Im Test – TaoTronics SoundLiberty 80 – schlichte, aber gute In-Ears

Wer wie ich über längere Zeit zu Fuß oder mit den Öffentlichen unterwegs ist, weiß gute In-Ear Kopfhörer sehr zu schätzen. Der Musikgenuss darf an keinem Ort fehlen. Ihre Kompaktheit und der Tragekomfort sind definitiv Vorteile gegenüber On- oder Over-Ears bei kilometerlangen Märschen. Wenn mir dann auch noch das Kabel und der damit verbundene Buchsenverschleiß, den ich schon des öfteren zu beklagen hatte, erspart bleiben, umso besser. Deswegen war ich froh mit den TaoTronics SoundLiberty 80 mal wieder neue kabellose In-Ears für meine Wege durch Berlins Straßen ausprobieren zu dürfen.

Der erste Eindruck zählt bekanntermaßen viel. TaoTronics versprechen qualitativ hochwertige Alltagstechnik. Das sieht man beim Auspacken auch direkt. Von der Verpackung bis zur Steuerung ist alles einfach gehalten aber dennoch hinterlässt alles einen angenehm schicken Eindruck. Die Kopfhörer selbst sind an den Außenseiten mit einem metallisch glänzenden Übergang von Türkis zu Violett veredelt und kommen in einer unauffälligen weißen Lade- und Transportstation, die mit 5 x6 Zentimetern Abmessung in jede Hosentasche passt. Der kleine Quick Start Guide verrät dem zukünftigen Träger innerhalb von wenigen Minuten alles was man wissen muss, um mit den Earbuds umgehen zu können.

Die Bluetooth-Verbindung ist während einer Ampelschaltung über die Einstellungen des Handys erstmalig hergestellt und funktioniert danach völlig automatisch, sobald man die Earbuds aus ihrer Ladestation nimmt, es bedarf keiner weiteren App oder besonderen Handgriffen. Genau so intuitiv ist die Steuerung. Über die Außenseite lassen sich nicht nur die Lautstärke steuern oder Lieder pausieren und überspringen, auch Anrufe kann man mit leichten Berührungen annehmen, ablehnen oder beenden. Dabei können die Kontaktflächen überzeugen. Mit den Worten „Hey TT“ kann man problemlos die Sprachassistenten Google oder Siri aktivieren und auf deren volle Funktionen zugreifen, ohne das Handy aus der Tasche nehmen zu müssen.

Die Earbuds aus Hartplastik legen sich ebenso leicht in die Ohrmuschel und bleiben dort auch nach längerer Tragzeit und stärkeren Kopfbewegungen fest aber ohne Drücken sitzen. Ohne die bei vielen anderen Modellen üblichen Gummi-Aufsätze werden Umgebungsgeräusche weniger abgeschirmt. Das war für mich als Fußgänger im Straßenverkehr durchaus ein Vorteil. Ohne auf den Musikgenuss verzichten zu müssen, konnte ich mich problemlos auf meine Ohren verlassen, um wichtige akustische Signale aus der Umgebung wahrnehmen zu können. Schwieriger war es in der Berliner U-Bahn. Jeder weiß, wie laut diese rattern und quietschen kann, wodurch mit den SoundLiberty 80 meine Musik wenig zur Geltung kam und Gespräche in meiner Serie, die ich beim Sitzen gerne schaue, fast bis zur Unverständlichkeit übertönt wurden.

Das Klangbild passt genau wie alles andere an den Kopfhörern sehr gut in das Motto von „Hoher Qualität im Alltag“. Gerade die Sprachverständlichkeit bei Musik und Telefonaten ist dabei hervorzuheben. Dabei wirken Gesang und musikalischer Hintergrund ausgewogen mit leichtem Fokus auf den Mitten. Die SoundLiberty 80 schaffen es Eminems Raps auch mit seiner berüchtigten Schnelligkeit mit den starken HipHop Bässen ausgewogen und klar wiederzugeben, ohne an Eindruck zu verlieren. Dabei fehlt es ein wenig an den ganz tiefen Bässen und den extremen Feinheiten.

Ob Eric Claptons BluesRock oder Asking Alexandrias Metalcore, man darf unabhängig von seinem Musikgeschmack ein durchaus abgerundetes Klangbild erwarten, das sowohl mit Klarheit in den Mitten und Höhen als auch kraftvollen Bässen jedes Lied zu einem Genuss werden lässt. Übertreibt man es mit der Lautstärke jedoch, können die Mitten anfangen matschig zu werden, dies lässt sich aber schnell mit dem in jedem Handy oder Tablet verfügbaren Equalizer anpassen, möchte man über längere Zeit mit so einer Lautstärke Musik hören.

Bei Kabellosen Kopfhörern bleibt natürlich auch immer die Frage der Akkulaufzeit. Die SoundLiberty 80 bieten ca. drei Stunden Musikgenuss. Das Transportcase hat selbst einen eingebauten Akku, der die Earbuds bis zu dreimal wieder aufladen kann und von der Schnellladefunktion Gebrauch macht. Für den Weg zur Arbeit oder zu einem Freund in der Nähe ist die Laufzeit völlig ausreichend, dann einstecken und für den Rückweg hat man wieder voll geladene Kopfhörer, ohne sich auf die Suche nach einer Steckdose machen zu müssen. Eine Ladestandsanzeige nicht eingebaut. Hierzu muss man in die Bluetooth Einstellungen des Handys schauen.

Fazit:

TaoTronics hat sich das klare Ziel gesetzt, Alttagstechnik mit hoher Qualität an den Mann zu bringen und die SoundLiberty 80 setzen genau das um. Sie sind nichts Außergewöhnliches, trumpfen aber mit unkomplizierter Bedienung und schickem Aussehen auf, ohne groß auf Soundqualität zu verzichten. Innerhalb von wenigen Sekunden sind sie verbunden und der Musikgenuss kann losgehen, fast egal wo es hingeht.


Link zum Hersteller: TaoTronics SoundLiberty 80