

Ich packe also zuerst die kleinsten Mackie Speaker CR3.5BT aus. Und die sind wirklich stoßsicher verpackt. An Zubehör wird ein Verbindungskabel geliefert, welches beide Speaker über Klemmen miteinander verbindet. Zum Anschluss an den PC dient ein Y-Cinchkabel und zuletzt benötigt so ein Set noch Strom. Die Anleitung ist übersichtlich und erläutert den Anschluss des Systems ordentlich. Und so ist der Aufbau tatsächlich eine Angelegenheit von vielleicht 5 Minuten.

Das Set selbst besteht vollumfänglich aus Kunststoff, rundherum ist ein jeder Speaker mit einer leichten Maserung versehen. Die Fronten beider Lautsprecher unterscheiden sich hingegen. Da die CR-Serie ein aktives System ist, verfügt nur der Master Speaker über zwei Drehregler, einen 3,5 Millimeter Kopfhörer-Eingang und dem Mackie-Logo als Pairing-Button für das integrierte Bluetooth. Dieser Button ist lediglich als Logo ohne Funktion auf dem Slave angebracht. Als kleinen optischen Kniff sind die Treiber mit einem schmalen Ring im typischen Mackie-Grün eingefasst.

Der rechte der beiden Drehregler dient dem Anschalten und dem Regeln der Lautstärke. Der Widerstand ist angenehm, man verreißt nicht unabsichtlich in Pegel, die das Set schädigen könnten. Der linke Regler wird von Mackie als Klangregler bezeichnet. Ein Aufkleber weist mit choose your tone darauf hin, dass man für die Arbeit den Regler nach links drehen sollte und für das Gaming nach rechts.

Da ich momentan beim Schreiben dieses Beitrages Volbeat über Tidal höre, probiere ich den Klangunterschied doch gleich einmal aus. Das BT in der Typenbezeichnung steht simpel für Bluetooth und das Pairing funktioniert auf Anhieb. Der Unterschied in den Einstellungen ist dann tatsächlich hörbar. Während die Einstellung Play hier den Bass und die Höhen ein wenig anhebt, fällt der Ton bei der Einstellung Work aber ein wenig in sich zusammen. Kaum Höhen oder Bass vermischen die Frequenzen fast auf Hörbuch-Niveau.

Aber ab mittlerer Stellung klingen die kleinen Speaker für ein Set am PC wirklich überraschend gut. Mich hat tatsächlich der gesittete Tiefton überrascht, denn üblicherweise versuchen Hersteller mangelnden Klang aufgrund preiswerter Materialvorgaben beim Bau mit übermäßigem Bass zu kaschieren. Aber hier tut der Bass das, was er soll, nämlich jeden Song dezent zu unterstützen, ohne dass Maus und Tastatur auf dem Desktop anfangen zu vibrieren. Noch intensiver wird dieser Eindruck, wenn man die größeren Sets CR4.5BT und CR5BT anschließt. Hier macht die Treibergröße den Unterschied, je mehr Fläche bewegt wird, desto intensiver der Tiefton.

Alle benötigten Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite des Masters, diese sind bei jedem Set identisch. Hier sticht der TRS-Klinken-Eingang hervor. Denn dieser ist für ein solches Set dann doch eher ungewöhnlich. Dazu kommt der klassische Cinch-Eingang, sowie einer für Mini-Klinke. Damit sollten die Grundbedürfnisse für das Mischen oder Hören von Sound gegeben sein. Zwei Kippschalter sorgen entweder für die Aufstellung auf dem Schreibtisch oder aber im Regal, sowie die Position des Masters. Gerade diese ist wichtig, je nachdem, wie man Master und Slave am Monitor aufstellt. Nichts ist ärgerlicher als vertauschte Kanäle, die den Stereo-Klang verkehrt herum ausgeben.

Beim Schalter Desktop/Bookshelf jedoch habe ich bei den kleinen CR3.5BT kaum einen Unterschied bemerkt, einzig eine wirklich marginale Änderung in den Frequenzen meinte ich hier vernehmen zu können, die sich aber akustisch nicht wirklich bemerkbar macht. Dieser Unterschied wird erst beim Vergleich mit den großen CR5BT deutlich. Während die Einstellung Desktop sich für das Hören im Nahfeld eignet, also am PC beim Zocken oder dem Mischen von Musik, sorgt die Bookshelf-Einstellung für das Musikhören auf größere Entfernung.

Was mich erstaunt, sind die tatsächlich recht großen, aber nirgendwo erwähnten Bassreflex-Öffnungen an der Rückseite. Diese sorgen für einen Ausstoß von Luft und damit für einen korrekten Bass. Das jedoch setzt voraus, dass die Speaker einen ausreichenden Abstand zur Wand brauchen, da es sonst für empfindliche Ohren zu unangenehmen Nebengeräuschen kommen kann. Hier stand deswegen jedes Set gut 10 Zentimeter von der Wand entfernt.

Vergleiche ich bis hierhin die letzte Serie CR2 und nun die neue CR-Serie 3. Generation, hat Mackie alles richtig gemacht. Statt RGB-Bling-Bling und bis heute nicht verständlicher Touch-Schieberegler zum Ändern der Lautstärke, setzt man nun auf schlichtes Design ohne jeglichen Firlefanz. Mackie kommt aus dem Studio und das merkt man einem jeden einzelnen Set an. Die Bedienung ist mit zwei Drehreglern simpel, der Klang ist einwandfrei – mehr braucht es nicht. Offenbar gibt es bei einigen Herstellern endlich eine Kehrtwende in Design und Funktionalität und man besinnt sich wieder auf das Wesentliche. Es wird Zeit, ein wenig zu zocken.

Mein Arbeitsplatz besteht hier aus zwei PC, von denen einer sich der schlichten Büroarbeit wie dem Schreiben dieses Textes und der Beglückung des Finanzamts widmet, während mein neuer Gaming PC Amber Monastery meinen Spieltrieb in Sachen Simulationen und Strategie befriedigen soll. Für dieses Teil habe ich nach Jahren endlich einmal meinen Arbeitsplatz renoviert und nach dem Streichen ein Regalbrett eingezogen, so dass beide Rechenknechte dort ihren Platz finden und nicht auf dem Boden an Staublunge verenden. Für alle Action in Sachen Racer und andere habe ich alle aktuellen Konsolen am TV angeschlossen – und das (Achtung – Werbung) mit den neuen Oehlbach Gaming HDMI Kabeln.

Ich habe lange darauf gewartet, dass Commandos wieder zu dem wird, was es einmal war. Wie so viele Serien erlebte auch diese von Teil zu Teil eine Verschlimmbesserung. Doch mit dem aktuellen Titel Commandos: Origins kehrt der eigens für das Spiel gegründete Entwickler Claymore Game Studios zu den Wurzeln zurück. Wer allerdings noch nicht zurückgekehrt ist, bin ich. Durch jahrelange Nutzung verschiedenster Joypads an Konsolen musste ich mich erst einmal wieder an die Steuerung über Tastatur und Maus gewöhnen. Aber zum Glück ist das Spiel Einsteiger-freundlich, so dass auch ich stetig kleine Erfolgserlebnisse sammeln darf – auch wenn ich häufiger neu laden muss, als mir das lieb ist.

Commandos muss an dieser Stelle nicht näher beschrieben werden, hier soll es um den Sound gehen und wie die neue Mackie CR-Serie diesen an meine Ohren bringt. Der Titel ist nicht das Soundfeuerwerk, ganz einfach, weil das Spiel auch selbst kein Actiongame ist. Es geht ums Schleichen, um die Wahl der richtigen Taktik und den Einsatz des richtigen Commando-Soldaten, um Level für Level zu lösen. Story? Wenig bis keine, aber das ist egal, es ist Commandos im Stile des ersten Teils von 1989.

Dieser Titel lebt von den ganz kleinen Soundeffekten. Bereits im Tutorial irgendwo in der Wüste sind es genau diese so unscheinbaren Geräusche, für die Sound-Designer unfassbar viel Mühe investieren, die aber viel zu häufig vom Gamer nicht bemerkt werden. Ich ziehe meine du-kommst-aus-dem-Gefängnis-frei Karte und soll über diverse Höfe ein Dach erreichen. In einem dieser Höfe hackt ein Soldat Holz, während im Stall ein Pferd wiehert. Gerade Effekte wie dieses Pferd, mit denen man so nicht rechnet, lassen eine Umgebung erst lebendig werden. Und diese Lebendigkeit transportiert selbst das kleine Set CR3.5BT.

In einem anderen Level schicke ich meine Truppe in Eiseskälte von Punkt A nach B und höre die Schritte im Schnee knirschen. Ich erledige einen Soldaten heimtückisch von hinten mit dem Messer, höre die Klinge eindringen und wie der Gegner im Schnee zusammensackt. Mein Commando stöhnt auf, wenn ich die digitale Leiche vor den Blicken seiner Kameraden irgendwo hinter einem Zaun verstecke. Nebenbei schrauben Mechaniker in einer Werkstatt an einem LKW. Egal welches Level ich spiele, einerseits sind es diese angespannte Ruhe und andererseits genau diese zur Szene passenden Geräusche, die mein Spannungslevel hochhalten. Und egal welches Set ich angeschlossen habe, alle drei bringen diese Kulisse perfekt herüber.

Da ich keine Musik mische, sondern nur höre, müssen sich alle drei Systeme natürlich zum Ende auch meinen Playlists stellen. Und hier werden die Unterschiede dann doch deutlich, was allerdings zu erwarten war. Auch wenn sich die kleinen CR3.5BT zumindest auf dem Schreibtisch noch recht gut schlagen, so bleiben sie bei der Beschallung eines Raumes dann doch hinter der CR4.5BT und CR5BT zurück. Die gesamte CR-Serie ist auch für das Hören von Musik als Regallautsprecher angegeben und konzipiert. Aber ich persönlich würde hier nur die großen CR5BT verwenden. Der größere Treiber und der damit verbundene größere Schalldruck machen hier den Unterschied.

Man merkt beim großen System Mackie die Studio-Herkunft an, aber ich persönlich bin vermutlich durch zahlreiche HiFi-Tests mit höher- und hochpreisigen Regal-Lautsprechern inzwischen voreingenommen. Aber es ist eben auch der Preis, der den Unterschied macht. Die CR5BT sind bereits für 219€ erhältlich und dafür klingen sie wirklich gut. Man sollte sich, wenn man sich für die CR-Serie interessiert, unbedingt vorher über den Einsatzzweck Gedanken machen. Ich persönlich würde die kleinen CR3.5BT für 139€ oder mittleren Speaker CR4.5BT für 159€ tatsächlich am PC nutzen, wer nebenbei noch Musik in einem größeren Raum hören will, sollte zu deren großen Bruder greifen.


Link zum Hersteller: Mackie CR3.5BT – CR4.5BT – CR5BT