Sharp – eine Marke, die ich bisher gar nicht mehr auf dem Schirm hatte und die mich direkt in meine Jugend zurückversetzt. Denn mein Taschenrechner, der noch nach mehr als 10 Jahren perfekt funktioniert, stammt von genau dieser Marke. Doch offensichtlich ist Sharp noch viel mehr als nur qualitative Taschenrechner. Die Marke bietet auch einiges an Heimkino-Equipment an, wie beispielsweise ihre Sharp 2.0 Soundbar HT-SB100, die ich für euch testen darf.
Soundbars haben oft einen entscheidenden Vorteil gegenüber Lautsprechern. Sie sind viel platzsparender! So auch die HT-SB100! Mit ihren 80cm in der Länge und unter 10cm jeweils in der Breite und Höhe ist die schlanke Soundbar für TV-Größen ab 32 Zoll ideal. An meinem Philips 55OLED809 macht die HT-SB100 einen guten ersten Eindruck.

Schon beim Aufstellen fällt direkt das leichte Gewicht von 1,5 Kilogramm, sowie das Gehäuse aus schwarz glänzendem Kunststoff auf. Bei genauerer Betrachtung sehe ich auch die zwei kleinen Kalotten der Soundbar durch das schwarzmatte Metallgitter. Mittig vom besagten Gitter steht in verchromten Versalien der Markenname und darüber erstreckt sich eine Leiste mit sechs Tasten, die unter anderem das Einschalten, Stummschalten sowie Bluetooth und die Lautstärke regeln können. Fehlt also nur noch der Anschluss an den TV.
Hier fallen mir schon direkt die mitgelieferten Wandhalterungen aus dem Karton entgegen, denn die Soundbar lässt sich nämlich sowohl in ein TV-Regal stellen als auch an die Wand bringen. Im Lieferumfang enthalten ist auch eine Fernbedienung aus grau-anthrazit und teilweise glänzendem Kunststoff mit einem übersichtlichen und benutzerfreundlichen Bedienfeld zur komfortableren Steuerung, bei der das Fach für die Batterien schwer zu öffnen ist. Auffällig ist, dass die FB hinten abgeflacht ist und somit auch stehen kann.

Wenn man einen Blick in die Anleitung wagt, sieht man direkt, dass man die Soundbar auch mittels HDMI- oder digital-optischem Kabel anschließen kann. Keins dieser Kabel liefert Sharp jedoch mit, was erstmal ungewöhnlich ist und mich stutzen lässt. Doch offensichtlich ist dieser Umstand mit dem Preis von knapp 60€ zu rechtfertigen.
Glücklicherweise unterstützt die Soundbar wie mein TV die Bluetooth Version 5.1, weshalb die kabellose Verbindung ohne Probleme direkt funktioniert hat. Da ich jedoch die Verbindung über ein Kabel bevorzuge, weil eine Kabelverbindung grundsätzlich stabiler ist und qualitativ besser ist, als eine kabellose Verbindung, nutze ich für den Test eines meiner neuen Oehlbach Gaming NEW GAME HDMI Kabel.
Die Sharp HT-SB100 verfügt auf der Rückseite über einen HDMI-ARC Anschluss mit CEC, wodurch ich die Soundbar mit meiner TV-Fernbedienung steuern kann und welche nun die mitgelieferte Fernbedienung ablöst. Weiterhin weist die Soundbar einen 3,5mm-AUX-Eingang auf, um externe Stereogeräte anschließen zu können auf und zusätzlich einen USB-Anschluss, der Laufwerke bis 32GB unterstützt.

Da Technik jedoch nicht alles ist, sondern mich besonders der Klang der Soundbar interessiert, lasse ich diese an einem ruhigen Abend mit dem bekannten Disney Film Viana laufen. Mir fällt direkt bei den ersten Szenen auf, dass der Klang der HT-SB100 der Preisklasse entspricht und leider nur einen marginal besseren Sound erzeugt, als die verbauten TV-Lautsprecher.
Die kleinen Lautsprecher links sowie rechts erzeugen einen Stereo-Sound im Raum, nicht umsonst wirbt Sharp mit dem Begriff 2.0 Soundbar. Während der Lieder des Disney-Films kommen aber leider weder die Höhen noch die Tiefen so richtig zum Tragen, insbesondere, wenn man die Lautstärke aufdreht. Das liegt zum Teil an der Ausgangsleistung von bis zu 75 Watt, was für kleinere Räume bis zu ca. 11 Quadratmeter ideal ist.
Kurzer Exkurs: Die Ausgangsleistung wird in Watt angegeben und gibt an, wie viel elektrische Leistung verarbeitet werden kann, zum Beispiel von Lautsprechern oder wie in meinem Fall einer Soundbar. Hierbei beeinflusst die Ausgangsleistung einer Soundbar die Lautstärke und die Klangqualität.

Je höher die Wattzahl, desto lauter kann die Soundbar unter Umständen aufspielen. Eine niedrigere Wattzahl bedeutet jedoch auch nicht immer, dass die Klangqualität der Soundbar schlechter als bei anderen ist. Faktoren wie Empfindlichkeit, Impedanz und Effizienz spielen hier auch eine Rolle und beeinflussen die Klangqualität in Bezug auf die Lautstärke.
Der Watt-Peak, der hier mit 75 Watt angegeben wird, bezeichnet die Leistung, welche die Soundbar für einen kurzen Moment weiterleiten kann, ohne nachhaltig beschädigt zu werden oder den Klang immens zu verzerren. Somit ist es nun eindeutig, weshalb die HT-SB100 den Klang des TVs lediglich erweitert.
Nichtsdestotrotz bin ich positiv überrascht, einen Equalizer mit drei voreingestellten Presets und einer benutzerdefinierten Einstellung vorzufinden. In den Equalizer kommt man durch die Taste auf der mitgelieferten Fernbedienung. Von dort aus kann man zwischen den verschiedenen Presets Film, Musik und Stimme wechseln, indem man auf die EQ-Taste drückt. Weiterhin besteht auch die Möglichkeit Bässe und Höhen selbst einzustellen.
Und weil wir alles auf Herz und Nieren prüfen und wir nicht umsonst the sound of gaming heißen, spiele ich in Vorbereitung auf die High End 2025 das gehypte Spiel Astrobot weiter. Ich verstehe den Hype um das Spiel! Das Jump’n´Run Astrobot ist ein wirklich süßes und grafisch ansprechendes Spiel, das mich direkt an mein persönliches Lieblingsspiel auf der damaligen Wii U erinnert, nämlich Super Mario Galaxy.
Wenn man die erste Welt bis zum Ende spielt, ist der letzte Gegner ein Gorilla, namens Mighty Chewie. Ich starte den Bosskampf und mein kleiner Bot kommt mit seinem hündischen Begleiter im Level an. Gen Schluss sehe ich eine blecherne Wand aus verschiedensten Baumaterialien vor mir. Plötzlich zerbirst diese in tausende Teile und mittig davon tauchen zwei riesige Pranken des Endgegners auf. Man hört, wie sich die Wand unter der rohen Gewalt spaltet und knirschend Platz macht.

Das hatte ich fast schon so erwartet – innerlich schmunzle ich bevor es weitergeht. Der Gorilla springt und landet direkt hinter einem Gebäude, von dem er Stahlträger in meine Richtung wirft. Ein signifikantes Brüllen und Schnaufen raunt durch die Welt, welche sich über nebligen Wolken auf Wolkenkratzerdächern abspielt. Die Stahlträger verschaffen mir den Weg um zu „Chewie“, wie ich ihn liebevoll nenne, zu gelangen.
Man vernimmt unterschwellig mit welcher Wucht diese Träger auf die Dächer knallen, um dort stecken zu bleiben. Dennoch bleibt es nicht aus, dass durch den Aufprall das Haus in sich zusammensackt. Dies wird auch akustisch durch die kleine Soundbar untermalt. Ich hüpfe also von Dach zu Dach, darf noch einige Gegner erledigen bevor ich letztlich dem überdimensional großen Affen gegenüberstehe.
Um Himmelswillen, Chewie spuckt haufenweise Gegner auf mich! Nachdem ich jeden einzelnen Gegner, die man bereits aus den Leveln davor kennt, ausgeschaltet habe, haut der Gorilla mit einer Glocke auf das Dach, deren doch recht unerwartet vollen Klang nach einigen Sekunden versiegt. Und hier merkt man dann den Unterschied zwischen TV und der Sharp Soundbar HT-SB100. Auch wenn hier bei allen Frequenzen Luft nach oben ist, sorgen die Sound-Kulisse und die zahlreichen Effekte für eine coole Gaming-Atmosphäre.
Es folgen immer größer werdende kreisrunde Ringe über die ich springe, damit ich in die Nähe der Glocke komme, um auch diese auszuschalten. Das güldene Ungetüm ist somit Geschichte! Doch wenige Augenblicke später fliegt sie wie ein Bumerang zurück und knallt direkt auf den Kopf des Mighty Chewie. Wie benommen von dem Aufprall der Glocke fällt Chewie mit seinem Oberkörper nach vorn auf das Dach. Alles bebt und der Aufprall hallt durch die Welt. Okay, denke ich, das ist meine Chance. Natürlich bin ich in sekundenschnelle beim Gorilla, bei dem man offensichtlich an die Schwachstelle Auge gehen soll.

Nachdem beide Augen nun rot und gereizt sind, bricht der Affe das Gebäude, auf dem ich stehe, in zwei Teile und setzt es wieder zusammen. Das läutet den zweiten Teil des Kampfes ein! Immer wieder beißt Chewie in das Dach. Seine Zähne schlagen knirschend und wiederkehrend laut auf bis man ihm letztlich an die Zähne gehen darf. Ich spiele für einen kurzen Moment einen sehr schlechten Zahnarzt und zertrümmere alle schneeweißen Zähne des Gorillas. Gerade in einem solchen Finale, wenn man voll auf die Action auf dem Bildschirm fokussiert ist, kommt dem Klang eine besondere Bedeutung zu. Denn hier wird Sound nur unterbewusst wahrgenommen, aber auch das meistert die kleine Sharp HT-SB100 im Rahmen ihrer Möglichkeiten.
Zum Schluss öffnet sich das riesige Maul und im Rachen sehe ich mittig ein orangefarbenes Feld. Ich gehe direkt darauf zu und schlage einmal drauf – der Kampf ist beendet! Der dunkle Himmel leuchtet bunt und hell auf. Raketen knallen über den gesamten Bildschirm, bunte Lichter flackern hin und her und alles wird begleitet durch einen Sound, der mich ein wenig an Super Mario Galaxy erinnert.
Fazit:
Die Sharp Soundbar HT-SB100 bietet eine solide Grundlage, für alle, die etwas mehr als die TV-Lautsprecher wollen und in die Audiowelt einsteigen möchten. Das Modell ist mit seinen aufgerufenen knapp 60€ wirklich preiswert und zeigt eine entsprechende Qualität in Sachen Klang.
Egal, ob Gaming oder Musik, die Soundbar performt gerade in kleineren Räumlichkeiten und insbesondere bei den leiseren Tönen besser als bei lauteren Tönen und generell in größeren Räumen. Besonders zu erwähnen ist der Equalizer, mit dem man den Klang noch an die entsprechenden Gegebenheiten einstellen kann.
Dafür hat die 5.1 Bluetooth-fähige 2.0 Soundbar eine solide Ausstattung und ist mit einigen Anschlüssen ausgestattet, darunter einen digitalen optischen Eingang, HDMI-Anschluss sowie Klinke und USB. Darüber hinaus werden eine Fernbedienung sowie eine passende Wandhalterung mitgeliefert. Dennoch verwundert es, dass kein HDMI-Kabel beiliegt.

Link zum Hersteller: Sharp HT-SB100