Polk Monitor XT70 + Denon DRA-800H im Test – Teamplayer für den reinen Stereo-Klang

Im August dieses Jahres kündigte Polk die neue Monitor XT Lautsprecher-Serie an, die sich aufgrund der moderaten Preise eher an den HiFi Ein- und Wiedereinsteiger richtet. Aber gerade in dieser Preisklasse beginnt so manches Mal die große (Marken-)Liebe. Nun steht hier mit den Polk XT70 das erste Paar Standlautsprecher zum Test. Und damit die nicht nur stehen, sondern auch klingen, dürfen die zusammen mit dem Denon DRA-800H zeigen, was sie können. Das Set spielt hier jetzt seit einigen Wochen gemeinsam auf und die Kombination macht wirklich Freude bei HiFi, aber auch bei TV und Gaming.

Aus den Lautsprechern spielt hier momentan der Soundtrack aus dem Film Batman The Dark Knight und ich bin erstaunt über die klanggewaltige Bühne, die die XT70 vor mir aufbaut. Auch wenn die Kombination aus realem Orchester mit einigen Cellosoli und Synthesizer nicht jedermanns Geschmack sind, so sind es doch die Poprhythmen, Effekte und kraftvollen Bässe, abgemischt am Computer, die zumindest den Titelsong Why so serious? zu etwas Ungewöhnlichen machen. Aber von vorn.

Für alle, denen der Name Polk noch nicht so viel sagt: Das kalifornische Unternehmen Polk produziert bereits seit 1972 erschwingliche Lautsprecher mit erstklassigem Sound, heute ist Polk Teil der Sound United Gruppe, zu der auch so renommierte Unternehmen wie Bowers & Wilkins, Denon oder Marantz gehören. Ich hatte Anfang des Jahres bereits die Polk React >>> Soundbar in Verbindung mit den SR2 Wireless und dem React Sub zum Test und war angetan von Klang und Technik. Von daher war die Vorfreude auf die neuen MTX70 groß.

Die Polk XT-Serie umfasst einige Lautsprecher, die in Kombination ein umfangreiches Heimkino-System ergeben. Und dennoch hat nicht jeder den Platz, sich ein solch umfangreiches Set an Schallwandlern in die eigenen vier Wände zu stellen. Dann es gibt noch immer den HiFi-Puristen, für den Stereo das Maß der Dinge ist. Und ich stelle trotz einer umfangreichen privaten 5.1.2 Ausstattung wieder einmal fest, dass auch nur zwei Standlautsprecher für erstklassigen Sound ausreichen.

Polk MTX70

Der Monitor XT70 ist der größte und leistungsstärkste Lautsprecher der Serie, daher macht er schon nach dem Aufstellen richtig Eindruck. Mit seinen Maßen von 23,5 x 102,6 x 31,8 Zentimetern zieht er erst einmal die Blicke auf sich. Dazu kommen die fünf verbauten Treiber, die sich auch hinter einer Abdeckung verbergen lassen. Aber wenn man sich so einen Schallwandler aufstellt, möchte man den auch in all seinen Facetten genießen. Die gesamte Formgebung des verstärkten MDF-Gehäuses zeichnet sich durch seine Klarheit aus. Alles hat klare Ecken und Kanten, futuristisch anmutende Rundungen sucht man vergeblich.

Einzig der integrierte, aber optisch abgesetzte Standfuß unterbricht die durchgehenden Linien. Höhenverstellbare Füße oder sogar Spikes sucht man hingegen vergeblich, die würden dann auch wahrscheinlich den Rahmen der aufgerufenen Preisklasse von unter 300,- Euro pro Lautsprecher sprengen. Dennoch muss gerade ein Standlautsprecher absolut stabil stehen, da sich der Klang sonst nicht richtig entfalten kann, er klingt dann weniger exakt und ortbar. Hier ist bei der Aufstellung also auf einen absolut ebenen Untergrund und kippelfreien Stand zu achten.

Alle Treiber sind klassisch angeordnet, man verzichtet bei Polk auf Experimente mit nach unten versetzten Hochtönern. Für die Höhen sind Hi-Res-zertifizierte 1 Zoll Terylen-Kalottenhochtöner zuständig, die Frequenzen von bis zu 40 kHz wiedergeben können. Terylen ist eine besonders reißfeste, formbare und damit vielseitig verwendbare Polyester-Faser, die auch für die Erstellung von Gurten oder Trinkflaschen verwendet wird. Unauffällig auffällig ist hier kleine Aufdruck Polk Audio Est.1972.

Dazu kommen jeweils zwei Bi-Laminat-Papier-Tieftöner mit 6,5 Zoll und zwei Passive Bassstrahler mit 8 Zoll. Alles zusammen ergibt einen Frequenzgang von 35 Hz bis 40.000 Hz. Die XT70 sind kompatibel mit 4- und 8-Ohm-Ausgängen und damit für so gut wie jeden guten Receiver geeignet. Gerade ohne die Frontabdeckung ergibt das 3-Wege-Design der MXT70 damit ein beeindruckendes Bild. Auch der Aufbau des Sets gestaltet sich mühelos. Mit einem Gewicht von nicht ganz 16 Kilogramm lassen sich beiden MXT70 auch bequem allein aufstellen und ausrichten.

Denon DRA-800H

Vor nicht allzu langer Zeit bestand ein klassischer Stereo-Receiver aus dem was nötig war, um ein Paar Lautsprecher und den einen oder anderen Zuspieler anzuschließen. In Zeiten von Streaming ist eine solche Ausstattung aber längst nicht mehr zeitgemäß, daher stattet Denon den DRA-800H mit allem aus, was eventuell einmal Anschluss finden soll. So lässt sich nicht nur ein weiteres Paar Lautsprecher am kleinen Receiver betreiben, auch zwei Subwoofer sind möglich.

Dazu kommen gleich fünf HDMI-Eingänge und ein HDMI-Ausgang mit ARC für den Anschluss an den TV. Wer gerne sein Vinyl abspielt, wird den Phono-Eingang zu schätzen wissen. Weiterhin hat man den Denon mit zwei weiteren Cinch-Stereo-Eingängen, einem digitalen Koaxial-Eingang, zwei optischen Eingängen und trotz möglichen WLAN auch einem Netzwerk-Eingang versehen. Somit lassen sich zahlreiche Zuspieler am DRA-800H betreiben.

Das ist eine für die mittlere Preisklasse, in der sich der Receiver bewegt, richtig gute Ausstattung, mit der damit neben Musik ob analog oder digital auch Action am TV und das Gaming möglich ist. Allerdings stammt der DRA-800H bereits aus dem Jahr 2019, er beherrscht zwar 4K, aber HDMI 2.1 sucht man also hier vergeblich. Wer seine Xbox Series X|S über den Verstärker durchschleifen möchte, wird auf VRR und die 120Hz Ausgabe verzichten müssen.

An der Front hingegen präsentiert sich der DRA-800H wohltuend klassisch schlicht. Wer schon einmal einen Verstärker bedient hat, findet sich auch mit den Reglern des Denon auf Anhieb zurecht. Auffällig sind auf Anhieb die beiden unterschiedlich großen Drehregler an den Seiten. Links befindet sich der gerasterte Button für die Quellenauswahl, rechts und ein wenig größer dimensioniert der für die Lautstärkeregelung. Beide sind leichtgängig und bieten kein Spiel bei der Bedienung. Drei weitere Drehregler mit einem sauberen Raster unterhalb des Displays sind zuständig für die Höhen, Bässe und die Balance. Da der DRA-800H nicht über eine Funktion zur Raumeinmessung am Lieblingshörplatz verfügt, kann man über die Balance hier den Ton korrigieren. Links und rechts dieser Regler befinden sich der Kopfhörer-Eingang und ein USB-Slot.

Unter dem Display eingelassen sind individuell belegbare Quick-Select Tasten, sowie für die Auswahl der Lautsprecher, wenn man denn ein weiteres Paar angeschlossen hat, die Stationstasten für den Tuner sowie eine Status-Anzeige. Alles gestaltet sich sehr übersichtlich und verständlich. Das große gut lesbare und dimmbare Punkt-Matrix-Display selbst besteht aus einer Zeile, die je nach Einstellung alle wichtigen Informationen einblendet. Die Verarbeitung ist einwandfrei, jedes Spaltmaß und jede Schraube passt. Optisch ist die Front aus gebürstetem Aluminium wirklich gelungen, wenn man die großen Aufkleber zu den Spezifikationen entfernt hat.

So weit, so ordentlich, viel spannender sind jedoch die zahlreichen Funktionen, die der DRA-800H zu bieten hat. Hier kommt das HEOS-Modul ins Spiel, welches UKW-, DAB+ -, sowie Internet-Radio zur Verfügung stellt. Dazu kommen die so wichtigen Streaming-Dienste wie Spotify, TIDAL, Deezer, AirPlay 2 oder Amazon Music. Die verbauten AKM 32-Bit DAC sorgen für die Widergabe auch von Hi-Res Material, wie das von TIDAL oder Spotify HiFi bereitgestellt wird. Dekodiert werden FLAC, ALAC und WAV Files mit bis zu 192kHz/24 Bit. Weitere HEOS-taugliche Lautsprecher lassen sich über das Modul auch über das Netzwerk mit dem Receiver verbinden. Die beiden Kanäle leisten jeweils 145 Watt, somit sind auch größere Räume mit entsprechenden Lautsprechern gut zu bespielen.

Die Einrichtung des DRA-800H sollte der Einfachheit halber über einen per HDMI angeschlossenen TV erfolgen. Das OSD führt den Benutzer dann Schritt für Schritt durch zahlreiche Menüpunkte. Wer den Receiver ohne TV nutzt, kann dies aber auch über das Display erledigen. Das ist zwar ein wenig komplizierter, aber dennoch machbar. In der Schnellstartanleitung findet sich ein QR-Code, der den Benutzer auf die entsprechende Website mit einer ausführlichen Bedienungsanleitung führt. Die Bedienung kann dann über die kleine und übersichtlich gestaltete und vollständig aus leichtem Kunststoff bestehende Fernbedienung erfolgen. Große Tasten und eine lesbare Beschriftung sorgen für einfache Handhabung auch mit nur einer Hand.

In der Praxis als einfacher in der Bedienung und übersichtlicher hat sich jedoch die HEOS-App herausgestellt. Hier finden sich alle wichtigen Funktionen, die zwar auch die Fernbedienung teilweise bietet, aber die Suche nach einem Radio-Sender im Internet über TuneIn oder die Nutzung der abonnierten Streaming-Dienste ist hier nur einen Fingertipp entfernt. Es ist eben einfacher, den Namen eines Senders den man sucht, am Smartphone zu tippen.

Endlich Musik – es geht hoch hinaus

Was gibt es für den Test der Höhen besseres als die Gitarren-Riffs von Angus Young von AC/DC? Gerade bei hohen Tönen neigen viele Lautsprecher zum Klirren oder aber den Ton in solch unangenehme Spitzen zu treiben, dass es schon fast in den Ohren schmerzt. Nicht so die MXT70, der Hochtöner erzeugt erst ab schon fast nachbarschaftlich untauglichen Pegeln ein wenig mehr Biss und Prägnanz, ohne dass das jedoch unangenehm würde auffallen oder sogar stören.

Und so pflüge ich mich durch zahlreiche Stücke von AC/DC mit besonderem Augenmerk auf Angus`, aber auch Malcolms und Stevies Gitarrenspiel. Ein perfektes Beispiel für großartigen Rhythmus ist dabei wohl der Song Thunderstruck. Die MXT70 spielen hier mit einer für diese Preisklasse erstaunlichen Leichtigkeit auf, jedes Zupfen einer Saite ist klar zu vernehmen, man sieht förmlich die Finger über das Griffbrett fliegen. Die Akustik ist harmonisch und rund.

Ab durch die Mitte – kein Song ohne echte Stimme

Stimmen sind das, was so viele Songs erst zu dem machen, was sie sie sind. Selbstverständlich kann man viele Stücke auch an ihrem Rhythmus oder an deren Noten erkennen, aber erst die Stimme des Lead-Sängers macht eine Band erst so markant und einzigartig, alles andere ist vielfach austauschbar. Was wären Motörhead ohne Lemmy Kilmister, Blue October ohne Justin Furstenfeld oder Volbeat ohne Michael Poulsen?

Eines der besten Alben aller Zeiten, in denen die Stimme das Maß aller Dinge ist, ist mit Sicherheit Nirvana Unplugged in New York, welches erst nach dem Tod ihres Sängers Kurt Cobain zu der Ehre gekommen ist, welche diesem Werk auch gebührt. Ich habe exemplarisch für das gesamte Album den Song Where Did You Sleep Last Night gespielt, weil hier der Mittelteil fast ohne instrumentale Begleitung auskommt und nur aus der einzigartigen Stimme Kurt Cobains besteht. Und gerade das Finale, wenn er all seine Kraft in die Stimme legt und so unfassbar verletzlich klingt, gehört zum Besten, was jemals auf Vinyl und CD gepresst wurde. Es ist und bleibt ein Konzert für die Ewigkeit!

Die Polk MXT70 bringen Cobain authentisch und vor allem berührend rüber, mit geschlossenen Augen sitze ich in der ersten Reihe direkt im Saal. Die Stimme scheint am Ende des Songs zu brechen, ich spüre schon fast dessen Verzweiflung, die innere Zerrissenheit und die Lautsprecher lassen mich daran teilhaben. Das Konzert fand im November 1993 statt, knapp sieben Monate später nimmt sich Kurt Cobain das Leben.

Oft unterschätzt aber häufig übertrieben – der Bass

Kein Film kommt ohne Tiefton aus, weswegen in ein gutes Heimkino auch ein vernünftiger Subwoofer gehört, der die entsprechende Action im Raum verteilt. Aber gerade bei der Musik wird der Bass viel zu häufig unterschätzt. Klar, etliche, gerade preiswerte Kopfhörer setzen nur auf den tiefen Ton damit es ordentlich brummt, aber darauf kann man dann getrost auch verzichten. Die Kunst bei der Musik ist es, einen Bass in einen Song zu integrieren, ihn diesen begleiten zu lassen, ohne dass der sich in den Vordergrund drängt und dominiert. Der Bass soll unaufdringlich, aber vernehmbar sein.

Bei Polk legt man nach eigener Aussage schon immer gesteigerten Wert auf unangestrengten Bass, welcher klassische Rocksong würde sich also zum Test des MXT70 Tieftons besser eignen, als The Chain von Fleetwood Mac? Gerade das Remaster von 2004 zeigt das perfekte Bassspiel mehr als deutlich auf. Spielen am Anfang nur die beiden Gitarren, welche die Stereo-Qualitäten des Sets noch einmal hervorheben, so setzt im Refrain der Bass ein, der dem Song seine Einzigartigkeit verleiht. Und auch die kurze Passage kurz vor dem Ende, in der er einen kurzen Moment allein aufspielen darf, nur begleitet von ein wenig Schlagzeug, macht deutlich, dass man bei Polk weiß, wie tiefer Ton funktioniert. Nichts nervt, nichts dröhnt, alles ist herrlich trocken, ohne das sich Einrichtungsgenstände in Bewegung setzen.

Stereo statt vollständiges Heimkino auch für Filme und Gaming

Dass die beiden Polk MXT70 am Denon DRA-800H Musik können, hat das Set eindrucksvoll bewiesen. Aber der HDMI-Ausgang mit ARC ist geradezu prädestiniert, auch Filme zu schauen und krachende Action akustisch darzustellen. Und weil ich mein Disney+ Abo viel zu selten nutze, muss nun Marvels Black Widow für diesen Test zeigen, was die Lautsprecher leisten können? Eigentlich hatte ich nach Iron Mans traurigem Abgang vorgehabt, Marvel und den Avengers den Rücken zuzukehren, aber dieser Vorsatz hatte erwartungsgemäß nicht lange Bestand. Nun eben Black Widow

Bereits kurz nach dem Start befindet sich die 13jährige Natasha Romanoff mit ihrer Scheinfamilie auf der Flucht vor S.H.I.E.L.D., schon hier bauen die die XT70 großes Kino auf. Wenn die Jeeps versuchen das startende Flugzeug am Start zu hindern, wenn Alexei auf der Tragfläche liegt und mit einem Jagdgewehr auf die Fahrzeuge schießt, während diese krachend in Hindernisse oder ineinander rauschen, dann kommt Stimmung vor dem Bildschirm auf. Spannung wird nicht nur durch Bilder erzeugt, der Sound spielt dabei eine so gewichtige Rolle.

Auch das Treffen der beiden Schwestern Natascha und Yelena im Safe House in Budapest bietet krachende Action. Dieses Mal allerdings nicht auf dem freien Feld, sondern innerhalb einer Wohnung. Hier zerbersten Möbel, dort splittert Glas, während die Frauen in allerfeinster Choreografie versuchen, sich gegenseitig außer Gefecht zu setzen. Gerade die hohen Töne von brechendem Glas im abrupten Wechsel mit den dumpfen Geräuschen des Kampfes und einer folgenden Explosion, bei der die Zimmerdecke gesprengt wird, stellen die Lautsprecher vor keinerlei Probleme. Die gesamte Soundkulisse bleibt klar und erscheint vor allem authentisch. Die XT70 spielen bei jeder Action dynamisch auf und arbeiten zahlreiche Details aus der Kulisse heraus.

Aber selbst ein Marvel-Streifen besteht nicht nur aus einer Aneinanderreihung von Action-Szenen. Bei aller Dynamik finden auch zahlreiche Dialoge statt, die sich in den verschiedensten Umgebungen abspielen. Im Heimkino selbstverständlich, muss das Stereo-Set hier ohne Center-Speaker auskommen. Dennoch arbeiten die MXT70 Stimmen klar heraus und lösen diese gut auf. Beim erneuten Aufeinandertreffen der Familie 21 Jahre nach der gemeinsamen Flucht im Haus von Melina Vostokoff wird jeder Dialog präzise wiedergegeben, selbst der eher schräge Gesang von Alexei in Yelenas Zimmer wird nicht geschönt und ringt dem Zuschauer ein peinlich berührtes Grinsen ab. Jeder einzelne Charakter dieser Szene hat seine eigene Klangcharakteristik, selbst das gequälte Grunzen und Röcheln des armen Schweins, welches unter Melinas Gedankenkontrolle steht und fast bis zur Ohnmacht gezwungen wird, die Luft anzuhalten, erregt akustisches Mitleid.

Wie üblich endet ein jeder Marvel-Streifen in einem bombastischen Finale, bei dem zahlreiche der Protagonisten in ihre eigenen Kämpfe verwickelt sind und obendrein irgendetwas ganz Großes kaputtgehen muss. Hier ist es die geheime Station in den Wolken des Schurken General Dreykovs, die nach allen Regeln der Kunst in ihre kleinsten Teile zerlegt wird und am Ende auf die Erde stürzt. Egal ob es sich um berstendes Metall handelt, um Explosionen oder aus dem Himmel fallende Bruchstücke, die Polk XT70 spielen in einer für diese Preisklasse großen Qualität auf. Die ständigen Bildwechsel, einhergehend mit dem steten Wechsel von Action und Dialog, werden dynamisch und glaubhaft dargestellt. Die Atmosphäre ist dicht, selbst Details im Hintergrund werden präzise transportiert.

Auch Gamer werden mit dem Set großartig bedient. Ich sitze seit dem Release in Diablo 2: Resurrected an der Xbox Series X und versuche meinen Druiden-Charakter auf ein Level zu bringen, mit dem ich auch in höheren Schwierigkeitsgraden bestehen kann. Obwohl der Titel vielleicht mit Ausnahme der Kämpfe gegen gewaltige Endgegner nicht die Action eines Ego-Shooters im Stile von Call of Duty oder eines Racers wie Forza Motorsport bietet, so sind es neben der packenden Musik im Hintergrund auch die zahlreichen Geräusche in Kämpfen und beim Einsatz von Magie, die Diablo 2 auszeichnen.

Hier klirren Waffen aus Metall aufeinander, die vom Hochtöner fein und kristallklar herausgearbeitet werden, dort zischt der Bogen der Amazone. Monster, denen man sich fast auf Schritt und Tritt stellen muss, schreien und stöhnen im Kampf und alles wird überlagert von den zahlreichen magischen Effekten, die die verschiedenen Zauber mit sich bringen. Da zischen Eis-Blitze und frieren Gegner ein und Feuer faucht bedrohlich und versengt Gegner ebenso wie die Umgebung. Gerade in den Höhlen entsteht allein durch die Soundkulisse und die beengte Umgebung eine dichte und bedrohliche Atmosphäre.

Nun bin ich aufgrund der bisher mit dem Set gemachten Erfahrungen noch mehr auf den kommenden Vorzeige-Racer Forza Horizon 5 aus dem Hause Microsoft gespannt. Bisher zeichnete sich die Vorgänger des aktuellen Titels nicht nur durch ihre überragende Grafik, sondern auch eine ebenso großartige Soundkulisse aus. Zahlreiche Fahrzeuge und unterschiedliche Landschaften werden auch akustisch wieder für Rennvergnügen der Extraklasse sorgen – auch dank der Testumgebung aus Polk MXT70 und Denon DRA-800H.

Als Zuspieler dienten der Cambridge Audio AXC35 und der Yamaha MusicCast Vinyl 500, sowie zum Vergleich die in ähnlicher Preisklasse angesiedelten Cambridge Audio SX-80. Weiterhin wurden die Polk MTX70 auch am Yamaha RX-A2080 betrieben.

Fazit:

Die neuen Polk MXT70 sind ein großartiges Paar Standlautsprecher für alle, die ihre Liebe zum klassischen Stereo-Sound neu- oder wiederentdecken. Leistung satt, ein schlichtes, aber ansprechendes Design mit klaren Kanten und fünf Treiber pro Lautsprecher für einen Stückpreis von unter 300,-€ sind ein Angebot, bei dem man nicht lange überlegen muss. Dazu kommt ein richtig guter Klang bei Musik, aber auch bei Filmen und dem Gaming. Hier im Test angeschlossen an den Denon DRA-800H, der mit umfangreicher Ausstattung und vielen Funktionen glänzt, ergibt sich hier ein Stereo-Komplettset, welches keine Wünsche offen lässt.

Wer später mehr möchte, findet bei der Polk XT-Serie weitere Lautsprecher, die aus dem Stereo-Klang ein komplettes Heimkino entstehen lassen. Mit einem zusätzlichen Slimline-Center Speaker, einem Set Regallautsprecher, einem Subwoofer und Height-Modulen für den Klang, der von der Decke kommt, entwickelt sich somit Stück für Stück ein System für beeindruckenden Surround-Sound.


Link zum Hersteller: Polk MXT70 + Denon DRA-800H