Im Test: Roborock S7 Max Ultra – unerlässlicher Helfer bei der Fußbodenkosmetik

Vor fast genau einem Jahr saß ich hier an gleicher Stelle und schrieb einen Beitrag zu einem technischen Helferlein, welches ich aufgrund wenig positiver Erfahrungen bis dahin schon aus meinem Haushalt verbannt hatte. Aber der Roborock Q7 Max gab mir den Glauben an tatsächlich funktionierende Saugroboter zurück. Und weil der eine Sauger so großartig funktionierte, zog bald darauf der nächste hier ein. Während ich also an meinem Schreibtisch an diesem Beitrag sitze, umkreist mein Roborock S7 Max Ultra – hier liebevoll Uschi genannt – meine Füße und entlastet mich in der täglichen Hausarbeit. Ich spare so viel Zeit, die ich lieber zum Schreiben, als zum Staubsaugen und Wischen nutze.

Aber ein Saugroboter benötigt eine wirklich lange Testphase, um tatsächlich nicht nur dessen Stärken, sondern vielleicht auch seine vorhandenen Schwächen zu erkennen. Deswegen ist der S7 Max Ultra hier jetzt seit über 3 Monaten im fast täglichen Einsatz, ich kenne also meinen Saugroboter in- und auswendig. Und um dem Fazit jetzt schon ein wenig vorzugreifen: Bis auf die üblichen Routinen wie das Wechseln von Wischwasser oder der Reinigung der Bürsten verrichtet der S7 Max Ultra hier seinen Job ohne zu Murren und ohne jegliche Aussetzer. Aber von vorn.

Die realen Voraussetzungen

In unserem jetzt 2-Personen-Haushalt leben auf 2 Etagen bei 140qm Wohnfläche außerdem zwei Hunde. Der Nachwuchs, bis vor Kurzem zuständig für den meisten Schmutz und die wenigste Hausarbeit, steht inzwischen auf eigenen Füßen und hat verstanden, dass die regelmäßige Pflege des eigenen Heims unerlässlich ist. Das Betreten der Wohnung erfolgt dort auch nur noch auf Socken, Schuhe bleiben vor der Tür. Aber auch das gehört offenbar zum Erwachsenwerden. Es bleiben die Haustiere und diese bedeuten immer eine besondere Herausforderung für jede Art von Staubsauger, denn egal zu welcher Jahreszeit sind Hundehaare immer ein Thema.

Aber nicht nur die umherfliegenden Haare sorgen für das stete menschliche Bedürfnis nach Reinigung der eigenen vier Wände, rund um Futter- und Wassernäpfe herrscht regelmäßiges Chaos. Der Wischlappen in der Küche lag daher stets in Griffweite. Zudem kommt nun im Herbst das übliche, feuchte Wetter hinzu. Auch wenn man seine Hunde vor der Tür abrubbelt und die Pfoten abtrocknet, so bleibt es einfach nicht aus, dass die beiden Vierbeiner Dinge mit in die Wohnung bringen, die sich im Fell verfangen haben oder der Hund schüttelt sich einfach noch einmal, um das Fell wieder in die gewünschte Form zu bringen. Ein Sauger mit Wischfunktion ist daher hier fast schon unverzichtbar.

Was den Nutzer erwartet

Ein Saugroboter gehört zum Inventar, der bekommt seinen Platz also an einer Stelle, an der man nicht über ihn stolpert, aber von der er jede zu reinigende Stelle erreichen kann. Nun lässt sich beim Design eines solchen Gerätes nicht viel anpassen, daher kommt auch der Roborock S7 Max Ultra in der üblichen runden Bauform und den Standard-Farbvarianten Schwarz und Weiß daher.

Befreit man das Set aus seiner gut gepolsterten Umverpackung, hält man neben dem Saugroboter auch die Reinigungsstation, sowie einiges Zubehör und die Anleitung in den Händen. Gerade die Reinigungsstation unterscheidet sich von den bisher üblichen Stationen, da der hier neben dem Staubbehälter zwei zusätzliche Wassertanks für Frisch- bzw. Abwasser verbaut sind. Ich muss zugeben, hier anfangs ein wenig Respekt gehabt zu haben, da ein Großteil des Fußbodens aus Laminat besteht. Wer auf einem solchen Boden schon einmal Flüssigkeiten verschüttet hat, bekommt eine Ahnung, wie bei schlecht verarbeitenden Kanten Holz aufquellen und den Boden zerstören kann.

Aber das gesamte System ist dicht, selbst beim Andocken an die Station und beim Tausch des Wassers findet sich nirgendwo ein Tropfen Feuchtigkeit. Selbst als der Sauger einmal einen Reinigungsvorgang mit einer Fehlermeldung abbrach, weil ein langer Streifen Paketschnur die Bürste blockierte, verlor der S7 Max Ultra keinen Tropfen Wasser, als ich den auf den Rücken legte. Selbstverständlich testete ich das zuerst in der Badewanne, aber meine größte Sorge zum Thema Dichtigkeit und Wasserverlust war damit vom Tisch.

Beim Design unterscheiden sich heute Saugroboter nicht mehr voneinander. Alle Markengeräte sind rund und mit mehreren Bürsten ausgestattet. Der S7 Max Ultra verfügt über einen fest verbauten Wassertank und einen entnehmbaren Staubbehälter mit Feinstaubfilter. Dieser kann von Hand entleert werden, falls man einmal übersehen hat, dass der Beutel in der Reinigungsstation bereits voll und somit ein Absaugen nicht mehr möglich ist. Mit ein wenig Erfahrung kann man sogar hören, wenn die Reinigungsleistung aufgrund eines vollen Staubbehälters nachlässt. Aber eine regelmäßige Sichtkontrolle des Beutels sollte dennoch zu den standardisierten Handgriffen im Umgang mit einem Saugroboter gehören.

Zu den weiteren üblichen Handgriffen sollte somit auch die regelmäßige Kontrolle von Staubbehälter und Bürsten des Saugers gehören. Gerade die Bürsten unterliegen dem Verschleiß, aber hier hilft die App. Unter dem Menüpunkt Wartung werden hier alle Teile mit ihrer voraussichtlichen Lebensdauer aufgeführt. So hat der Luftfilter eine durchschnittliche Lebensdauer von 150 Stunden, während die Bürsten auf 200 bzw. 300 Stunden Betriebsdauer kommen. Nach dem Austausch wird der Zähler von Hand in der App zurückgesetzt, so hält man seinen Sauger stets im optimalen Betriebszustand.

Größer als bisher gewohnt fallen die Abmaße der Reinigungsstation aus. Diese verfügt neben dem klassischen Fach für den Staubbeutel auch über die bereits erwähnten Wassertanks. Der Frischwassertank hat ein Fassungsvermögen von 3 Litern, der Abwassertank fasst noch 2,5 Liter. Beim Start des Reinigungsvorganges dreht sich der Saugroboter und fährt rückwärts an die Station, um Frischwasser aufzunehmen. Gleiches erfolgt nach der Reinigung, wenn das Abwasser in den entsprechenden Tank gepumpt wird.

Dieser ist nicht nur wasserdicht, sondern lässt auch keinerlei unangenehme Gerüche entweichen, so dass der nicht nach jedem Reinigungsvorgang entleert werden muss. Anschließend wird der Staubbehälter abgesaugt, was zu einer kurzfristigen Anhebung der Umgebungslautstärke führt. Zuletzt wird der Mopp mit Heißluft getrocknet, was einen Zeitraum von mindestens einer Stunde in Anspruch nimmt.

Die wohl beste App zu einem technischen Gerät

Nun ist der Roborock S7 Max Ultra nicht mein erster Saugroboter des Unternehmens. Bereits beim Q7 Max hatte ich mich über die ausgereifte Technik und die annähernd perfekte Nutzbarkeit der dazugehörigen App gefreut. Zum Glück scheint es bei Roborock niemanden zu geben, der hier ständige Verbesserungen vornimmt, die am Ende keine sind.

Die Einrichtung des Systems per App nach dem Herunterladen derselben ist unkompliziert, da sie den Nutzer Schritt für Schritt in deutscher Sprache in die Feinheiten des Roborock S7 Max Ultra einführt und auch im späteren Betrieb kaum Fragen offen lässt. Zugegeben, das Menü ist umfangreich und man benötigt als Neueinsteiger einiges an Zeit, bis man sich durch die zahlreichen Funktionen gearbeitet hat, aber vieles ist zum Glück selbsterklärend. Einzig die Einrichtung von gesperrten Zonen ist ein wenig fummelig.

Ist nach dem ersten Reinigungsvorgang der Grundriss kartographiert, kann man Bereiche sperren, die der Sauger nicht anfahren soll. Bei mir ist das ein Bereich unter dem Sofa, da hier die Kabel des Subwoofers liegen, die der S7 nicht überfahren soll. Dazu wird in der Karte der Bereich Sperrzone aufgerufen und hier entweder eine komplette Zone errichtet oder eine unsichtbare Wand gezogen. Diese unsichtbaren Wände werden per Fingertipp eingerichtet und es dauert eine kleine Weile, bis diese perfekt passen. Aber einmal eingerichtet, fasst man diesen Menüpunkt ohnehin nicht mehr an.

Was mich anfangs aufgrund der Wischfunktion ein wenig nachdenklich stimmte, sind verschiedene Teppiche und Läufer, die hier auf Fliesen oder Laminat ihren Platz gefunden haben. Eigentlich möchte man diese nur gesaugt, aber nicht gewischt haben. Niemand mag feuchte Teppiche. Aber die automatische Erkennung von Teppichen aller Art ließ alle Zweifel zerplatzen. Der S7 Max Ultra erkennt diese automatisch und hebt dabei den Mopp an.

Der Roborock S7 Max Ultra im Echtbetrieb

Grau ist alle Theorie, von daher muss der Sauger im täglichen Echtbetrieb zeigen, was er zu leisten in der Lage ist. Die erste Fahrt nach der Einrichtung dient neben einer gründlichen Reinigung auch der Kartographierung des Wohnraums. Zu diesem Zweck sollten tatsächlich erst einmal alle Hindernisse beseitigt sein und alle Türen zu Räumen, die später auch gereinigt werden sollen, offen stehen. So kann man zukünftig statt einer Vollreinigung nur einzelne Räume ansteuern oder aber eine Routine für ausgewählte Räume einrichten. Hier gehören zur täglichen Reinigung, der Flur, das Wohnzimmer und die Küche – alles Räume, bei denen Hundehaare auf den ersten Blick ins Auge fallen. Alle anderen Zimmer werden nach Bedarf gesaugt und gewischt. Wer ohnehin alles immer sauber haben möchte, drückt einfach den Button Reinigen und schon legt der S7 Max Ultra überall los. Aber selbstverständlich lassen sich auch tägliche Reinigungspläne anlegen, zum Beispiel wenn man für den Job ohnehin außer Haus ist.

Ein Thema bei einem modernen Saugroboter ist immer die Objekt- oder Hinderniserkennung. Im Gegensatz zu seinem großen Bruder, dem S7 MaxV Ultra, verfügt der S7 Max Ultra über keine Kamera zur Erkennung. Diesen Job erledigt mehr als nur zufriedenstellend die Reactive Tech Hindernisvermeidung. So kann der Sauger vielen Hindernissen ausweichen. Kabel oder ähnliche flache Gegenstände werden jedoch gnadenlos überfahren und entweder aufgesaugt oder aber bis zur Fehlermeldung um die Bürste gewickelt. Deshalb macht die Einrichtung von unsichtbaren Wänden oder Sperrzonen gerade auch in Bereichen Sinn, in denen Kabel verlegt sind. Eine grobe Sichtkontrolle der Räumlichkeiten, die der S7 ansteuern soll, sollte ohnehin vorher erfolgen.

Bauartbedingt kommen runde Saugroboter nicht wirklich porentief in eine jede Ecke, obwohl die Seitenbürste der gummierten Hauptbürste hier zumindest Feinstaub, Haare und anderen Schmutz zuverlässig zuführt. Eines der entsorgten Vorgängermodelle eines anderen Herstellers war daher zumindest in Fahrtrichtung rechtwinklig gebaut. Aber selbst diese Bauform reinigte die Ecken nicht zuverlässiger. Von daher hat sich also offenbar die runde Bauart mit Seitenbürste bewährt.

Aber nur Haare und Krümel auszusaugen ist bei einer Kombination aus Wisch- und Saugroboter eben nur die halbe Wahrheit. Von daher war ich unfassbar gespannt, wie gerade der am Heck angebrachte Wischmopp seine Arbeit auf den entsprechend glatten Böden verrichtet? Die Technik nennt sich VibraRise-Wischmodul. Dabei wird der Mopp mit schnellen Vibrationen bewegt, um so Schmutz nicht nur zu befeuchten, sondern diesen so zu lösen und aufzuwischen.

Der ultimative Testraum ist dafür meine Küche, in der sämtliche Näpfe der Hunde stehen. Nun sind diese Tiere, wie die meisten anderen auch, nicht für ihre einwandfreien Tischmanieren bei der Nahrungs- oder Wasseraufnahme bekannt. So kommt es trotz eines untergelegten Handtuchs regelmäßig zu Überschwemmungen, wenn der Bullterrier sich an den Wassernapf begibt. Beim Fressen jedoch wird kein Krümel übrig gelassen, da hier nicht nur der Napf, sondern auch der Boden nach der Nahrungsaufnahme gründlichst saubergeleckt wird, um kein Futter zu verschwenden. Die Küche ist also ein steter Hort der Verunreinigungen, von Wasserflecken bis hin zu Spuren einer großen Hundezunge bedarf diese der täglichen Reinigung.

Und so kniete ich nach dem ersten Wischen des S7 Max Ultra in Küche auf dem Boden und beurteilte die Leistung. Um es kurz zu machen:
Ich bin mehr als nur zufrieden. Die Entfernung der oben aufgezählten Verschmutzungen durch die Hunde wird einwandfrei erledigt. Man kann (oder sollte) vielleicht noch immer nicht vom Boden essen, aber die Fliesen sind sauber und alle Flecken verursacht durch Pfützen oder Hundezunge werden einwandfrei entfernt. Je nach Grad der Verschmutzung lässt sich in der App zudem noch einstellen, in welcher Intensität und damit Zuführung von Wischwasser der Boden gereinigt werden soll. So kann man Fliesen schon fast nass wischen, wohingegen man auf Parkett vielleicht nur feucht wischt. Nur bei hartnäckigen Flecken kann es sein, dass diese nicht vollständig entfernt werden. Aber dann macht man das wie früher: Man nimmt ein feuchtes Tuch und reinigt diese Stelle von Hand.

Ähnlich wie die Bürsten unterliegt auch das Wischtuch bzw. der Mopp dem Verschleiß. Auch wenn der S7 nach der Bodenpflege an seine Station fährt, um den Mopp zu reinigen, so sieht dieser nach einer Weile trotzdem so aus, als hätte er eben schon zahlreiche Arbeitsstunden hinter sich. Der Austausch ist jedoch simpel. Der Mopp ist mit stabilem Klett an der Unterseite befestigt. Dieses Klett wird gelöst und der Mopp einfach an der Seite aus einer Plastikschiene herausgezogen. So kann das Tuch dann per Hand gereinigt werden und ist danach wieder einsatzbereit. Aber auch während eines längeren Reinigungsvorgangs fährt der S7 Max Ultra zwischendurch an die Station, um den Mopp zu reinigen. Dieser Vorgang dauert nur wenige Minuten, danach nimmt der Sauger an der Stelle seine Arbeit wieder auf, an der er diese unterbrochen hatte.

Nach Abschluss aller Arbeiten fährt der S7 Max zurück zu seiner Station. Hier wird zuerst der Mopp gereinigt und danach der Staubbehälter abgesaugt. Es erfolgt dann die zeitintensive Trocknung des Mopps mit heißer Luft. Im gesamten Testzeitraum hat sich mein Sauger hier nicht einmal verfahren, stets fand er sich in der ihm zur Reinigung anvertrauten Umgebung zurecht. Fehlermeldungen treten tatsächlich nur auf, wenn die Tanks gefüllt bzw. geleert werden müssen oder aber der Sauger im Betrieb etwas aufgenommen hat, was seine Bürste blockiert. Die Akkuleistung ist hier für die gesamte Wohnung mehr als ausreichend, meist fährt der S7 mit gut 70% seiner Leistung zurück an die Station.



Link zum Hersteller: Roborock S7 Max Ultra