Im Test: LG gram 17 (2023) – Sicherheit und Eleganz in der vierten Generation

Ein Laptop, ist ein Laptop, bleibt ein Laptop. Was soll man daran auch schon groß ändern? Ein Bildschirm mit angeschlossener Tastatur sorgt für den mobilen Einsatz oder aber auch als Ersatz für den häufig klobigen Desktop-PC. Dabei galt aber bisher, je größer die Bildschirmdiagonale, desto schwerer und unhandlicher das Notebook. Dass es aber auch völlig anders geht, beweist LG jetzt erneut mit der bereits vierten Generation des gram. Auf der CES im Januar und Ende Februar auf dem LG Event im Deutsche Bank Park in Frankfurt vorgestellt, habe ich schon jetzt das aktuelle LG gram 17 (2023) für den ersten Test in Deutschland in der Redaktion.

Unboxing und erster Eindruck

Bereits beim Auspacken wird klar, dass LG am bewährten Konzept von schlank und leicht festhält. Es ist immer wieder erstaunlich, wie wenig ein 17 Zoll Laptop wiegen kann. Ganze 1351 Gramm bringt das gram auf die Küchenwaage. Da wir uns im Home-Office gegenüber sitzen, stelle ich zum Vergleich das Apple MacBook Air der Frau an meiner Seite auf die Waage. Hier bringt das leichteste Apple Notebook mit nur 13,3 Zoll Diagonale ganze 1240 Gramm Gewicht mit sich. Das ist nur unwesentlich weniger, aber mir fehlen fast 4 Zoll Bildschirmdiagonale.

Was beim ersten Aufklappen sofort gefällt, ist der matte und damit weitestgehend spiegelfreie Bildschirm. Auch beim gram 17 im Jahr 2023 setzt man bei LG auf ein 16:10 IPS-Display mit 2560 x 1600 Bildpunkten Auflösung. Die Spitzenhelligkeit liegt bei 350 nit bzw. 400 nit bei VRR. Damit und mit dem entspiegelten Display ist auch in hellen Umgebungen und bei Sonneneinstrahlung gutes arbeiten möglich. Auch wenn viele Mitarbeiter inzwischen wieder im Büro antreten müssen, so hat sich bei anderen das Office zu Hause, im Cafe oder im Park durchgesetzt. Es spielt keine Rolle, wo die Arbeit erledigt wird, Hauptsache sie wird erledigt. Und genau dafür ist das gram 17 der perfekte Partner.

Egal wie ich das drehe und wende, auch mit 17 Zoll Diagonale macht das LG gram den Eindruck, als müsste man das mit äußerster Vorsicht handhaben. Das gesamte Gerät wirkt für ein Laptop zierlich, ja fast schon fragil. Es kostet daher einige Überwindung, den nur 5 Millimeter schlanken Bildschirm in beide Hände zu nehmen und zu biegen, um die Verwindungssteifigkeit zu testen. Und ja, das Panel verbiegt sich tatsächlich ein wenig und dennoch hat man nicht das Gefühl, dass hier etwas kaputtgehen könnte. Nicht umsonst sind die Laptops der gram-Reihe nach verschiedenen US-Militär-Standards gefertigt.

Somit ist nicht nur das Display gegen äußere Einwirkungen resistent, sondern man kann das Notebook auch mit an den Strand nehmen, ohne dass Sand, Muscheln und Kleintiere über die Tastatur ins Gehäuse eindringen. Wer in der IT einmal ein Laptop nach einem Freibad-Besuch seines Nutzers instandsetzen musste weiß, wovon ich rede.

Installation und Software für die Sicherheit

Es geht also an den Start. Den Power-Button kurz gedrückt und die Einrichtung beginnt. Meine letzte Installation war noch ein Windows 10 und das läuft bis heute fehlerfrei, aber auch Win11 Home ist verständlich und das System somit innerhalb weniger Minuten einsatzbereit. Während der Einrichtung wird abgefragt, ob die Gesichtserkennung aktiviert werden soll?  Da ich damit bisher keinerlei Erfahrung habe, wird diese Funktion ebenfalls installiert. Ich bin gespannt, wie sich die später im laufenden Betrieb bemerkbar macht und ob ich wirklich erkannt werde? Nach der Installation aller Updates kann es dann endlich losgehen.

Bei LG legt man dieses Jahr noch mehr Wert auf Sicherheit der eigenen Daten. Neben der Gesichtserkennung muss bei der Installation eine Pin-Eingabe erfolgen, um die Sicherheitsfeatures zu nutzen. Als Software hat sich das bereits vom letzten Jahr bekannte LG Glance bei Mirametrix bestens bewährt und neu hinzu kommt der LG Security Guard, der den Diebstahl des Laptops erschweren soll.

Ich bin seit der ersten Vorführung im letzten Jahr absoluter Fan von LG Glance. Die Software schützt den Nutzer vor unbefugten Blicken über die Schulter, egal ob man sich im Büro oder im Café befindet. Wenn man konzentriert am Arbeiten ist, bekommt man in den seltensten Fällen mit, dass da jemand zuschaut, den der Inhalt meiner Arbeit vielleicht nichts angeht. In diesem Fall blendet Glance ein Icon auf der Seite des Bildschirms ein, auf der man beobachtet wird und schaltet bei Aktivierung des Privacy Guard den Bildschirm unscharf, so dass Inhalte nicht mehr zu erkennen sind.

Allerdings agiert die Software in der Menüführung hier noch ein wenig unglücklich. Ausgegraute Felder eines Menüs lassen sich üblicherweise nicht aktivieren. Hier steht der Regler für den Privacy Guard auf Off, aber das Feld ist obendrein Grau. Ich kam ewig nicht auf die Idee, hier dennoch zu klicken, um den Blur-Mode des Bildschirms zu aktivieren. Aber gut, diesen Fehler begeht man nur einmal.

Die Einstellungen bieten zahlreiche Möglichkeiten, wie der Bildschirm reagieren soll, wenn man zwei Displays nutzt und dabei den Mauszeiger auf das andere Display schiebt oder wenn man sich vom Bildschirm entfernt. Bereits mit LG Glance bei Mirametrix schützt man somit seine privaten Inhalte auf effiziente Weise vor unbefugten Blicken. Wichtig für die Nutzung von Glance ist schon bei der Installation die Gesichtserkennung einzubinden, da die Kamera sonst noch einmal extra in den Tiefen der Menüs aktiviert werden muss.

Noch einen Schritt weiter und hin zu mehr Diebstahlschutz geht man bei LG in diesem Jahr mit dem LG Security Guard. Verschiedene Auslöser aktivieren unterschiedliche Überwachungsmodi. Wenn eine zeitlang keine Eingabe erfolgt, aktiviert sich dieser Schutzmechanismus. Wird der Benutzer über einen gewissen Zeitraum nicht mehr vom Gerät erkannt, so greift der Abwesenheitsmodus ein. Dieser lässt auf einen Zeitraum von bis zu einer Minute ausdehnen oder aber auch vollständig deaktivieren.

Diese Software funktioniert also ähnlich wie Glance über die Erkennung des Gesichts, erfüllt aber noch einen vollkommen anderen Zweck. Ist der Benutzer abwesend oder wird der Laptop vom Strom getrennt, weil das jemand unbefugt an sich nimmt, wird der Benachrichtigungsalarm ausgelöst und verschickt eine Mail. Das gram 17 lässt sich ab diesem Zeitpunkt nur noch vom eigenen Nutzer mit Gesichtserkennung und Pin wieder aktivieren. Der Security Guard ist auch keine dauerhafte Einrichtung, sondern muss bei jedem Windows-Start bzw. dem Einstecken des USB-Kabels zum Aufladen neu gestartet werden.

Unverständlich erschien mir anfangs, dass das gram 17 für die Funktionalität des Security Guard am Stromnetz hängen muss und das unabhängig davon, ob der Akku voll geladen ist oder nicht. Ein Anruf bei LG klärte mich dann aber auf. Diese Funktion ist tatsächlich genau so gewollt, da man sein Laptop unterwegs ohnehin nicht unbeaufsichtigt lässt. Niemand geht im Café an die Bar und lässt sein Notebook unbewacht auf einem Tisch zurück. Im Büro hingegen steht der Laptop auf dem Schreibtisch und hängt dort in den meisten Fällen auch am Strom.

Beim Gang in die Küche sichern hingegen nur die wenigsten Nutzer ihren Rechner. Man ist ja schließlich unter sich und ohnehin gleich wieder da. Und hier greift dann unterstützend der Security Guard ein und schützt gespeicherte Daten oder auch das Laptop, das dann nur der eigene Nutzer wieder gestartet bekommt.

Viele Hersteller von Notebooks aller Art installieren eigene Software, die den Nutzer bei den verschiedensten Einstellungen unterstützen soll. LG bildet mit dem Smart Assistent da keine Ausnahme, aber LG macht seine Sache hier richtig gut. Das Programm ist nämlich für den echten Anwender konzipiert, der keine Zeit und Lust oder auch keine Erfahrung hat, sich tiefer mit Windows und dessen umfangreichen Funktionen zu Bild, Klang und anderen Funktionen auseinander zu setzen. LG bietet damit eine einfache und schnelle Hilfestellung, um sofort mit dem gram 17 loslegen zu können, ohne erst einen Windows 11 Lehrgang zu belegen.

Bereits auf dem Startbildschirm des Smart Assistent finden sich zahlreiche Funktionalitäten, die dem Anwender das Arbeitsleben als solches vereinfachen. Es gibt fünf verschiedene Einstellungen von Studium über Kino, Arbeit, Draußen und Benutzerdefinierte Einstellungen, die das gram 17 dann entsprechend konfigurieren.

Wähle ich zum Beispiel Studium, geht der Bildschirm automatisch in den Reader-Modus und dunkelt den Bildschirm für augenschonendes Lesen ab. Auch der Lüfter wird auf eine niedrige Einstellung heruntergeregelt, so dass sich die Geräuschkulisse schon fast gegen Null bewegt. Der Modus Draußen hingegen hellt das Display dagegen auf, der Lüfter läuft auf normaler Geschwindigkeit und zusätzlich wird das Touchpad aktiviert, weil man ja unterwegs üblicherweise eher nicht mit einer Maus arbeitet.

Weiterhin gibt es Tastatureinstellungen, die deren Beleuchtung regeln oder aber vom Nutzer festgelegte Kurzbefehle aktivieren. Dazu kommen Akku- und Bildschirmeinstellungen, sowie eine KI-Mikrofon-Optimierung, die bei Bedarf Störgeräusche unterdrückt. Wenn man den Video-Call schon im Park abhält, dann muss das Gegenüber auch keinen weiteren Umgebungslärm ertragen.

Arbeiten mit dem gram 17

Ich simuliere im Testzeitraum meinen üblichen Büroalltag. Ich installiere also die Corel Graphics Suite und das Corel Video Studio. Die technische Ausstattung des LG gram 17 verspricht hier mit dem Intel Core i7 in der 13. Generation, einem Intel Iris X Grafikchip und 16 GB LPDDR5 Arbeitsspeicher ein Höchstmaß an Geschwindigkeit und Effektivität. Ich habe in der letzten Woche einen Test für Carrera zum Digital 132 Starter Set durchgeführt und bin nun dabei, neben dem eigentlichen Bericht auch ein Video dazu zu fertigen.

Gerade die zwischenzeitlich häufige Vorschau oder nachher das eigentliche Rendern von Videos zwang meinen alten Rechner viel zu häufig in die Knie. Die Folge war teilweise heftiges Ruckeln. Mein aktueller PC hat damit weniger Schwierigkeiten, aber auch der hat nach einer wiederholten Vorschau gelegentlich seine Probleme. Aber egal wie häufig ich am gram 17 ein Bild verschiebe, den Sound anders anordne oder einen weiteren Film-Schnipsel einfüge, das gram 17 arbeitet wie aus einem Guss. Selbst nach etlichen Vorschau-Videos ruckelt hier nichts. Die Chip-Auslastung bewegt sich dabei sogar im unteren Bereich, somit kann auch der Lüfter dauerhaft im normalen Modus laufen. Eine nervige Geräuschkulisse beim Videoschnitt ist also nicht vorhanden.

Noch weniger ist das gram 17 mit Grafiken gefordert. Fotos bearbeiten und für Beiträge oder Pressemitteilungen aufzubereiten fordert den PC in keiner Weise. Selbst größte Grafiken zu ändern und auf das entsprechende Online-Format zu bringen, umfangreiche Vektor-Grafiken zu erstellen oder auch die Urlaubsfotos mit den zahlreichen Effekten von Paint Shop Pro aufzuhübschen geht flüssig von der Hand. Gleiches gilt für Office-Programme, den gelegentlichen Film über den Streaming-Anbieter der Wahl oder YouTube-Videos. Das gram 17 ist der perfekte Begleiter für alle, die einen großen Bildschirm für die Grafikbearbeitung oder umfangreiche Tabellen benötigen, ohne sich mit Gewicht abmühen zu wollen.

Technische Ausstattung

LG wirbt beim gram mit stimmungsvollen Sound durch Dolby-Atmos. Nun darf man bei so wenig Volumen für die internen Lautsprecher sicher keine Heimkino-Maßstäbe beim Schauen eines Videos oder Films anlegen, aber dennoch ist der Klang mehr als nur vernünftig. Hilfreich bei Video-Calls aller Art ist die KI, die störende Nebengeräusche zwar nicht vollständig eliminiert, aber auf ein mehr als nur erträgliches Maß herunterschraubt.

Das gram 17 kommt in verschiedenen Ausstattungen auf den Markt, die sich wie üblich beim Arbeitsspeicher und in der Größe der Festplatte unterscheiden. So sind 16GB oder 32GB Ram möglich, die SSD bietet 512GB, 1 oder 2 TB Speicherplatz. Gerade das neue NVMe-Protokoll der 4. Generation mit kürzesten Reaktions- und Durchsatzzeiten sorgt dabei für schnellstmöglichen Datenzugriff und damit für die sofortige Ausführung von Eingaben oder dem Start verschiedenster Anwendungen. An Ein- und Ausgängen verfügt das LG gram 17 über zwei Thunderbolt 4- und zwei USB-C 3.1 Anschlüsse, einen HDMI-Anschuss und einen Slot für eine Mikro SD. Ein Adapter auf ein kabelgebundenes Netzwerk liegt leider nicht bei, so dass man hier nur auf das WLAN zurückgreifen kann.

Weitere gram-Modelle 2023

Im letzten Jahr wurde zur gram-Serie bereits der zusätzliche 16“ Bildschirm namens +view veröffentlicht. In diesem Jahr kommen neue gram-Modelle hinzu. Neben den klassischen Laptops in den Größen ab 14 Zoll ist jetzt auch das gram Ultraslim mit einer Höhe von nur 10,99 Millimetern und einer Diagonale von 15,6 Zoll verfügbar. Dieses Notebook wiegt bei mehr Diagonale noch weniger als das gram 14. Obendrein verfügt dieses Notebook auch über ein OLED-Panel.

Für Design-Liebhaber ist das gram Style mit Diagonalen von 14 und 16 Zoll angedacht. Ein Glasdesign mit Perlmutt-Effekt und ein haptisches Touchpad mit dezenter LED-Beleuchtung sorgen nicht nur für schnelles, sondern auch für stilvolles arbeiten. Auch hier ist ein OLED-Display verbaut.

Alle LG gram der aktuellen Generation verfügen über Intel-Prozessoren der 13. Generation, mindestens 16 GB LPDDR Arbeitsspeicher und eine Infrarot-Webcam mit HD-Auflösung. Somit sind alle Notebooks auch für die nächsten Jahre perfekt vorbereitet.

Obendrein bietet LG momentan das gram 17 im Bundle inklusive des zusätzlichen Monitors LG +view zum gleichen Preis wie das eigentliche Laptop an. Auch hier stehen unter dem Strich 1899€, somit gibt es den +view im Bundle gratis dazu.


Fazit:

Auch das LG gram in der 4. Generation ist ein Must-Have für all diejenigen, die Wert auf effiziente Arbeit mit aktuellster Technik, größtmöglicher Sicherheit und geringem Gewicht legen. Gerade für Grafik- und Videobearbeitung, sowie umfangreiche Tabellen-Kalkulationen ist ein großer Bildschirm unerlässlich. Das LG gram 17 bietet dafür nicht nur ausreichend darstellbare Fläche, sondern auch ein entspiegeltes Display, so dass man seinem Job sowohl im Büro, als auch im Home-Office oder dem Gartenlokal stressfrei nachgehen kann.

Das integrierte Software-Paket aus LG Glance und dem Security Guard sorgt für noch mehr Sicherheit gegen unerwünschten Fremdzugriff und der LG Smart Assistent erleichtert auch Einsteigern die Bedienung des gram 17. So kann man sich mit den wesentlichen Dingen beschäftigen, ohne dass die Nutzung des LG gram große Einarbeitungszeit erfordert. LG hat damit auch in diesem Jahr wieder das perfekte Paket aus Technik, Design und Sicherheit geschnürt.




Link zum Hersteller: LG gram 17 (2023)