Kann es zu viel des Guten geben? Ein altes Sprichwort behauptet das jedenfalls. Wer aber in einen neuen TV investiert, möchte alles Gute beisammen haben, der möchte ein erstklassiges Bild, bestmöglichen Ton, formschönes Design und selbstverständlich inzwischen auch HDMI 2.1 mit den entsprechenden Funktionen für das perfekte Gaming an den neuen Konsolen Xbox Series X|S und Playstation 5. Und wer einen Philips kauft, möchte natürlich auch Ambilight. Ich habe den neuen Philips 48OLED806 jetzt seit gut drei Wochen im Test und dessen Funktionen sind so umfangreich, das Display so unfassbar gut, dass ich ganz weit ausholen muss, um alles in einem einzigen Beitrag unterbringen zu können.
Gaming ist ein inzwischen allumfassendes Thema in allen Bereichen der Unterhaltungselektronik. Kaum ein Hersteller von Bild oder Sound kann es sich heute noch erlauben, die breite Masse der videospielenden Käuferschaft zu ignorieren. Philips beging im letzten Jahr diesen Fehler, da wurde zwar HDMI 2.1 angeboten, aber eben nicht die wichtigen Funktionen VRR und ALLM. Dies hat man in diesem Jahr korrigiert und man präsentiert mit dem OLED806 nicht nur einen erstklassigen TV für alle Bereiche des Films und des Unterhaltungsprogramms, sondern auch an zwei der vier HDMI-Anschlüsse 4K mit 120 Hertz für die neue Konsolen-Generation. Und wer einmal seine Spiele mit Ambilight >>> erlebt hat, möchte zukünftig kaum mehr darauf verzichten.
HDMI ist für alle Hersteller seit seiner Einführung im Jahr 2002 ein echter Quell aller möglichen Fehler, denn zahlreiche Geräte der verschiedensten Kategorien sollen miteinander arbeiten, um dem Nutzer das bestmögliche TV- und Sounderlebnis zu bieten. Wer eine Soundbar an einem TV betreibt, möchte diese nicht gesondert bedienen, sondern erwartet zurecht, dass sich der Klang mit dem TV gemeinsam anschaltet. Was so einfach klingt, stellt die Softwareentwickler trotz einheitlicher Standards auch heute noch bisweilen vor Probleme. Warum also soll es mit der Einführung von HDMI 2.1 anders sein? Stichwort AV-Receiver >>>! Obwohl dieser Standard schon im November 2017 vom HDMI-Konsortium festgelegt wurde, wird er erst jetzt in neue Bildschirme und AV-Receiver implementiert, was ohne die neuen Konsolen jedoch sicher nicht in diesem Tempo passiert wäre. Allerdings besteht die aktuelle Version 2.1 aus 15 verschiedenen Features, die jeder Hersteller im Baukastensystem verwenden kann. Für den Käufer bedeutet das eine gewisse Unübersichtlichkeit, denn auch wenn HDMI 2.1 auf dem Karton steht heißt das nicht, dass auch alle Features des neuen Standards im Gerät verbaut sind. Auch wenn ein TV nur eARC beherrscht, darf trotzdem HDMI 2.1 dranstehen. Das macht es also für den Kunden schwierig, das für die eigenen Ansprüche entsprechende Gerät zu finden.
Die für das TV wichtigsten Funktionen sind die neuen Formate 4K/120Hz und 8K/60Hz, das heißt, der TV stellt Bilder in 4K mit einer Wiederholungsrate von bis zu 120 Bildern pro Sekunde dar, in 8K bei 60 Bildern. Nun hat sich 4K gerade als aktueller Standard durchgesetzt – obwohl viele Sender es gerade erst geschafft haben, HD zu etablieren – ist man mit HDMI 2.1 schon für die Zukunft in 8K gerüstet. Dies wird möglich durch eine gegenüber HDMI 2.0b fast verdreifachte Datenübertragung. Waren es beim alten Standard noch 18 Gbps (Gigabit pro Sekunde), sind es jetzt bei HDMI 2.1 ganze 48Gbps. Damit sind dynamische neue Bildformate wie HDR10+ und Dolby Vision und das Soundformat eARC (Enhanced Audio Channel) möglich. Dabei wird der Sound mit bis zu acht Kanälen übertragen, was auch unkomprimierten 7.1 Klang für Dolby Atmos oder DTS:X möglich macht.
Für das perfekte Gaming-Erlebnis jedoch sind noch vier weitere wichtige Features notwendig. Seit Ankündigung der neuen Konsolen-Generation geistern VRR, ALLM, QMS und QFT durch die Medienlandschaft. Was schon in den Abkürzungen wichtig klingt, macht zumindest die Xbox Series X erst zu der Konsole, als die sie konzipiert wurde. Am PC mit AMD Freesync und Nvidia G-Sync schon lange im Einsatz, kommen nun auch Konsolenspieler mit VRR in den Genuss der variablen Bildwiederholungsrate. Ohne VRR kam es gerade in detailreichen oder schnellen Spielen zum Verwischen oder Zerreißen des dargestellten Bilder Bildes, weil die Spielkonsole mehr Bilder lieferte, als der TV verarbeiten konnte. Nun synchronisieren sich TV und Xbox im steten Wechsel, der TV stellt nur die Bilder dar, die er auch abliefern kann. Eine weitere Funktion für perfekte Bilder ist Quick Media Switching. Dieses QMS eliminiert Verzögerungen, die im schlimmsten Fall zu einem schwarzen Bildschirms bei der Wiedergabe von Filmen und Videos führen können, da weder Filme noch Spiele kontinuierlich die gleichen Bildwiederholungsraten liefern. Hier passen sich alle Geräte der HDMI-Kette aneinander an.
Gerade bei schnellen Spielen wichtig ist eine möglichst geringe Latenz, also eine Verzögerung des dargestellten Bildes. Während echte Gaming-Monitore inzwischen bei nur noch einer Millisekunde Latenz sind, hinkten TVs diesem Wert bisher um Längen hinterher. QFT sorgt also schlicht für eine schnellere Bildübertragung, welche Verzögerungen auf weniger als zu vernachlässigende neun Millisekunden reduziert. Zum Vergleich: Ein Wimpernschlag benötigt 15 Millisekunden. All diese Funktionen nützen jedoch nichts, wenn am TV nicht in den Gaming-Modus geschaltet wird, also der Modus mit der geringsten Latenz. Hierbei wird sämtliche Bildbearbeitung, die bei einem Film noch so wichtig ist, im Hintergrund abgeschaltet. Der TV verarbeitet also ausschließlich das Bild, welches ihm von der Konsole geliefert wird. Allerdings wurde dieses Umschalten bisher von zu vielen Spieler ignoriert oder vergessen, so dass nun der TV diese Aufgabe übernimmt. Startet ein Spiel, schaltet der Bildschirm automatisch in den Auto Low Latency Mode ALLM – den Modus mit der geringsten Latenz.
Der Philips OLED806 bietet all diese Funktionen, darum wird nun zuallererst die Xbox Series X an das Display angeschlossen, bevor überhaupt Netflix und Disney+ eingerichtet werden und der erste Film läuft. Der HDMI-Anschluss 2 bietet alles, was die Xbox fordert, nämlich 4K mit 120Hz sowie eARC. Der TV leuchtet, die Xbox startet, es erfolgt die automatische Umschaltung in den Gaming-Modus, somit wird zuerst in den Videoeinstellungen der Xbox gecheckt, ob sich VRR, also die variable Bildwiederholungsrate aktivieren lässt? Und welch Überraschung, das Feld bleibt grau, die Funktion lässt sich nicht nutzen. Also werden auch die anderen HDMI-Eingänge versucht, das Ergebnis ist jedoch immer dasselbe – VRR lässt sich auf der Xbox nicht aktivieren. Erst ein Anruf beim Head of Communications Philips TV & Sound Georg Wilde brachte mich auf die richtige Spur. Zum für mich ersten Mal muss HDMI für das Gaming gesondert aktiviert werden. In den Grundeinstellungen geht man bei Philips nämlich davon aus, dass an jedem HDMI-Eingang ein klassischer Zuspieler für das Bild hängt, also ein Blu-ray Player oder ein SKY-Decoder. Will man jedoch die Xbox nutzen, muss der entsprechende HDMI-Port – also hier im Test HDMI 2 – auf den Spielemodus umgestellt werden. Ist das erledigt, ist auch VRR an der Xbox zu aktivieren. Aber auch die anderen beiden Anschlüsse lassen sich für das Gaming nutzen, geben dann jedoch nur 4K mit maximal 60 Hertz aus.
Der Weg dahin ist allerdings etwas unübersichtlich und das ist das einzige, was ich tatsächlich in diesem Testzeitraum am OLED806 bemängeln kann. Eine übersichtliche Menüführung ist bei scheinbar unendlich möglichen Einstellungen eine Kunst, die zwar oftmals gut gemeint, aber leider zu selten auch gut gemacht ist. Geht man nämlich über die Taste der ansonsten übersichtlichen Fernbedienung um Einstellungen vorzunehmen, eröffnet das dann eingeblendete Kurzmenü eine Vielzahl von Menüpunkten, die auf den ersten und auch zweiten Blick erschlagend wirken. Unter dem Punkt Häufige Einstellungen findet man dann wiederum Alle Einstellungen, welche wirklich für die Feinjustierung des TV nötig sind. Ebenfalls möglich ist der ungewöhnliche Weg über den Android-Startbildschirm. Das Zahnrad-Icon hier führt den Nutzer in die Tiefen der Feinjustierung. Aber wenn man erst die Wege kennt, kann man diese gewisse Umständlichkeit auch getrost ignorieren, weil man Einstellungen zu Bild und Ton nicht täglich vornimmt.
Und endlich kommt mit den ersten bewegten Bildern das herrliche Design des Philips 48OLED806 richtig zur Geltung. Das Display wird von einem nur zwei Millimeter schmalen Rahmen eingefasst, der im Betrieb sichtbare schwarze Rahmen um das Bild beträgt gerade einmal acht Millimeter. In der Tiefe kommt das Display auf fünf Millimeter und im unteren Bereich, in dem bei Flachbildschirmen üblich die gesamte Technik verbaut ist, stehen 45 Millimeter auf dem Zollstock. Der TV selbst steht auf den bereits bekannten schmalen und so unscheinbar schicken Standfüßen, die den Bildschirm fast auf das Bodenniveau des Phonoregals bringen. Der Abstand dazu beträgt nur 18 Millimeter.
Diese tief angeordnete Bauweise macht es allerdings unmöglich, eine Soundbar vor dem Display zu platzieren, ohne einen Teil des sichtbaren Bildes zu verdecken. Aber erstaunlicherweise ist das kaum nötig, denn der OLED806 bietet eine für einen Flachbildschirm gute Soundkulisse. Das 50 Watt 2.1 Soundsystem überzeugt hier mit einem richtig guten Tieftonbereich. Dazu wurde auf der Rückseite ein nach hinten gerichteter Triple-Bass-Treiber verbaut. Das ganze System ermöglicht somit Dolby Atmos und zahlreiche weitere Soundeinstellungen, die über das umfangreiche Menü angepasst werden können. Selbstverständlich ersetzt dieses verbaute Soundsystem kein Heimkino, welches allein schon das so fantastische Bild verdient, dennoch hinterlassen auch die internen Lautsprecher einen vernünftigen Eindruck.
Aber das ist noch lange nicht alles, was der TV in Sachen Klang zu bieten hat, denn der Ton lässt sich über die Raumkalibrierung einrichten. Dafür muss die mit einem Mikrofon ausgestattete Fernbedienung am Lieblingsplatz liegen und die Kalibrierung wird durchgeführt. Das Ergebnis war hier noch einmal eine deutlich verbesserte Sprachwiedergabe bei Dialogen. Wer dennoch noch immer Schwierigkeiten bei der Verständlichkeit hat, greift zur kostenlosen Mimi-App. Die App führt mit dem Zuschauer bzw. –hörer einen umfangreichen Hörtest in Abhängigkeit der Lautstärke durch und passt daraufhin den Klang entsprechend an. Multiroom hält mit dem OLED806 auch am TV Einzug. Mit der DTS-Play-fi-App ist es möglich, alle Play-fi-tauglichen Lautsprecher der verschiedensten Hersteller per WLAN an diese zu übertragen, um die Bundesliga zumindest auch akustisch in der Küche oder dem Bad weiterverfolgen zu können. Und wer seine Nachbarn oder Mitbewohner nicht stören mag, der Film aber erst durch krachende Soundeffekte so richtig zur Geltung kommt, benutzt eben Kopfhörer. Diese lassen sich kabelgebunden ohnehin anschließen, aber am OLED806 ist auch die Übertragung per Bluetooth möglich. Ich habe zu diesem Zweck meinen Philips Fidelio L3 >>> mit dem TV gekoppelt, das Ergebnis ist dann auch erstklassiger Sound über einen erstklassigen Kopfhörer.
Die ersten Betriebsstunden des 48OLED806 werden somit ausschließlich mit Gaming verbracht. Und was eignet sich für einen OLED-Bildschirm dazu besser als ein Spiel, dessen Großteil seiner Handlung in einer dunklen bis pechschwarzen Umgebung spielt? Diablo 2: Resurrected ist eine Neuauflage eines fast 21 Jahre alten Klassikers, der nun endlich auch auf den aktuellen Konsolen erschienen ist. Den Reiz des Spiels macht die stetige Weiterentwicklung der eigenen Spielfigur aus. Dazu werden immer neue Ausrüstungsgegenstände gesammelt, welche die eigenen Angriffs- oder Verteidigungswerte erhöhen, während man auf gleichzeitig immer stärkere Monster trifft, die dem Spieler das virtuelle Lebenslicht ausblasen wollen. Aber nur mit Waffen auf alles einzuprügeln, was nichtmenschlich aussieht, wäre auf Dauer zu stupide. Daher beherrscht jeder einzelne der sieben auswählbaren Charaktere auch Magie, die weitere Schneisen der Verwüstung in die Heerscharen der Hölle pflügt.
Und gerade diese epischen magischen Momente des Spiels, wenn unzählige Zauber in dunklen Höhlen aufeinandertreffen, sind eine ganz besondere Stärke des OLED806. Da erhellen Blitze den Bildschirm in grellem Weiß, dort lässt ein blauer Kältezauber Gegner einfrieren, Flammenzauber verbrennen einen Großteil der Monster und giftige grüne Magie zieht auf beiden Seiten Lebensenergie ab. Dazu kommt eine fantastische Grafik, die den Spieler ganz tief ins Geschehen tauchen lässt, auch wenn gerade nicht ums nackte Überleben gekämpft wird. Auf der Oberwelt brennen Häuser, lodernde Flammen werfen flackernde Schatten und Funken sprühen in alle Richtungen. In Höhlen sind Böden mit Knochen übersät und blutüberströmt und jede Rune an einer Wand ist lesbar. Selbst die Ausrüstung der eigenen Spielfigur ist unfassbar detailliert. Beim Morgenstern des Druiden ist jedes einzelne Kettenglied erkennbar.
Tiefstes Schwarz, auf den Millimeter genaue, scharfe Kontraste und brillante Farben zeichnen einen OLED-TV ohnehin aus, der 48OLED806 zieht hier alle Register und lässt Diablo 2 zu einem echten Erlebnis werden. Dazu kommt der Spiele-Modus des Ambilights, welches den Bildschirm noch einmal in alle vier Richtungen über den Rand hinaus optisch vergrößert und für zahlreiche farbliche und dem Spielgeschehen entsprechend lebhafte Effekte sorgt. Wer nebenbei auch noch Philips Hue Lampen im Einsatz hat, kann diese mit ins Spiel integrieren und somit den gesamten Raum zu einem Teil des Spiels werden lassen. Somit ist der Philips 48OLED806 bis hierhin das ultimative Display für alle aktuellen Spielkonsolen, auch wenn die PS5 bis heute keines der HDMI 2.1 Features beherrscht. Diese sollen wohl endlich mit einem Jahr Verspätung im Dezember dieses Jahres nachgereicht werden. Daher wurde der TV für diesen Beitrag ausschließlich mit der Xbox Series X getestet.
Aber selbstverständlich zockt man nicht rund um die Uhr, bei den inzwischen zahlreichen Streaming-Diensten gibt es fast täglich neue Filme und Serien zu entdecken, die man nach Möglichkeit in Kino-Qualität genießen möchte. Deswegen ist auch der OLED806 ein Android-TV mit aktuellster Version 10. Auch in der Bedienung und Einrichtung dieses Betriebssystems hat Philips alle seine Hausaufgaben mit Bravour erledigt. Im Gegensatz zu anderen Herstellern lässt man dem Nutzer die freie Wahl seiner Apps. Während woanders Apps einer monatelangen Überprüfung unterzogen werden, bevor sie auf dem TV zur Verfügung stehen, installiert der Philips-Nutzer all die Dienste, die er beim Start auf seinem TV vorfinden mag.
Einige wie Netflix oder prime video sind bereits vorinstalliert, andere wie DAZN oder Twitch richtet man mit wenigen Handgriffen selbst ein – eben ganz so, wie man das von seinem Smartphone auch gewöhnt ist. Für mich neu hingegen war die Inbetriebnahme von prime, da hier mit einem Scan eines QR-Codes der volle Funktionsumfang ohne lästige Nutzereingaben am TV sofort zur Verfügung stand. Gleiches gilt für die Magenta-App. Diese stellte beim Start fest, dass ich bereits Telekom-Kunde bin, nach wenigen Sekunden stand auch hier das volle Programm ohne weitere Eingaben bereit. Die Eingaben der Fernbedienung werden dabei innerhalb von Sekundenbruchteilen verarbeitet, die einstigen Verzögerungen bei der Verarbeitung von Tastenkommandos sind endgültig Vergangenheit. Ein kleiner Kritikpunkt bei allen Eingaben ist das vielleicht zu flache Steuerkreuz der Fernbedienung, hier kann leider nicht intuitiv erfühlt werden, in welche Richtung man sich im Menü bewegt.
Sind die Grundeinstellungen zum Bild des OLED806 schon wirklich gut, so kann man mit den entsprechenden Justierungen und der Nutzung des korrekten Bild-Modus noch einmal so viel mehr an Qualität aus dem Display holen. Ich habe das mit dem Film The Suicide Squad – nicht zu verwechseln mit Suicide Squad, das The im Namen macht den Unterschied – getestet, um das für mich beste Bild herauszufinden. Denn auch hier sind die Geschmäcker in Sachen Farbe, Kontrast und Helligkeit vollkommen unterschiedlich. Die KI Bildeinstellung gibt hier zahlreiche Modi vor, die je nach Film ein anderes Ergebnis liefern. So gefiel mir Margot Robbie als Harley Quinn im Heimkino-Modus besser als im eigentlich dafür vorgesehenen Filmmaker Modus. Dieser ist zwar der Standard für normgerechte Filmwiedergabe, dennoch ist das Bild zu dunkel und die Farben sind zu wenig intensiv.
Die große Kunst sind jedoch weder Farben, noch Helligkeit. Ein aktueller TV zeichnet sich durch seine Fähigkeiten bei der Bewegungsschärfe aus. Auch hier bietet der TV einige Möglichkeiten, das Bild bei Kameraschwenks scharf zu halten und das Verwischen von Objekten auf ein Minimum zu reduzieren. Und auch hier muss jeder Nutzer für sich selbst entscheiden, welche der Einstellungen seinen persönlichen Sehgewohnheiten am ehesten entspricht. Ich habe bei den zahlreichen Filmen die beste Erfahrung im Modus Pures Kino gemacht, hier wurden selbst schnelle Bewegungen in den zahlreichen Action-Szenen beim Film Black Hawk Down annähernd perfekt umgesetzt. Wer damit nicht zufrieden ist, kann mit den weiteren Modi für Bewegung andere und vielleicht noch bessere Ergebnisse erzielen.
Ein leidiges Thema bei einem OLED-Bildschirm ist das Einbrennen von Bildinhalten oder wie es im Fachjargon heißt, permanente Nachbilder. Philips verwendet zu diesem Zweck die sogenannte Anti-Burn-In-Technologie. Mit dieser Technik erkennt der TV permanent eingeblendete Bilder, also zum Beispiel Senderlogos, Laufbänder oder bei Spielen permanente Lebensanzeigen. Diese Stellen werden in der Leuchtkraft reduziert, ohne die anderen Bildbereiche dabei zu beeinträchtigen. Dennoch gilt trotz dieser Technik, dass der OLED806 nach dem Ausschalten im Standby verbleiben muss, um eine Bildschirmbereinigung durchführen zu können. Ein OLED-TV darf also nicht nach dem Betrieb vom Strom getrennt werden. Weiterhin meldet der TV nach sechs Stunden Dauerbetrieb diese Reinigung an. Nun muss man deshalb nicht den Film abbrechen, aber dennoch sollte dann nach Möglichkeit irgendwann der Bildschirm die Bereinigung durchführen können. Ich habe zu diesem Thema bereits vor längerer Zeit einen Beitrag >>> verfasst, der vielleicht gerade für den OLED-Einsteiger interessant sein kann.
Fazit:
Der Philips OLED806 ist die Erfüllung des Traumes nach dem perfekten Bild, egal ob man Filmfan oder Gamer ist. Großartige Farben, annähernd fehlerlose Bewegungsschärfe, zahlreiche Modi für das beste Bild, neue und nützliche Extras für noch besseren Sound, vierseitiges und anpassbares Ambilight, funktionsfähiges HDMI 2.1 und ein schlankes Design ergeben unter dem Strich ein großartiges Gesamtpaket.
Auch wenn die Menüführung etwas unübersichtlich ist und die persönlich besten Einstellungen einiges an Einarbeitungszeit fordern, kann dies den einwandfreien Eindruck zum TV nicht schmälern. Wer also zurzeit den Kauf eines neuen TV ins Auge gefasst hat, wird am Philips OLED806 nicht vorbeikommen. Verfügbar ist das Display in den Größen 48, 55, 65 und sogar 77 Zoll. Mehr Heimkino geht nicht!
Link zum Hersteller: Philips 48OLED806