Hardwaretest: auvisio MSX-440 – schicker Barren zum ganz kleinen Preis

Die Unternehmensgeschichte von Pearl liest sich wie ein Märchen aus 1001 Nacht. 1989 als Ein-Mann-Betrieb mit dem Vertrieb von Shareware gestartet, ist Pearl heute eines der größten Elektronik-Versandhäuser Europas. Das Sortiment beinhaltet so gut wie jeden Artikel, der mit Strom betrieben werden kann. Daher ist es also nicht verwunderlich, dass der Kunde inzwischen auch Soundbars vorfindet.

Pearl hat uns für einen Test die nur knapp 80,-€ teure auvisio MSX-440 zukommen lassen. Ein echtes Schnäppchen wenn man vergleicht, in welchen Preiskategorien andere Hersteller mit ihren Geräten starten. Im schlichten Karton befindet sich dann fast alles, um sofort anfangen zu können. Neben der Soundbar liegen ein Netzteil, ein Audiokabel, zwei Schrauben mit Dübeln für die Wandmontage, eine zierliche Fernbedienung sowie eine verständliche deutsche Anleitung bei. Allerdings vermissen wir ein optisches Kabel.

In der Ausstattung gibt sich die MSX-440 spartanisch. Ein optischer Eingang, USB 2.0 und zwei 3,5-Millimeter-Klinken-Eingänge (Line-In & AUX) sind ordentlich auf der Rückseite verbaut, ein HDMI-Eingang existiert jedoch nicht. Die Eingänge sind tief im Gehäuse versenkt, so dass bei der Wandmontage kein Kabel stört. Ausgestattet ist die Soundbar mit acht Boxen mit jeweils 5 Watt. Diese 80 Watt Ausgangsleistung übertreffen damit die meisten TV-Boxen und genau dafür ist ein solches Gerät auch konzipiert. An der rechten Seite befinden sich zusätzlich der Ein-/Ausschalter, ein Taster für die Quellenauswahl und eine Mute-Taste.

Optisch ist die MSX-440 ein wirklich schickes, kleines Gerät in hochglänzender Klavierlack-Optik. Die Front ziert ein durchgehendes Gitter, hinter dem man die acht Boxen bei genauerem Hinsehen erahnen kann. Gut lesbar ist das grüne LCD-Display in der Mitte, welches den jeweiligen Eingang anzeigt und selbst in dunkleren Räumen nicht blendet. Mit seinen Maßen von 100 x 5 x 7,7 Zentimetern passt die MSX-440 auch vor größere TV, ohne dabei deplatziert oder verloren zu wirken. Im Gegenteil, der kleine Barren fügt sich wirklich gut in die bestehende Umgebung ein und macht eine gute Figur.

Aber man kauft sich ja eine Soundbar nicht aufgrund des guten Aussehens, sondern weil man in erster Linie den Ton von Fernsehboxen verbessern möchte. Aber auch für Musik muss eine Soundbar heute herhalten. Deswegen verfügt die MSX-440 über den optischen Eingang, um hier den Klang des TV auszugeben. Dazu kommt der USB 2.0 Eingang, wenn man seine Playlists eben auf diesem Medium gespeichert hat. Aber ohne Bluetooth läuft heute so gut wie gar nichts mehr. Jedes Smartphone und jedes Tablet geben ihre Songs per Bluetooth an entsprechende Endgeräte weiter. Die MSX-440 bildet hier keine Ausnahme.

Die Soundbar an den TV anzuschließen oder eine Verbindung per Bluetooth zum Tablet aufzubauen, ist innerhalb weniger Handgriffe erledigt. Gelegentlich muss man je nach TV-Typ dem Bildschirm auf die Sprünge helfen und ihm in seinen Einstellungen mitteilen, dass man den Sound nun nicht mehr über die internen Boxen, sondern über den optischen Ausgang an einer Soundbar hören möchte. Jedoch erkennen viele moderne TV inzwischen von allein, dass der Sound umgeleitet wird. Bei einer Bluetooth-Verbindung meldet das externe Device, dass es eine HD-Soundbar gefunden hat, der Kontakt ist somit hergestellt und bis zu einer möglichst direkten Entfernung von 10 Metern stabil.

Als erster Test für die MSX-440 muss der Film The First Avanger:  Civil War herhalten. Zahlreiche Action-Szenen von Explosionen, Kämpfen oder Verfolgungsjagden mit dem Auto, sowie etliche Dialoge verlangen jedem Riegel einiges an Leistung ab. Außerdem möchte man den Film mit 3D-Raumklang genießen, denn schließlich bieten die Avangers Dolby Digital 5.1 Sound.

Nach den ersten Tönen überrascht uns der kleine Schnäppchen-Riegel. Dialoge sind klar und verständlich, Umgebungsgeräusche sind gut zu orten. Nach wenigen Minuten muss er allerdings mit der ersten Action klarkommen. Auch hier sind Schüsse eindeutig zuzuordnen, der Schild von Captain America fliegt auch nicht nur optisch, sondern akustisch durch das Bild und Falcons Schwingen durchschneiden die Luft. Doch bei aller Euphorie über den guten Klang in den Mitten und Höhen vermissen wir trotz integriertem Subwoofer den Bass. Wir hätten uns bei Explosionen oder dröhnenden Motoren ein wenig mehr erhofft.

Gleiches gilt für unser momentanes Lieblingsspiel Forza Horizon 3 auf der Xbox One. Zahlreiche Fahrzeuge stehen zur Wahl und jedes verfügt über seinen ganz eigene Motoren- und Auspuff-Sound. Man erkennt allein schon am Klang, ob man in einem amerikanischen Muscle Car oder einem europäischen Supersportler durch Australien heizt, ob man Feldwege oder Asphalt unter den Rädern hat oder ob man über den Randstein hinaus ein Schild oder einen Baum touchiert. Auch hier gibt es am Klang nichts auszusetzen, es fehlt einfach nur der gewisse Druck bei den Bässen.

Bei der Musik haben wir uns durch unsere Playlists gespielt und von den harten Riffs bei Godsmack mit 1000Hp über Primal Fear mit Rulebreaker bis hin zu den irischen Klängen von Fiddler`s Green mit der Styx-Coverversion von Boat on the River der MSX-440 fast alles anvertraut, was das iPad hier an Alben zu bieten hat. Dabei haben wir uns einer technischen Spielerei der Soundbar erfreut. Denn die auf der kleinen Fernbedienung eher unscheinbare Taste für den Equalizer sorgt für vollkommen unterschiedlichen Klang. Drückt man nämlich auf diesen Button, stehen 14 verschiedene Einstellungen zur Verfügung, die der Soundbar gänzlich andere Kulissen und eine andere Räumlichkeit entlocken. Von Pop über Rock, bis Klassik und RMB reichen hier die verschiedenen Möglichkeiten, jeden Song nach seinem persönlichen Hörempfinden zu spielen.

 

Fazit:

Um es ganz kurz zu machen: Wer nicht mehr Geld in besseren als den TV-Sound investieren kann oder möchte, trifft mit der kleinen und preiswerten MSX-440 eine gute Wahl. Optisch macht der kleine Riegel in jedem Regal mit seinem Klavierlack ohnehin reichlich her, dazu kommen zahlreiche akustische Einstellmöglichkeiten über den integrierten Equalizer.

Man darf beim Sound in dieser Preisklasse ganz sicher keine Wunderdinge erwarten, aber Filme, Videospiele und auch Musik werden gegenüber flachen TV-Boxen hörbar aufgewertet. Und nicht mehr und nicht weniger soll diese Soundbar leisten. Einzig der stellenweise fehlende Bass kann das Hörvergnügen schmälern, aber das ist ja wie bei Klang üblich, eine Sache des persönlichen Geschmacks.

Link zur Herstellerseite: auvisio MSX-440

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